Fröhliche Ostern

Nach unserem Ausflug in dem blauen Kanu hat es uns noch einmal zum Rhein gezogen. Gleich am nächsten Tag sind wir, bewaffnet mit zweien unserer Campingstühle, zum Rhein bei Groß-Rohrheim gefahren. Von dem kleinen Parkplatz aus muss man noch ein Stück laufen, immer am Rheinufer entlang, bis man zu der Sandbucht kommt, an der wir schon früher oft mit Familie und Freunden waren (dabei haben sich auch schon lang andauernde Beziehungen zwischen unseren Freunden gefunden …).

Trotz Ferienbeginns waren keine Menschen dort, nur vom anderen Ufer des Flusses, auf der Rheinland-Pfälzischen Seite, waren Stimmen zu hören. Spaziergängerinnen mit Hunden kamen vorbei, das schon, aber es gab eben noch keinen Strandbetrieb. Weil es aber eigentlich richtig schön warm war, traute sich Volker tatsächlich, nicht nur die Füße nass zu machen, sondern komplett in die Fluten einzutauchen. Das war – abgesehen von der doch noch kühlen Wassertemperatur- gar nicht so einfach, denn der Rhein war so niedrig, dass Volker fast bis in die richtige Strömung laufen musste, um überhaupt genug Wasser zum – eher kurzen – Untertauchen zu finden. Als er herauskam, sah er fast aus wie ein Hummer, den man in kochendes Wasser gibt, die Haut wurde krebsrot. Ich hab mir das nur mit den Füßen angetan, auf dem glitschigen Rheinboden entlang zu spazieren, aber auch meine Beine waren danach ziemlich rötlich verfärbt. 

Abgesehen davon waren wir fleißig, ich ja nur am Schreibtisch, um möglichst allen Bürokram erledigt zu haben, ehe wir für eine längere Periode – endlich – wieder auf unsere Hexe gehen. Volker hingegen hat mit seinen Lieblingshandwerkern viel erledigt, bis hin zum kompletten Ersatz des Rasens vor unserem Haus, der leider kein Rasen mehr, sondern eine mit Unkraut bestückte Wiese geworden war. Nun ist dort ordentlich gelegter Rollrasen, daher sind wir gar nicht so böse, dass es gestern und heute früh doch einmal geregnet hat.

Wir wünschen nun allen unseren Lesern und Freunden ein schönes, sonniges Osterfest, in der Hoffnung, dass unser nächster Beitrag aus Lanzarote kommen wird.

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Auf süßen Gewässern

Nachdem wir es bisher aus vielfältigen Gründen noch nicht wieder zur Hexe geschafft haben, wollten wir, an einem wunderschön warmen, sonnigen Tag in Hessen, doch mal wieder aufs Wasser.

Gesagt, getan! Das leuchtend blaue Kajak wurde aus seiner Einzelhaft in der Garage befreit, von Volker kraftvoll aufs Dach des alten Renault Kangoo gehoben und verzurrt. Für alle Fälle – im Gegensatz zu dem großen Katamaran ist das kleine Boot doch sehr kibbelig, und auch schon mal beim Einsteigen gekentert – haben wir einen kompletten Set Kleider eingepackt, die wasserfeste Tupperdose für Handys und Autoschlüssel darf nicht fehlen, und natürlich wurden auch die Paddel nicht vergessen (das habe ich dann später nach unserem ersten vergeblichen Versuch hinbekommen, oh oh!).

Die Herausforderung wurde klar, als wir an den Altrhein kamen: Das schöne Wetter hier in Deutschland hatte dem Rhein – und damit auch den Altrhein am Kühkopf  – das Wasser geklaut, die Böschung ging weit hinunter. Vielleicht hätte Volker das Boot ins Wasser lassen können, aber ich hätte niemals dort einsteigen können, ohne vorher auf dem glitschigen Ufer auszurutschen, und das erste Bad der Frühlings zu nehmen. Also musste das Kajak wieder aufs Dach, und wir fuhren weiter. 

