Timing

Fast wie geplant, könnte man meinen, gingen heute unsere Reparaturarbeiten unmittelbar vor dem Durchzug einer Gewitterfront zu Ende. Ein geradezu perfektes Timing!

Vor zwei Tagen sind wir nach Lelystad Haven gesegelt, ein kurzer Schlag, nur knapp 15 Seemeilen von Hoorn weg, allerdings genau in die Richtung des Windes. Also war kreuzen angesagt. Und bei ganz flachem Markermeerwasser schafften wir mit fein getrimmten Segeln eine fantastische Höhe von wahren 45 Grad am Wind, bei nur 10 Konten Windgeschwindigkeit.

Der Rotbarsch vor dem Grill

Am Abend waren wir dann sehr schön im Schwimmrestaurant Club Port Side essen, das ganz nahe gelegen im gleichen Yachthafen vertäut ist. Für mich gab es leckere Spareribs, natürlich mit einer extra Portion Pfeffersoße und Cornelia hatte die vegetarischen Gnocchis mit riesigen Pilzschirmen, beides war super lecker. Wer auch hin will, sollte – zumindest am Wochenende – vorab reservieren. Und am zweiten Tag konnte sie bei dem hiesigen Fischer einen wunderbaren Rotbarsch erstehen, also eigentlich hat sie ihn geschenkt bekommen.

Überhaupt schein Lelystadt Haven, sowas wie ein Geheimtip zu sein. Eingebettet in eine schöne Naturlandschaft, mit einer grandiosen Aussicht übers Markermeer, kann man den Hafen als ein Idyll bezeichnen. Neue schwimmende Betonstege, mit ausreichend Stromanschlüssen und Wasser, sind für die Gastlieger vorgesehen. Cornelia wurde sehr freundlich im Hafenbüro empfangen. 

Nun ist sie wieder schön

Am nächsten Morgen stand die ebenfalls sehr freundliche Mitarbeiterin Loes von Yachtpainting Lelystad pünktlich um neun Uhr auf der Matte und begann gekonnt, die kleinen  und größeren Schadenstellen zu bearbeiten. Das Resultat kann sich sehen lassen. Loes hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet, und wir sind froh, dass die Hexe nun wieder so schön wie eh und je in ihrem Element schwimmt.

Jetzt gibt es noch ein kleines bisschen Wissen zu Lelystad on top zu diesem Blogbeitrag. Lelystad ist heute mit über 80.000 Einwohnern die Hauptstadt der Probinz Flevoland. Der Name der Stadt Lelystad leitet sich ab von Cornelis Lely, dem Erbauer und Erdenker des Abschlussdeichs vom Ijsselmeer zur Nordsee. Davor war ja hier alles dem Meer und den Gezeiten ausgesetzt. 1916 entstand dann das heutige Ijsselmeer durch eben die Abdeichung von der Nordsee. 

Lelystad wurde 1967 gegründet, genau zu der Zeit, als der sogenannte Houtribdijk, also der Deich gebaut wurde, der heute Enkhuizen und Lelystad miteinander verbindet. Lelystad liegt sechs Meter unter dem Meeresspiegel, die alte Arbeitersiedlung zur Errichtung des Damms liegt genau neben Lelystad Haven.

Der Houtribdijk trennt nun das nördlich davon gelegene Ijsselmeer vom südlich gelegenen Markermeer. Ursprünglich war mal geplant, das Markermeer bis auf ein paar Fahrrinnen und Kanäle  für Schiffe komplett trocken zu legen. Doch dieser sogenannte Markerwaard Plan wurde 2003 glücklicherweise aufs buchstäblich Trockene gelegt. Denn sonst gäbe es heute kein Markermeer mehr, mit den vielen schönen Häfen, wie beispielsweise Edam, Hoorn, Volendam oder Monnickendam.

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