Auf eigenen zwei Beinen

Samstag, 01.04.2017, Baro 1018, bewölkt, vereinzelte Schauer, kalt, Wind NNO um 4
La Grande Motte 10:30 – La Grande Motte 15:00, ca. 35 sm

Kay, cold

Am Montag soll der Monteur für den Motorservice kommen, d.h. wir müssen noch ein paar Maschinenstunden machen, denn die Motoren sollen mindestens 25 Stunden gelaufen sein vor der ersten Revision. Kein Problem, wozu haben wir schließlich die vielen Winter- und Frühjahrstörns in Holland und auf der Nordsee gemacht? Damit wir über entsprechende Kleidung für Schlechtwetter verfügen, klar. Auch Trevor und Kay, unsere lieben englischen Freunde, die gestern Nachmittag noch bei strahlendem Sonnenschein in Montpellier gelandet sind, haben an alles gedacht und die warme und wetterfeste Segelkleidung mitgebracht.

Unter Skippern

Bevor wir starten, weist Volker unsere Gäste, vor allem Trevor in die Bedienung der elektrischen Anlage ein, und wir erklären die Navigationselektronik, wie wir unser Ablegen vorbereiten, und was beim Segelsetzen zu beachten ist.

Heute morgen bin ich schon im Geiste die diversen An- und Ablegemanöver durchgegangen, nun wird sich zeigen, ob das bei Jean-Pierre Gelernte hängen geblieben ist. Zunächst lasse ich mich von Volker verwirren, und drehe das Boot genau falsch herum, das funktioniert nicht so gut, aber tatsächlich dank krasser Ruderlage doch. Wir kommen trotz Wind von der Seite unbeschadet vom Liegeplatz weg, motoren langsam aus dem Hafen und lassen uns dann ganz viel Zeit, um in Ruhe und ohne gravierende Fehler die Segel zu setzen.

Hexe mit Stagsegel und grauem Himmel

Bei den herrschenden 16 Knoten Wind versuchen wir es mit einem Reff im Großsegel und dem eher kleinen Stagesegel, trotzdem sehen wir bei 230 Grad über Grund und halbem Wind schnell die 10 Knoten Geschwindigkeit, Volker ist zufrieden. Kurz vor Sète ist genug Seeraum, keine Sperrgebiete, der Wind hat nachgelassen, nun wird die KUtterfock eingeholt, das Reff aus dem Großsegel ausgeschüttet, und die Genua ausgerollt. Jetzt geht es bei wahren 50 – 60 Grad am Wind zurück Richtung LGM, immerhin noch mit über sieben Knoten, und dank der komplett flachen See liegt die neue Hexe total ruhig im Wasser.

Der Watt+Sea im Einsatz

Der Watt+Sea-Generator hängt am Backbordrumpf, zunächst scheint er nicht zu laden, aber das kann er auch nicht, die Batterien sind voll. Erst als wir einige Verbraucher ans Netz hängen, kann man sehen, dass er seinen Dienst tut. Wir versuchen uns mit allen Features vertraut zu machen, Volker stellt sich sogar auf den Baum, ich spiele mit der Elektronik, es gibt ja so viel zu lernen und einzustellen.

Vor LGM bereiten wir ganz in Ruhe das Manöver zum Segelbergen vor, erst wird die Genua eingerollt, das machen Kay und ich an der elektrischen Winch, dann müssen die Stopper vom Großfall geöffnet werden, Volker und Trevor gehen auf das Bimini, Kay lässt das Fall ab. Sehr erstaunlich für unsere Segelmanöver läuft das Ganze äußerst ruhig ab, hier ist aber auch genug Raum.

Wer steht denn da?

Nachdem die Segel geborgen sind, werden noch die Schwerter auf Hafenhöhe, d.h. grad so tief wie die Schwerter abgesenkt, dann übernehme ich das Rad und steuere in die Einfahrt. Ein bisschen nervös bin ich schon, ob das von Jean-Pierre gelernte Anlegemanöver klappt, aber heute habe ich Glück, außerdem hilft der Wind mit und drückt die Hexe, nachdem die rechte Vorlegen fest ist, sanft auf den Liegeplatz, uff, geschafft. Und trotzdem sind dank der Hafen- und Segelmanöver bereits 25 Seemeilen auf der Logge.

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