Ein Stückchen weiter fand sich eine Stelle, an der das Einsteigen weniger schwierig sein würde, Volker hievte das Boot vom Autodach, schleppte es runter zum Wasser, und siehe da, ich hatte die Paddel an der letzten Stelle liegen gelassen. Nun müssen die erst wieder herbei geschafft werden, aber dann geht es los, wir sind tatsächlich mal wieder auf dem Wasser! Wir paddeln gemütlich, nach der endlich ausgestandenen Grippe bin zumindest ich noch nicht ganz fit. Bei strahlendem Sonnenschein schauen wir auch in die kleinen Seitenarme des Erfelder Altrheins, an denen die verschiedenen lokalen Wassersportvereinigungen ihre Liegeplätze haben, in dem einen Seitenarm der Yachtclub Darmstadt und der Yachtclub Erfelden, im nächsten der Sportboothafen Fretter, gut zu erkennen an dem großen Kran in der Einfahrt.

Auf dem Rückweg finden wir die Anlegestelle eines Kanu-Vereins, mit ganz kommodem Ein- und Ausstieg-Steg. Ich halte mich mit dem Boot am Steg fest, während Volker zum Bootshaus hoch geht, um zu fragen, ob wir hier vielleicht aussteigen und das Kajak zu unserem Auto bringen dürfen. „Gar kein Problem!“ sagt Volker, als er wieder zu mir an den Steg kommt. Ich krabbele also aus dem Boot raus, dabei merke ich schon, dass ich spätestens am Abend höllischen Muskelkater bekommen werde, und wir tragen das Kajak die Treppen hoch. Nein, wir versuchen es, aber ich bekomme das Boot nicht einen Zentimeter angehoben. Glücklicherweise kommt gleich ein sehr netter Herr aus dem Verein Volker zu Hilfe, und gemeinsam bringen sie es an das Ende des Geländes. 

Wir sind beim Darmstädter Schwimm- und Wassersport Club 1912 e.V. gelandet, eine Außenstelle des Vereins für die Darmstädter Ruderer, Kanu- und Kajak-Fahrer am Altrhein mit einem wunderschönen Gelände und einem großen Vereinshaus. Während Volker die anderthalb Kilometer zu unserem Auto zurück läuft, um es her zu holen, werde ich super freundlich empfangen, Eva, die den Wochenenddienst für die Sportler versieht, bietet mir Wasser, Kaffee und Kuchen an, und ich plaudere ein bisschen mit ihr und Dunja, der Frau von Bootswart Ralf, alle sind super nett zu uns. Auch die beiden Hundedamen Lara und Anna genießen die Sonne.

Als Volker mit unsrem Kangoo ankommt, hilft sogleich Ralf, das Boot aufs Autodach zu hieven, und weil er ja nun schon weiß, dass ich bei dem Tragen nicht mehr helfen kann, schlägt er uns vor, doch ein etwas älteres aber sehr schönes Vereinsboot, das deutlich leichter sein soll, zu kaufen. Das steht aber ganz oben im Regal, Ralf will es morgen da runter holen, und wir sollen kommen und mal ausprobieren, ob ich das besser heben kann, er sagt, das wiege nur 20 kg, während unseres ca. 40 kg wiegt.

Pünktlich um 14 Uhr treffen wir uns am Sonntag in Erfelden ein, das schmale hübsche Bavaria (hat nix mit der Segelboot-Werft zu tun) Kajak liegt schon geputzt auf zwei Böcken. Aber es wiegt nicht 20, sondern eher über 30 kg, und das ist leider doch wieder zu schwer für mich. Wir waren auch vorbereitet gewesen, heute bei einem kurzen Paddelausflug alles auszuprobieren, inklusive Wechselkleidung! Schade, sie, das Kajak, ist so eine elegante Dame! 

Na gut, dann bleiben wir eben bei unserem azurblauen Boot, wenn uns zuhause das Dasein auf dem Wasser fehlt, vielleicht kaufen wir uns einfach einen kleinen Bootswagen als Alternative zum Tragen.

Momentan genießen wir das schöne warme Frühlingswetter in Deutschland, inzwischen sind alle Bäume grün und in den Gärten leuchten die Tulpen, Narzissen und Primeln in den leuchtendsten Farben. Im Lanzarote auf der anderen Seite, wie wir aus den Berichten von Freunden erfahren, schüttet es seit Tagen in Massen, einige Straßen stehen unter Wasser und es ist viel zu kalt für die Jahreszeit. Dafür ist die Insel aber grün, ich freue mich schon darauf, das bald zu sehen.

Wir wünschen allen unseren Lesern ein wunderschönes Osterfest, lasst den Hasen hoppeln, und die Kinder mit ihren Körbchen ganz viele Schokoladeneier finden.

Frohe Ostern!
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Kalt erwischt

Mich friert es am ganzen Körper, und das, obwohl die Autoheizung auf mollige 27 Grad eingestellt ist. Schnell steht fest, dass da was im Anzug ist, was ich sicherlich nicht haben will.

Skifahren bei schönstem Sonnenschein

Eine wunderbare Woche Skilaufen mit fast der ganzen Familie liegt hinter uns. Bei milden 10-15 Grad, macht Skifahren auch Spaß, eine neue Erfahrung für uns. Eine neue Erfahrung war es auch für unsere Enkeltochter Zoey, die nach ein paar Lehrstunden nun gekonnt über die schneeweißen Pisten bügeln kann, während sie Cornelia schon mal deutlich hinter sich lässt. Ein niedriger Schwerpunkt und komplette Angstfreiheit sind ideale Zutaten für das Erlernen des Skisports. Und es war so schön, mit unseren Töchtern und den Enkelkindern und immerhin einem Schwiegersohn, eine ganze Woche zu verbringen. Das schreit nach Wiederholung!

Larissa als Skilehrerin, aber die Schülerin nimmt manchmal auch ihre eigenen Wege

Doch sieben Tage gehen schnell ins Land, und je weiter wir uns von Maria Alm entfernen, quasi mit jedem Kilometer mehr, verschlechtert sich mein Zustand. Die Grippe hat mich erwischt und zwei Tage später auch die Capitania eingeholt. Fieber, ein nervender Husten, Gliederschmerzen, das ganze 17 Tage lang, was für ein Elend. Wir siechen, zu absolut nix fähig, wechseln vom Bett zum Sofa und wieder zurück. So lange hat das ehemals aus dem Kindergarten eingeschleppte Mistvirus uns in seinem Klammergriff. Der geplante Flug nach Lanzarote wird annulliert, der Frühjahrsschnitt des Gartens gecancelt, soziale Kontakte, nicht dran zu denken. Nicht mal zum Blog schreiben hat die Energie gereicht!

Jetzt, seit zwei Tagen, geht es so langsam bergauf. Die Betonung liegt auf langsam, unsere Kondition ist im Keller, jedwede Anstrengung quittiert unser Körper noch mit Protest. Der äußert sich in Form von Kurzatmigkeit, röchelndem trockenen Reizhusten und schneller Erschöpfung. 

Sobald wir wieder auf dem Damm sind, wollen wir zurück zum Boot und hoffen,  dass das in der nahen Zukunft der Fall sein wird. 

Überhaupt fehlt mir die Segelelei, zu lange ist schon her, dass wir die Segel gesetzt und uns dem Rhythmus des Atlantiks anvertraut haben. Das Meer ruft, mit seinen unendlichen Weiten!

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Zurück in der Kälte

Schnee auf dem alten Friedhof

Nun sind wir schon wieder eine Woche da, in dem leider meist grauen Deutschland. Obwohl, in den letzten Tagen gab es tatsächlich manche Sonnenstunden, sodass ich auch schon mal mit der Tasse Kaffee in der Hand auf der Bank vor unserem Haus sitzen konnte. Und dem Straßenkarneval tut es auch gut, wenn zwischendurch mal die Sonne scheint. 

Auch die Oma muss verkleidet werden …

Die Darmstädter sind da ja eher humorlos, aber in dem kleinen Dorf, in dem unsere Enkelkinder wohnen, geht einiges. An Weiberfastnacht waren alle Kinder in der Kita verkleidet, auch die Erzieherinnen erschienen in den schönsten Kostümen, und diese gingen dann am Nachmittag ins Bürgerhaus, um so richtig zu feiern. Daher muss auch am heutigen Freitag die Kita geschlossen bleiben, Helau!

Wir werden in den nächsten Tagen unsere jeweiligen Zusammenfassungen der Afrikareise beschreiben, eine Sammlung all der Eindrücke, die wir an den sehr verschiedenen Stationen bekommen haben. 

Heute möchte ich diesen kleinen Zwischenblog nutzen, um herauszufinden, ob unsere Email-Benachrichtigungen, die während der ganzen Reise nicht funktioniert haben, hiermit wieder rausgehen. Ich würde mich über Rückmeldungen freuen!

Beim Restaurant “Ponyhof” warten die Bobby Cars auf die Kinder im Frühling

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Flusstour

Nachdem uns die Flusssafaris auf dem Chobe River soviel Freude bereitet haben, bekamen wir zum Schluss unserer Afrikareise die Gelegenheit, einen  Sunset Cruise auf dem Sambesi Fluss, direkt oberhalb der Viktoria Wasserfälle zu buchen.

Um 16 Uhr wurden wir vom Tourveranstalter Bushtrack Tours am Hotel abgeholt, nach einer kurzen Schleife, bei der noch ein anders deutsches Paar aus Kappeln an der Schlei einstieg, am Bootssteg abgesetzt. Mit uns vieren war das kleine Flussboot nun wirklich nicht überbesetzt, und los ging es zur Wassersafari. 

Doch diese Tour war viel mehr als nur eine Fahrt zum „Tiereschauen“. Die Schönheit der Flusslandschaft, die sich vor unseren Augen auftat, nahm uns vollkommen in ihren Bann. Zum Glück saßen wir auf einem flachgehenden Katamaran mit gerade mal 40 Zentimeter Tiefgang, mit einem berufserfahrenen Schiffsführer, der jede der zahlreichen steinernen Untiefen des Flusslaufes in seinem Kopf abgespeichert hat. So näherten wir uns auf dem Oberlauf des Sambesi, bis auf 80 Meter, den Viktoriafällen. Das Wasser strömt an der Stelle schon recht ordentlich, erste Strudel bilden sich, die Gischt der Wasserfälle ist deutlich sichtbar und der drohende Donner des herabstürzenden Wassers klingt bedrohlich nah.

Viele Eindrücke prasseln an dieser Stelle gleichzeitig auf uns ein und dazu dazu reißt, noch keine 20 Meter von uns entfernt ein riesiges Flusspferd bedrohlich sein noch riesigeres Maul auf. Was für ein Erlebnis! 

Die Strudel, die der schneller fließende Fluss durch die Unterwasserfelsen erzeugt

Geschickt manövriert uns der Käpt’n danach zu einer Stelle, an der wir alle an Land springen können, nachdem sich ein weiteres Besatzungsmitglied davon versichert hat, dass keine Krokodile an der Stelle liegen.

Wir vier vertreten uns ein bisschen die Beine, fotografieren viel und versichern uns immer wieder gegenseitig, in was für einer tollen Naturlandschaft wir doch gelandet sind. Fische, Flusspferde, Krokodile, Adler und viele andere am Wasser lebende Vögel gab es bei der dreistündigen Tour zu bestaunen, dazu diese bezaubernden Landschaften, eine superkompetente Crew und das sehr nette Paar aus Kappeln, mit den wir uns auf Abhieb gut verstanden, besser geht nicht, oder? 

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Rauch der donnert

Mosi-oa-Tunya, so nannten die dort ansässigen „Kololo“, ein afrikanischer Stamm, diese Wasserfälle an der heutigen Grenze zwischen Simbabwe und Sambia. Erst als David Livingston dieses Wunder der Natur zum ersten Mal sah, nannte er das beeindruckende Gefälle um, zu Ehren der britischen Königin Victoriafälle. Der Rauch ist der Nebel, der aus den fallenden Wassermassen aufsteigt, und der Donner, den diese Wassermengen erzeugen, ist bis zu unserem Hotel, das ca. einen Kilometer weit weg liegt, deutlich zu hören. Und die Nebelwolken sind deutlich zu sehen.

Dort stürzt der Sambesi, der Fluss, der die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe bildet, auf einer Breite von 1.708 m 110 m in die Tiefe und landet in einer kaum mehr als 50 m weiten Schlucht mit steilen Felswänden. Am Ende der Trockenzeit, das ist hier September oder Oktober, ergießen sich „nur“ 170 m³ pro Sekunde in die Tiefe, am Ende der Regenzeit sind es mehr als 10.000 m³/s. Der Sambesi ist mit 2.693 km der viertlängste Fluss Afrikas, nach dem Kongo mit über 4.000 km, dem Nil und dem Niger.

