Ein längerer Abschied

Montag Abend wird es unruhig im Hafen, Martina und Jens wollen weiter, manche Wetterberichte sagen Westwind voraus, eher schwach, damit käme man gut Richtung Süden. Auch Hervé und Joëlle überlegen zu fahren, und wir machen uns auch reisefertig. Zuerst legen Martina und Jens ab, mit ihrem 31-Fuß-Boot brauchen sie eher länger als die großen Boote, dann gehen auch wir raus.
Oben vom Land, wo ich mit Nico hinspaziert war, sahen die Wellen auch freundlich aus. Aber an der Hafenausfahrt, wir hatten gerade das Großsegel gesetzt, motoren wir gegen eine tosende Brandung. Und nachdem vorhin der Himmel blau und sonnig war, haben sich jetzt dicke schwarze Wolken breit gemacht. Na, denken wir, das wird nach der 10-Meter-Linie besser werden. Aber die Wellen werden nicht kleiner, das sind schon richtige Kawentzmänner, mir ist das nicht geheuer und ich hole die Schwimmwesten und Leinen. Wir knallen in die Wellentäler, dass es scheppert; wenn wir umkehren wollen, dann aber jetzt, wo man noch ein bisschen Licht hat. Nach einer besonders hohen Welle mit einem besonders unangenehmen Knaller ins Tal kehrt Volker um: “Das ist zu gefährlich, da kann zuviel kaputt gehen!” In der Hafenausfahrt kommen uns das Boot von Hervé und das Boot des rothaarigen Franzosen entgegen, sie gehen raus.
Wir allerdings sind froh, wieder im Hafen zu sein, (vor allem ich!) gehen früh ins Bett, denn am anderen Morgen wollen wir es nochmal probieren.
Morgens bin ich erstmal nicht ganz überzeugt, aber wenn wir nicht noch eine Woche hierbleiben wollen, müssen wir jetzt mal los, und das Wetter verspricht auch Sonne-Wolken-Mix, und nicht zuviel Wind, also legen wir um halb acht ab.
Nach der Hafenausfahrt sind die Wellen anfangs ziemlich unangenehm, aber als wir die 20-Meter-Linie erreicht haben, wird es besser. Volker steuert, eben kam ein kleiner Regenschauer, aber zwischendurch scheint auch die Sonne.
Leider geht auch manchmal der Wind ein bisschen schlafen, dann motoren wir wieder. Um 11.00 Uhr dreht der Wind weiter westlich, jetzt können wir wieder segeln.
14:30 Uhr Delfine spielen ums Boot und springen unglaublich in die Höhe.

Der Leuchtturm von Peniche im Abendsonnenschein

Der Leuchtturm von Peniche im Abendsonnenschein

Die Welle wird immer angenehmer, Volker würde gerne weiterfahren nach Cascais, aber nach einem Blick auf den Wetterbericht für heute Nacht kann ich ihn umstimmen, der protugiesische Wetterbericht erwartet Südwestwind 4-6 mit Böen von 7 Beaufort, das finde ich einfach zuviel Wind, um nachts gegenan zu kreuzen.

IMG_8820So kreuzen wir gemütlich die letzten acht Seemeilen, machen um 18:00 Uhr die Leinen fest am Längssteiger von Peniche, wo neben einigen Engländern und einem Belgier mit einem Schrottboot auch die MaJe liegt, die Halberg Rassy von Martina und Jens, die als erstes gestern Abend rausgegangen sind,  und die tatsächlich durch die Nacht hierher gesegelt sind. “Aber das war nicht immer angenehm mit den hohen Wellen und ganz schön anstrengend!” wusste Martina zu berichten.

Nun liegen wir hier, heute morgen waren wir schon einkaufen, und warten darauf, dass der Wind dreht, oder zumindest weniger wird, und auch das Meer sich beruhigt, und die Wellen wieder kleiner werden, damit wir weiter Richtung Süden kommen, wo uns besseres und vor allem wärmeres Wetter erwartet (hoffentlich!).

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