Bohrende Zahnschmerzen!

Am Montag hatten wir unseren wunderbaren “Chamois-Abend“, ein Restaurant mit typisch savoyardischen Spezialitäten. Dort kann man wählen zwischen Reblochonade, Fleisch auf dem heißen Stein, verschiedenen Fondues, Raclette oder Kartoffelspezialitäten. Alles sehr gehaltvoll und immer reichlich. Dieses Jahr gab es an unserem Tisch nur zwei Ecken, die Käsefondue-Ecke und die Tartarenhut-Ecke.

Der Tartarenhut, vorher …

Der Tartarenhut, vorher …

… währenddessen …

… währenddessen …

… und nachher.

… und nachher.

Den hatten wir schon letztes Jahr entdeckt, es ist ein eiserner spitzer Hut, mit kleinen hinterhältigen Haken, der von einem dreiflammigen Rechaud erwärmt wird. An die Haken hängt man das dünn geschnittene Fleisch, vom Kalb, vom Rind und Entenbrust (mein Favorit); in die Hutkrempe kommt vorgegarter Reis, und ein bisschen Gemüse, wie Pilze oder Zwiebeln, und wenn das Fleisch an den kleinen hinterhältigen Haken baumelt, wird von ganz oben ein wenig Gemüsebrühe darübergegossen. Das gibt dem Fleisch einen wunderbaren Geschmack, und dem Reis, der dann in der Brühe gart, eine raffinierte Note.

Am Ende fand noch der eine oder die andere Platz für ein kleines Dessert oder einen Café und hochbefriedigt stapften wir zum “Petit Chalet”. Nur Volkers Backenzahn, der sich am Nachmittag schon gemeldet hatte, wollte keine Ruhe geben, und so war ihm eine eher blöde Nacht beschert.

Am Dienstag Morgen probierten wir dann, bei sämtlichen Zahnärzten in Saint-Jean-de-Maurienne einen Termin zu bekommen, die erste Nummer hatte zwar nichts frei, versprach aber einen Rückruf, falls sich etwas ergeben sollte. Die weiteren Nummern sahen überhaupt keine Chance auf einen Termin in den nächsten drei Tagen. Nach mehreren Nachfragen kam am Nachmittag der ersehnte Rückruf, und jetzt sitzt der Skipper auf dem Folterstuhl, und wird hoffentlich geheilt.

Jetzt erzähl ich dann mal aus der „Patientenperspektive und, wie schon erwähnt, hat der üble Backenzahn die letzten 24 Stunden gepocht, pulsiert und geschmerzt. Beim Liftfahren und den anschließenden Abfahrten war es, wohl bedingt durch den unterschiedlichen Luftdruck, besonders schmerzhaft. Ursache des Übels war ein entzündeter Nerv mit Eiteransammlung unter einer alten Füllung. Die junge gutaussehende bulgarische Zahnärztin bohrte gekonnt die alte Füllung raus, reinigte und desinfizierte den Nerv und verschloss das Ganze gekonnt mit einer provisorischen Füllung. Ob die Zahnärztin gut aussieht oder nicht, ist natürlich in so einer schmerzhaften Notlage absolut nicht wichtig, es sei nur erwähnt. Ihr Handwerk hat sie in Bulgarien erlernt, ebenso ihre sehr guten französischen Sprachkenntnisse. Respekt!

Am Ende bekam ich noch ein Rezept für Schmerzmittel und Antibiotikum, das wir in der nahe gelegenen Apotheke für günstige 7 Euro in Medikamente umtauschten.

Aber auch sonst macht das eine oder andere Virus oder Bakterium vor unserer Skihüttentür nicht halt. Merle kämpft gegen ein Magen-Darm-Virus  und Max hat sich eine kräftige Erkältung mit Husten, Halsschmerzen und allgemeiner Schlappheit eingefangen. Die skifahrende Truppe ist jetzt so deutlich reduziert wie die diesjährige Schneehöhe. 

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