Das waren die Fakten. Wir sind gestern mit unserem Guide Mbusi an der Schlucht auf der simbabweschen Seite entlang gegangen, bis zu der Brücke, die die beiden Länder verbindet. Tatsächlich ist die Grenzstation in der Mitte der Brücke. Simbabwe ist stolz darauf, den deutlich größeren Teil dieses Naturwunders auf seiner Seite zu haben.

Mbusi hatte schon Regencapes für uns dabei, denn je näher man an die Fälle herankommt, desto feuchter wurde die Luft. Bei dem größten Wasserfall von den fünf einzelnen scheint es richtig zu regnen, aber auch das ist nur Spray aus der Luft, doch ist man am Ende komplett durchnässt. Im Hotel hat man uns gleich angeboten, unsere Kleider in den Trockner zu stecken, sie sind daran gewöhnt, dass die Gäste pitschnass von den Fällen kommen.

Wir sind also alle fünf Arme lang gelaufen, haben unzählige Fotos und Videos gemacht, von denen wir hier eine Auswahl präsentieren:

Mit Regenbogen
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Bootssafari

Sonor brummen die grobstolligen Reifen unseres Toyota Jeeps auf dem Asphalt. Wir sind auf dem Weg zu unserer letzten Safari im Chobe Nationalpark, die auch gleichzeitig die letzte Safari unserer Afrikareise ist. Der Morgen dämmert, es ist 6 Uhr.

Nach dem ersten Tag im Nationalpark sind wir vom Land aufs Wasser gewechselt. Drei dreistündige Bootssafaris standen auf dem Programm. Das ist nämlich das schöne und abwechslungsreiche am Chobepark, der von zahlreichen Flussarmen des Chobe Rivers durchzogen ist, man kann Safaris an Land und zu Wasser unternehmen, Buschlandschaft auf der Landseite und Nordseelandschaft auf der Wasserseite.

Soviel sei gesagt, wir haben jede Minute auf den Booten genossen, man wechselt buchstäblich den Blickwinkel. Die wilden Tiere Afrikas vom Wasser aus zu beobachten, ist für uns ein unvergessliches Erlebnis. Nur noch kurz, mittlerweile sind wir wieder in Simbabwe, was nicht heißt, dass wir nicht noch ein paar Aktivitäten vor unserem Rückflug unternehmen werden. Ganz oben steht eine Tour zu den naheliegenden Viktoriafällen.

Doch jetzt wird Cornelia, wie immer, ein paar wunderschöne Tier-Videos zu diesen Blogbeitrag hinzufügen.

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Länder sammeln

Eine Gruppe mit etwa 20 Mungos spaziert gerade an unserer kleinen Hütte vorbei. Mungos gehören zur Rasse der Mangusten, unsere Mungos im speziellem sind Zebramangusten. Putzig sehen die kleinen Erdmännchen ähnlichen Tiere aus, und sie unterhalten uns aufs Beste. Ein paar der putzigen Wesen halten immer Ausschau, während die anderen geschäftig rumlaufen, oder nach Nahrung buddeln. Kleine Käfer, Mücken und Larven stehen ganz oben bei den Mungos auf der Speisekarte.

Ein Mungo gräbt nach Käfern

Vor drei Tagen sind wir in Hazyview im Hotel angekommen, aber unser Gedanken, oder sprechen wir in dem Fall von unserer Seele, waren noch immer im Busch. Zu krass waren die Gegensätze zwischen der Stille und Einsamkeit in der Wildnis, und den mit Chrom gefüllten, sich endlos aneinander reihenden LKWs auf dem Weg nach Maputo in Mozambique und auf den allgemein überfüllten Straßen und Orten.

Perry’s Bridge, so nennt sich das Hotel, wartet dann fast passend mit einem total verdreckten Pool, Glasscherben vor der Terrasse, einem undichten Vordach und dem Lärm der Straße auf. Eigentlich sollten wir an diesem Platz zwei Nächte bis zum Weiterflug nach Simbabwe übernachten, doch wir haben dann in aller Eile, zumindest für die Folgenacht, ganz schnell ein anderes Hotel gebucht.

