Lazy Sunday Afternoon

01. Juni 2015, Baro 1016, sonnig warm, Wind Ost 2

Entgegen allen Wettervorhersagen kommt der Wind nicht aus Südwest, sondern genau aus Ost. Das bedeutet, dass wir wieder einmal kreuzen müssen. Aber das kann unsere Hexe ja. Es ist nur ein bisschen kälter, weil der Wind ja von vorne kommt und sich zu dem Fahrtwind addiert. Und es ist ein bisschen länger, weil man ja quasi einen Zickzackkurs fährt. Die normale Strecke bis Porquerolles sind ca. 22 Seemeilen, aber wir werden so über 30 brauchen.

und ganz charmant, le Nord d'Embiez

und ganz charmant, le Nord d’Embiez

Gestern hatten wir einen “Lazy Sunday Afternoon”, naja, ganz so lazy war er nicht. Wir sind mit dem Beiboot rausgefahren und haben uns eine kleine Bucht gesucht, die nur von See aus zugängig war. Da sind naturgemäß weniger Menschen am Strand, und dann müssen wir nicht dauernd aufpassen, dass Nico überall nach Futter bettelt. Die Bucht nebendran, die auch sehr schön lag, war ziemlich voll, weil ein nicht ganz so steiler Pfad vom Weg herunter führte. Auf dem Wasser lagen eine Menge Boote vor Anker, viele Motorboote, aber auch ein paar kleinere Segelboote, die nicht so viel Tiefgang haben, hatten den Weg durch die von zahlreichen Felsen begrenzte Meerenge gefunden.

Der Leuchtturm auf der Île du Grand Rouveau

Der Leuchtturm auf der Île du Grand Rouveau

Nach einem Bad in dem türkisblauen Wasser, das inzwischen auch nicht mehr sooo kalt ist, machten wir uns auf, mit dem Beiboot die Insel zu umrunden. Zuerst landeten wir an der kleinen Nebeninsel “Île du Grand Rouveau” an, um zum Leuchtturm aufzusteigen. Auch hier wurden wir wieder mit großartigen Ausblicken belohnt. Die Möven begleiteten uns auf dem Weg zum Leuchtturm, neckten immer wieder den armen Hund mit ihren knäckerden Rufen und flogen im Sturzflug zu Nico hin. Der ließ sich aber davon gar nicht aus der Ruhe bringen, sondern trippelte seines Weges, roch hier und da an den wunderbaren Gerüchen, die nur ein Hund findet. Wir kamen uns ein bisschen wie Robinson Crusoe vor, ganz allein auf einer Insel, nur, dass um uns herum ziemlich viele Boote waren.

Ausblicke

Ausblicke

Wir haben die Île des Embiez tatsächlich umrundet, sind vorsichtig an den Klippen vorbei gefahren, damit wir mit unserem kleinen Außenbordmotor nicht aufsetzen. Plötzlich waren da gelbe Bojen, auf denen nicht nur Ankerverbot stand, nein, auch segeln und mit dem Motor fahren darf man hier nicht. Also wird der Motor ausgeschaltet und die Paddel in Gang gesetzt.

 

noch mehr Ausblicke

noch mehr Ausblicke

Zuerst darf Volker seine Muskeln spielen lassen und ich räkele mich, so schön es mir möglich ist, am Bug. Nach Dreiviertel des Wegs tauschen wir, jetzt kann ich die Ruder eintauchen und Volker liegt mühelos wunderschön vorne in dem kleinen Gummiboot.

das war der “Nicht-so-lazy-Teil”, geschafft von dem Tag machen wir nach dem Abendessen nur noch einen zwei-Kilometer-Rundgang, bevor wir es uns mit Staffel eins der Krimiserie “Für alle Fälle Fitz” aus unserem Jahreskalender gemütlich machen (ein großer Dank an Tinka, das macht richtig Spaß und Du hast so schöne Sachen ausgesucht und unglaublich liebevoll verpackt).

klares Wasser

klares Wasser

Inzwischen haben wir – kreuzenderweise – fast die Bucht von Toulon erreicht, vorhin war eine Fliegerstaffel mit zehn roten Düsenjägern und einem Höllenlärm über uns weg geflogen, dann zog in der Ferne ein U-Boot seine Kreise. Inzwischen ist es abgetaucht, ob es uns wohl von unten anschauen kann? Porquerolles und die daneben liegende Insel Port Cros sind schon schemenhaft zu sehen, es ist ein bisschen diesig heute, aber wunderbares Segeln.

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