Die Biscaya bleibt an Backbord

So viel Regen fällt am Donnerstag morgen auf Vigo, dass ich mir ein Taxi nehme, um den Mietwagen abzuholen. Das gestaltet sich auch nicht so einfach, weil die Frau, die meine Reservierung am Telefon aufgenommen hatte, nicht darin vermerkt hat, dass wir mit dem Auto nach Deutschland wollen. Es folgen längere Verhandlungen, aber schließlich kommen noch 80 € Auslandsversicherung hinzu. Dafür würden sie uns aus Spanien einen Wagen bringen, wenn dieser Seat Ibiza, mit dem wir jetzt unterwegs sind, plötzlich in Frankreich oder in Deutschland den Geist aufgibt.

grauverhangen ist der Himmel in den Bergen über Vigo

grauverhangen ist der Himmel in den Bergen über Vigo

Im strömenden Regen packen wir unsere Sachen für die paar Tage ins Auto, das restliche Essen und die Schmutzwäsche müssen auch mit, und ab geht’s auf die Autobahn. Der Regen klatscht gegen die Scheiben und es steht so viel Wasser auf den Straßen, dass es Aquaplaning gibt. In den Bergen oberhalb von Rias Baixas sind es gerade mal noch 11 Grad. Die Landschaft ist sehr karg, später ganz felsig. Nach ca. 100 km wird der Regen weniger, die Wolken dünner, als wir Richtung Burgos fahren, kommt die Sonne heraus und in San Sebastian steigt das Thermometer auf über 30 Grad. Und hier sieht es richtig kitschig aus, so wie aus dem Märklin-Baukasten, oder in den Schweizer Bergen, total anders als in Gallizien.

Die Brücke in Saintes

Die Brücke in Saintes

In Saintes, einer 22.000-Einwohner-Stadt nördlich von Bordeaux, machen wir für heute Schluss. Ein schöner kleiner Ort, unweit der Autobahn mit einer entzückenden Altstadt, in der wir in einem sehr netten Hotel wohnen, einer beeindruckenden Kathedrale, die aber leider sowohl abends als auch am nächsten Morgen verschlossen bleibt, und einer hübschen Promenade am Fluss entlang.
Beim Gute-Nacht-Drink in einer netten Bar am Straßenrand treffen wir ein australisches Ehepaar aus Melbourne, das uns schon mal einlädt, sie zu besuchen, wenn wir in ein paar Jahren dort hinsegeln werden.

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