Kerzengrade gewachsen

Am nächsten Tag geht es dann morgens ab 9 Uhr auf die Panoramaroute, eine Sightseeingroute, eingerahmt von der 127 Kilometer langen Drakensbergkette und dem Nutzwald zwischen Hazy View und Nelspruit. Zuerst fahren wir an angepflanzten Gummibäumen, die kerzengerade und schlank in den Himmel wachsen, vorbei, die sich, je höher wir kommen, mit zu einem ausgebreiteten Kiefernwald wandeln. Die Gummibäume werden allerorten in Südafrika als Laternen- und Strommasten verwendet.

Die Lissabon-Wasserfälle

Bald sind wir am ersten Wasserfall, dem Lissabon-Wasserfall angekommen. Wassermassen ergiesen sich aus 80 Meter Höhe, aus drei Armen, laut tösend in die Tiefe. Wir sind beeindruckt von dem Naturspektakel par excellence. Ein paar Kilometer weiter befindet sich der deutlich kleinere Berlin-Wasserfall, zur Zeit der Namensgebung muss Portugal wohl bedeutender als Deutschland gewesen sein.

Der Berliner Wasserfall

Kurz danach fahren wir weiter zu den sogenannten Bourkesluck Potholes. Runde, vom Wasser ausgewaschene steinerne Becken, die genau da entstanden sind, wo der Blyde (Freude) und Treur (Trauer) River zusammen fließen. Das gesamte Gebiet der Panoramaroute ist mit Goldminen durchzogen, in denen Gold abgebaut wird, bzw. wurde. Das Gold des bekannten Krüger Rand wird in dieser Gegend geschürft.

Die Chubby Bar


Eine Rast bei Chubbys Pig, einer Blechkultkneipe mit leckerem Essen am Treur River rundet den Ausflug ab.

Volker im südlichen Evening Dress

Das Tags zuvor gebuchte kleine Guesthouse mit nur neun Zimmern entpuppt sich als ein echter Hauptgewinn. Vor über 100 Jahren im Kolonialstil errichtet und über die Zeit liebevoll gepflegt und behutsam modernisiert, mit einer geschmackvollen Einrichtung, begrüßt es seine Gäste mit entspannenden Momenten in einer absoluten Wohlfühl-Atmosphäre. Das Abendessen wird pünktlich um 18:30 Uhr von allen Gästen gemeinsam eingenommen. Auf der Terrasse gibt es eine Honesty-Bar, man nimmt sich den Wein, das Wasser, aber auch einen Gin & Tonic oder Champagner, schreibt es auf den Zettel, und bezahlt am Ende. Viel zu früh, am nächsten Morgen, müssen wir unser liebgewonnenes kleines Hotel schon wieder verlassen und zum International Nelspruit Flughafen fahren.

Dort sind wir so früh, erstmal die einzigen Passagiere, und auch bis zum Abflug werden es nicht viel mehr. Ein Flugzeug, das von außen aussieht wie ein Privatjet, fliegt uns nach Johannesburg. Von dort aus geht es ein paar Stunden später weiter nach Viktoria Falls International Airport. Wir müssen Einreiseformulare ausfüllen und kurz vor der Landung läuft die Stewardess mit einem desinfizierenden Spray durch den Flieger. Das ist wohl eine Einreisebedingung.

Nach der Landung geht es erst zur Gesundheitsbehörde, dann zur Immigration, dann zur Flughafenpolizei und am Ende durch den Zoll. Hurra! Wir sind in Simbabwe eingereist.
Der Fahrer zum Safarihotel wartet schon und mit ein paar Wildtiersichtungen sind wir 1,5 Stunden später an der Grenze angekommen, da erfolgt dann die gleiche Enreiseprozedur wie nach Simbabwe, plus Fiebermessen beim Healthofficer. Zudem müssen alle Schuhe desinfiziert werden. Wir machen brav alles mit, es ist eben wie es ist.

Hier, im Chobe Safari Park, haben wir mittlerweile eine Morgensafari mit ein paar neuen Tiersichtungen hinter uns. Ein Schakal, ein kleiner Kingfisher Vogel, Mungos und eine Echse, sowie die oben genannten Zebra-Mangusten erfreuen unsere Seele.

Mittlerweile haben wir dazu noch das dritte Zimmer bezogen. Katastrophe sag ich mal: Zimmer 1 befand sich direkt neben einer Neubau-Baustelle, in Zimmer 2 haben die brummenden Klimaanlagen der Nachbarräume für eine schlaflose Nacht gesorgt. Zimmer 3 ist jetzt eine Hütte, Rondavel, wie diese Hütten der Einheimischen genannt werden, liegt direkt am Chobe River und noch sind alle Nachbarhütten leer, besser geht nicht, also Daumen drücken. Zum Abendessen gab es gestern Steak von der Rappenantilope, mega lecker. Wir befinden uns hier in einem Vierländereck. Botswana, Namibia, Simbabwe und Sambia, stoßen aneinander, es gibt eine überschneidende Stelle auf einer Brücke, bei der der Fuß in allen vier Ländern steht. Nur der Wettergott sorgt für ein bisschen Turbulenz im Moment, Gewitter wechseln sich mit sonnigen und wolkigen Abschnitten ab.

Jetzt wohnen wir in einer dieser niedlichen Hütten, direkt am Fluss und mit den anfangs genannten Mungos vor der Veranda
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Die etwas andere Safari Teil 2 – die Flora

Nach dem Blog über die Tiere des Krüger Parks hier ein paar Worte zu der Pflanzenwelt.

 Janine liebt es, uns die Einzelheiten der Pflanzen und deren manchmal ungewöhnlichen Eigenschaften zu erklären. Sie weiß genau, welcher Teil welcher Pflanze für was geeignet ist, gegen Kopfschmerzen, zum Blutstillen, gegen Magenschmerzen, für Halsweh, usw. 

Von einem besonders giftigen Baum, dessen Name  ich leider vergessen habe,  werden die ebenfalls giftigen Blätter zum Angeln benutzt, sie werden ins Wasser getaucht, dann tritt die giftige Milch aus, und die Fische sterben. Sie müssen dann nur noch an der Oberfläche eingesammelt werden.

Die Knoten des Giraffenbaums sollen schmerzstillende Wirkung haben, aber auch Augeninfektionen heilen, und vieles mehr.

Der Marulabaum ist ein echtes Verwertungswunder. Alle Teile, einschließlich Rinde, Früchte, Blüten und Samen sind für irgendetwas gut, das Beste ist eigentlich der Amarula-Likör, der ein bisschen wie Baileys schmeckt, die anderen Teile dienen seriöseren Anlässen. Aus dem Samen kann man Öl gewinnen, aber ebenfalls ein alkoholisches Getränk durch Fermentierung herstellen. In der traditionellen Medizin werden Rinde, Wurzeln und Blätter des Marula-Baumes verwendet – die Rinde kann – gekocht – gegen Durchfall helfen, ein alkoholischer Auszug der Rinde kann als Malariaprophylaxe angewandt werden, sicher billiger als die herkömmlichen Tabletten, ein Auszug aus den Blättern hilft bei der Behandlung von Verbrennungen und Abszessen.

Knob thorn oder Giraffenbaum

Die Knoten des Giraffenbaums sollen schmerzstillende Wirkung haben, aber auch Augeninfektionen heilen, und vieles mehr.

Auch der Saft aus den Blüten der blauen Camelina kann als Augentropfen verwendet werden, wenn man das bei Wanderungen im Busch mal braucht.

´Weeping Wattle

Das Beste aber sind die Blätter der Weeping Wattle, so genannt, weil zu bestimmten Zeiten aus den Blüten Saft austritt und es so aussieht, als würde die Pflanze weinen.

Die Blätter aber sind so zart und dicht, dass sie als Toilettenpapier benutzt werden können bei längeren Wanderungen.

Wildes Basilikum

Wir haben auch wildes Basilikum gefunden, das wunderbar riecht, und Kokosnuss-Salbei, den kann man auch in den Gin Tonic tun zur Verfeinerung.

