So wird das nix mit uns, ich meine mit Irland und uns. Wenn wir die Wettervorhersagen, selbst für den Süden von Irland, z.B. Kinsale anschauen, verdrehen wir nur noch die Augen. Regen gibt es fast an jedem Tag, dazu noch einstellige Temperaturen in der Nacht, und tagsüber erreicht das Quecksilber gerade mal nichtsommerliche 18 Grad. Die Verlockung war da, die grüne Insel mit dem Kleeblatt als Symbol zu bereisen, aber die Attraktivität ist jetzt erkaltet oder ins Wasser gefallen. Zu wechselhaft stellt sich dieser Sommer dar und zu schön ist es auf den Azoren, im Moment.
Cornelia hat ja schon das Kulturprogramm des letzten Wochendes im voraus angekündigt und wir waren dann auch wirklich jeden Tag live dabei, bei der Musik. Am ersten Abend wurde „Maria de Buenos Aires“, eine argentinische Oper, komponiert von Astor Piazolla, mit einem kompletten Sinfonieorchester dargeboten. Ein wunderbares musikalisches Erlebnis, gespickt mit lateinamerikanischen Tango-Rhythmen und eindrucksvollen Gesangspartien.
Am Samstag Abend trat Helena Oliveira und Band auf, eine lokal sehr bekannte Sängerin, die unter dem Titel der Show „Nelken von hier und anderswo“ das Publikum in ihren Bann zog. Es waren Lieder aus der Zeit der Nelkenrevolution in Portugal. Bei dieser Revolution, die Nelke galt als Symbol der Arbeiterschaft, erreichten die Aufständischen das Ende der Diktatur durch einen Marsch auf Lissabon am 25. April 1974 und befreiten die politischen Gefangenen aus Kerker und Folterhaft. Viele Menschen im Publikum kannten die Texte und sangen leise mit.
Der Sonntagabend stand dann ganz unter dem Zeichen des Broadway und der brasilianischen Musik: „Do Rio à Broadway“, dargeboten von dem stimmstarken Coro Sinfonico do Coral de São Jose. Evergreens wie „New York, New York“, „Puttin’ on the Ritz“, „My Way“ oder „Night and Day“ und das brasilianische „The Girl from Ipanema“, wurden gekonnt vorgetragen. Vier Zugaben am Ende dieses Abends sind das Abbild der Begeisterung des Publikums. Dass der Eintritt frei war, hat Cornelia ja schon erwähnt.
Bleiben wir mal bei den monetären Vorzügen des Lebens auf den Azoren. Frisches Obst, Gemüse und Fleisch sind unschlagbar günstig. Ein Kilo Bananen gibt es auf dem lokalen Lebensmittelmarkt für 50 Cent, ein Kilo Äpfel kostet 1,50 €, ein Brokkoli oder Blumenkohl ebenso. Ein Kilo frisches Rinderhack kostet 4,99 € und ein Kilo bestes Rinderfilet geht für 25 € über die Theke, komplett pariert versteht sich. Cornelia ruft gerade rüber, dass ich bloß nicht vergessen soll, den Käse zu erwähnen. Also hier wie gewünscht, der regionale Kuh- oder Ziegenkäse schmeckt je nachdem von welcher der Inseln er kommt, mal würzig stark bis zurückhaltend mild. Im favorisierten Käseladen liegen die Kilo so um die 15 Euro. Die Capitania überlegt jetzt schon, wie sie massig Käse am Ende unsere Azorenaufenthaltes mit nach Deutschland oder zu den Kanaren mitnehmen kann. So geht Begeisterung!
Nicht so richtig begeistert sind wir von unserem neuen Antifoulinganstrich mit dem Coppercoat. Da haben wir deutlich mehr erwartet. Zwar schwimme ich beim Reinigen des Rumpfes nicht in mehr in einer Wasser-/Giftwolke aus Antifouling rum. Aber was sich in den letzten vier Wochen so am Rumpf angesetzt hat, ist schon enttäuschend. Der Bootsnachbar sagt zwar, dass der Bewuchsdruck hier im Hafen sehr hoch sei, aber andere Rümpfe mit konventionellem Antifouling sehen zum Teil besser aus. Jetzt warten wir mal ab, wie das wird, wenn wir wieder mit dem Boot mehr durch die Gegend segeln.
Ansonsten werden wir uns mal beim Hersteller von Coppercoat nach der schlechten Leistung des Antifoulings erkundigen, ob das so normal ist.
Außerdem haben wir mal wieder die Logge komplett gereinigt, den Hydraulikölbehälter vom Hydrogenerator, aufgefüllt, ein paar beschädigte Abdeckungen der Motorraumlüfter ausgewechselt und den Backbordmotorraum gereinigt.
Am Wochenende gibt es hier wieder Kultur ohne Ende, eine Reihe von Kirchenkonzerten sind angekündigt, und direkt neben dem Hafen wird gerade eine große Bühne aufgebaut. Was dort gespielt wird, wissen wir noch nicht, es soll ebenfalls eine hiesige Sängerin sein. Aber wir können wir dann vom Boot aus zuhören.
Und segeln wollen wir auch bald. Statt Irland steht eine Azorenkreuzfahrt auf dem Programm. Nächste Woche geht es los. Zuerst wollen wir nach Terceira, der 90 Seemeilen entfernten, westlichen Insel Nachbarinsel von São Miguel.
Aquavit heeft ook een jaar gevaren met copper coat, een onvoorstelbare hoeveelheid gras was het gevolg.
Een jaar later weer ouderwetse antifouling aangebracht.