Gestern und Heute

Gestern war großer Wandertag, und der war dem Erkundungsgeist unserer Capitania geschuldet. selbst Nico war am Ende der (Tor-)Tour dem Zusammenbruch nahe. Mal kurz zur Einleitung, Imperia hat lt. Wikipedia ca 42.000 Einwohner. So, nur die sind auf ganze acht Stadteile verteilt, die kilometerweit auseinanderliegen. Die zwei ältesten Ortsteile Porto Maurizio, wo auch der Yachthafen liegt, und  Oneglia sind durch die Flussmündung des Impero getrennt, aber natürlich durch Brücken miteinander verbunden.

Prunkgebäude der Regierung

Prunkgebäude der Regierung

Gestern meinte dann Cornelia , dass es an der Zeit wäre, ein paar Stadtteile dieser Flächenstadt zu erkunden. Also auf geht’s bei schönstem Sonnenschein und Segelwind. Vorbei an der ganzen Betonwüste der Hafenanlage, die Prunkgebäude der Post und der Regierung bleiben links liegen und nach einer halben Stunde haben wir den Flusslauf überquert. Oneglia ist kurz darauf erreicht und ziemlich schnell verlieren wir uns mehr und mehr in den engen Gassen der Altstadt. Von der Ferne sah Oneglia mehr nach Industriebrache mit stillgelegten Fabriken aus, beim Näherkommen enpuppte es sich als Juwel.

Leider sinkt der Kahn

Leider sinkt der Kahn

Die Hafenfront ist ein Mix aus renovierten alten bunten Häusern, nur der schon versunkene Fischkutter im Hafenbecken stört das harmonische Bild. (der liegt da wohl schon länger…

Hafen von Oneglia

Hafen von Oneglia

Restaurant reiht sich an Restaurant und lädt zum Verweilen ein. Wir jedoch wollen weiter und finden dann so eine Art historische Fußgängerzone mit kleinen Läden, echt schnuckelig. Nach knapp zwei Stunden laufen suchen wir noch nach einem weiteren Ortsteil der ja auch historisch wichtig sein könnte, und landen dabei in einer eher kargen Siedlung. Von der aus treten wir dann den langen Rückweg in Richtung Heimathafen an.

Schöne Villa auf dem Hügel über der Stadt

Schöne Villa auf dem Hügel über der Stadt

Wir laufen lange Straßen mit sensationellen Ausblicken übers Meer und wunderschönen Villen. Nach insgesamt drei Stunden kommen wir bei unserer Hexe an. Die Füße qualmen und Nico fällt, sichtlich gerädert, in einen langen Schlaf.

Wir grillen das erstandene Kalbskotelett, dazu gibt es leckere Spaghetti Alio-Olio und danach eine Mütze voll Mittagsschlaf. 12 Kilometer, zeigt Cornelias Laufapp an, die haben wir zurückgelegt.

Einer der vielen "Fiat Unos" im Stadtbild

Einer der vielen “Fiat Unos” im Stadtbild

Abends geht es trotz Müdigkeit für ‘ne Stunde durch die Altstadt, und dann zum Fußballgucken ins Irish Pub. Ein munteres Championsleaguespiel lässt die Zeit wie im Flug vergehen. Und mit dem Endstand von 2:2 können die Fans im Pub von Bayern München und dem FC Turin  gleichermaßen zufrieden sein.

Heute stand mal wieder Segeln auf dem Programm und Ventimiglia als Zielhafen fest. Beim Start wehte es mit 3-4 Windstärken aus Ost und wir freuten uns auf einen schönen Segeltag. Doch bereits nach 40 Minuten Segelei war Schluss mit Schön und dem Wind. Hinter uns leuchtete der Altstadthügel von Imperia verführerisch in der Sonne, voraus war alles grau in grau bewölkt. Nachdem wir in einem Telefonat mit Ventimiglia festgestellt haben, dass der Hafen immer noch in Konstruktion ist, hatte die Capitania die Initialidee und meinte, dass wir einfach umdrehen sollten und in die Sonne zurücksegeln könnten. Logisch gut, gesagt getan. Hoch am Wind, bei leichter Brise zwar ging es zurück und doch voran. Nach knapp drei Stunden waren die Leinen wieder am alten Liegeplatz fest und das Schiff aufgeklart.

Prächtiger Hausflur

Prächtiger Hausflur

Senza parole…

Senza parole…

Eins noch zum Schluss dieses Beitrags, der dann doch wieder länger als gedacht geworden ist. Das Leben hier in Italien erinnert uns ein bisschen an die Zeit in Nordspanien, Gallizien. Wir finden es total angenehm hier und erfreuen uns des Lebens, alles ist sehr entspannend. Abwechslungsreiche Landschaften mit hohen Bergen, alten Orten und Flussdeltas erfreuen den Betrachter. Vieles ist zudem viel preiswerten als an der Côte d’Azur. Ein Abendessen im Restaurant kostet zwischen 5 und 10 Euro, Obst und Gemüse sind günstig und das beste Rindfleisch beim Metzger kostet gerade mal 20 Euro pro Kilo. Zudem gibt es zumindest jetzt ganz ganz wenige Touristen. auch das ist anders als an der populären Côte. Die sogenannte Blumenküste hier ist ein echtes Idyll, vielleicht ist das anders im Sommer. Wir hatten früher nie daran gedacht, an diesem Küstenabschnitt zu segeln oder länger zu verweilen. Bella Italia vom Feinsten!!!

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