Ein schwarzer Tag

für ein kleines weißes Segelboot.Dunkle Wolken ziehen vom Wind getrieben, Regen prasselt auf unser Kajütdach. Unsere Freundin Nicole hat ihr Radrenntraining auf Gran Canaria beendet und will nun eine Woche mit uns segeln.

Der Bergeversuch scheitert

Nahe zur Hafeneinfahrt stampft eine kleine weiße Holzyacht in den anrollenden Wellen, auf und ab, bis zu dem Zeitpunkt, an dem wohl die Vorleine reißt. Das kleine Schiff geht plötzlich auf Drift in Richtung Strand. Wir versuchen die Hafenmeisterei über Funk zu erreichen, leider erfolglos. Ich rufe die Küstenwache über Kanal 16 an und erreiche die Revierzentrale von Gran Canaria. Charterboote, bzw. vorbeifahrende Ausbildungsyachten scheinen die heikle Lage nicht wahrzunehmen, unseren Funkverkehr auf dem Notrufkanal 16 hat offensichtlich keiner mitbekommen. Währenddessen treibt das Schiff weiter in Richtung Strand, rollend in den Wellen, schwankt der Mast wie eine Peitsche durch die Luft. Das maritime Rettungscenter von Gran Canaria ruft uns über Funk zurück und fragt, ob Menschen auf dem treibendem Holzschiff seien. Wir können diese Frage glücklicherweise verneinen.

Zwei Marineros versuchen die “Alondra” vom Stranden abzuhalten…

Schon gestern Abend schwojte das Schiff allein und verlassen an seiner Mooringboje herum. Wir machen uns auf den langen Weg zur Strandungsstelle, um das lang gestreckte Hafenbecken von Pasito Blanco herum. Dort angekommen sind wir nicht die einzigen Zuschauer des Dramas, das sich auf dem Wasser abspielt. Wellen brechen über die quer in der Brandungszone angespülte Yacht.

… doch die Wellen holen sich das Schiff

Ein Schlepp- bzw. Bergeversuch scheitert, meiner Meinung nach, weil man versucht, das Schiff quer vom Strand abzubringen und damit gegen den Kiel zieht. Dann gibt es plötzlich einen Knall wie aus einer kleinen Pistole und die Schleppleine reißt. Inzwischen kommt ein Rettungsboot der spanischen Rettungsgesellschaft um die Ecke, macht sich ein Bild von der Lage, wagt aber keinen weiteren Bergeversuch und dampft wieder davon. Das Schicksal der kleinen weißen Yacht ist jetzt wohl endgültig besiegelt. Mit hängenden Köpfen gehen wir im strömenden Regen zu unserer Hexe zurück.

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert