Lektion gelernt!

Jetzt segeln wir ja nun schon seit ein paar Jahren zusammen und haben einige Seemeilen in unserem gemeinsamen Kielwasser. Für den heutigen Tag hatten wir einen 64 Seemeilen langen Schlag von Ouistreham nach Cherbourg geplant, vorher den Wetterbericht eingeholt, der versprach südwestliche Winde um 4-5 Beaufort im Laufe des Tages westdrehend. Soweit, sogut, um 6 Uhr haben wir abgelegt, dann die Seeschleuse von Ouistreham passiert und danach schnell die Segel gesetzt. Mit dem Wind von der Seite sind wir flott In Richutng Cherbourg unterwegs. Doch dann, kurz vor Barfleur, dreht der Wind auf die Nase und nimmt auf 6 Beaufort zu, also: Segelfläche verkleinern und mit ordentlich Schräglage pflügt unsere Hexe durchs Wasser. Der Wind nimmt dann unvermittelt weiter zu, die Zeit, um mit günstigem Strom das Kap zu passieren, wird immer kürzer und kurze Zeit später muss der Motor kräftig mitschieben. Unangenehme Wellen bauen sich auf, in die das Schiff laut scheppernd und zitternd immer wieder rein fällt. Unangenehm für uns, unsere Freunde und sicher auch nicht gut für unser schwimmendes Zuhause.
Drei Dinge sind aufeinander getroffen: Der Strom lief gegen den Wind und bremst die Wellen ab und macht sie dadurch sehr steil um das Kap herum, (Kapeffekt) und kam dadurch genau von vorne. Der Wind frischte unerwartet auf und bescherte uns dadurch ebenfalls höhere Wellen.
Also das war echt ein Krampf (Kampf) – aber nicht der Wetterberichtsersteller oder der Windgott ist für diese Misere verantwortlich gewesen. Nein, wir hätten einfach nicht losfahren sollen, schon garnicht, weil wir über ein gewisses Maß an Erfahrung verfügen. Wir hätten den Kapeffekt, die Situation Wind gegen Wellen, und dass Böen einfach stärker sein können, berücksichtigen sollen.
So, Lektion gelernt, Schwamm drüber, machen wir nie wieder! Also nix passiert, alles heil, nur das seglerische Selbstbewusstsein ist ein bisschen angekratzt.
inzwischen liegen wir gut und sicher vertäut in Cherbourg und beobachten die Wetterentwicklung.

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