Mit dem Wind geht’s leichter

12. Oktober 2016, Mittwoch, Baro 1011, bedeckt, Wind O um 4
Marseille 04:15 – LGM 13:00, 60 sm

Nachdem wir gestern gescheitert sind mit dem Weiterkommen, probieren wir es heute ganz früh. Der Hund weckt und um 02:00 Uhr, weil er raus muss, um 03:30 können wir dann nicht mehr schlafen, und Volker sagt: “ich möchte jetzt fahren, ich bin sowieso wach. Ist das o.k.?” Klar, ich bin auch schon wach, gehe nochmal mit Nico, dann kegen wir leise ab, um die Nachbarn nicht zu stören.

Der Wind ist günstig, achterlich, mit 12-14 Knoten, wir segeln mit vollem Groß und ausgebaumter Fock durch die Nacht. Auf dem AIS sehe ich, dass uns ein vierzehn Meter langes französisches Segelboot folgt, fast im gleichen Abstand, es holt nur ganz langsam auf.

Spannend wird es bei dem Verkehrstrennungsgebiet vor Port St. Louis du Rhône, ein großer Frachter kommt in der Fahrrinne auf uns zu. Klar, der hat Vorfahrt, wir queren das Gebiet, wie vorgeschrieben, fast rechtwinklig. Sollen wir den Kurs ändern? Jetzt? Ja, Volker ändert den Kurs um 10 Grad zu ihm hin, es bleibt spannend. Das Problem ist, dass wir mit ausgebaumter Fock und durch den Bullenstander gehaltenem Großsegel fahren, sodass wir nicht bedingungslos wilde Kursveränderungen vornehmen können. Am Ende geht er keine 200 Meter vor uns durch, puh!

Danach hat uns der motorende Franzose eingeholt, und beginnt, in Luv von uns die Segel zu setzen. Damit deckt er die Hexe ab, und obwohl wir eigentlich schneller sind, kommen wir aus seinem Windschatten nicht heraus. Da nimmt Volker kurzerhand den Baum an der Fock weg, fährt um das Heck der Oceanis herum, sodass wir in Luv von ihr sind, und, schwupps, haben wir sie wieder überholt. Die bleibt jetzt hinter uns, es sei denn, der Skipper wirft wieder seinen Motor an, aber selbst dann wird es schwierig, weil die Hexe jetzt bei 11-12 Knoten Wind raumschots mit 6-7 Knoten dahin gleitet.

Je weiter wir kommen, umso schneller geht es voran, die Oceanis von heute morgen bleibt immer im fast gleichen Abstand, klar, die ist anderthalb Meter länger, Länge läuft, aber als wir auf einen Amwindkurs in die Bucht von La Grande Motte abbiegen, hat sie keine Chance mehr. Volker triumphiert!

Rchtzeitig vor Regen, Starkwind und Gewitter haben wir die Leinen fest an unserem Liegeplatz, jetzt kann der Sturm kommen.

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