So vieles andere hat Janine uns noch zu der Flora hier erzählt, aber so schnell, wie sie das vorgetragen hat, einBaum oder Strauch oder Busch nach dem anderen, kann ich gar nicht alle Details behalten, und es würde auch ein bisschen den Rahmen hier sprengen. Hier möchte ich Janine für all die Ausführungen danken, es hat sehr seh viel Spaß gemacht.

Heute sind wir abgereist aus dem Krüger Nationalpark, sogar auf der Fahrt hinaus haben wir an der „Straße“ Tiere gesehen, Zebras und Gnus waren am Grasen. Eine Elefantenmama hat vor uns die Straße überquert, und eine Giraffe fand es nicht gut, dass sie dem Wagen Platz machen sollte, sorry.

Morgen geht es auf die Panorama Route und zu Gods Window, mal sehen, ob man durchschauen kann.

Dieser schöne Falter wollte gestern Abend an meinem Brot naschen

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Die etwas andere Safari – Teil 1: die Tierwelt

Am Sonntag sind wir mit der südafrikanischen Airline „Airlink“ von Kapstadt nach Hoedspruit zum Krüger Netionalpark geflogen. Es waren zwei Stunden in einer Embraer, die Wetterverhältnisse waren gut, und die Sicht großartig. Für Sonntag war noch schönes Wetter angesagt, erst die folgenden Tage sollen sehr regnerisch werden.

An dem Busch-Flughafen Nelspruit werden wir von Malen abgeholt, er fährt uns in ebenfalls zwei Stunden bis zur Imbali Lodge. Auf dem Weg sehen wir schon so viele Tiere, dass man fast keine Safari mehr braucht. Wir sehen Elefanten und Kudus, aber auch Kühe, die einfach so über die Straße liefen. An einem Marula-Baum hält der Fahrer an und lässt uns die reifen süßen Früchte kosten. Die sind sehr lecker, der Geschmack ähnelt dem der Maracuja, und alle Teile des Baumes können verwertet werden, für Medizin, zum Färben, als Saft und alkoholisches Getränk aus den Kernen.

In der Lodge werden wir freundlich empfangen, und starten auch sogleich zu unserer ersten Safari im Krüger Nationalpark. Janine, unsere Führerin durch den Park, hat ein enormes Wissen über alle Details der Tiere und Pflanzen. Sie führt uns diesen und die nächsten beiden Tage durch den Park, und hat uns viel zu zeigen, nicht nur die Big Five.

Auf den Fahrten lernen wir von Janine in allen Einzelheiten, wie ein Termitenstaat funktioniert, sie hält auch bei kleinsten Tieren an, der Riesenschnecke, dem Tausendfüßler, der viel größer ist als bei uns, bis 30 cm, und er kann bis zu acht Jahren alt werden. Wir sehen Weißrückengeier, Rotgesicht Hornraben, die Nester von Community Spinnen, eine kleine Schnabelbrustschildkröte, und viele viele mehr. 

Wir lernen auch ganz viele Vogelarten kennen, den leuchtend blauen Bee Eater, Weißrückengeier, das Buschhuhn, den Rotkehlfasan, der immer auf dem Weg entlang läuft und sich nicht so schnell verscheuchen lässt.

Aber natürlich sehen wir hier auch Elefanten, Giraffen, Kudus, Wasserbüffel, Paviane und Impalas. Impala putzen einander mit zwei losen zähnen im Unterkiefer, auch, um aus den Zecken im Fell neues Protein zu bekommen. Am heutigen Tag haben sich endlich auch die Löwen gezeigt. Zuerst finden wir an unserer linken Seite eine Familie, aber leider in der Ferne, später liegen auf der rechten Seite vier Löwen, hier können wir ganz nah heranfahren und schöne Bilder machen. Auch bei der Nachmittags-Safari sehen wir eine Löwenmama, die ihre Babys noch säugt, erkennbar an den Zitzen. Die Leoparden sind leider zu scheu zumindest in diesem Teil des Krüger Nationalparks.

Statt vieler Worte folgen nun die schönsten Fotos von den Begegnungen mit den Tieren auf unseren Ausflügen. Und morgen folgt dann Teil 2 mit der Pflanzenwelt, denn das hätte hier einfach den Rahmen gesprengt.

und die Löwen:

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