2 minus 2 = 0?

Schön gefeiert, an Sylvester

Seit dem frühen Vormittag heult der Wind in den Masten und Stagen. Die bekannt-vertraute Hafenmusik, die jeder Segler kennt, war in den letzten Tagen komplett verstummt. Absolute Windstille, kein Hauch hat den Atlantik gekräuselt oder gar in Bewegung gebracht, dafür gab es einen makellosen, sattblauen Himmel und spätsommerliche Temperaturen zwischen 24-26 Grad. Und auch das kühle Nass wartet noch mit angenehmen 21 Grad auf und lädt zum Schwimmen ein. 

Der Passatwind ist weg, dafür Gegenwind aus dem Tiefdruckgebiet

Aber das Wetter, und mit ihm speziell der Wind, werfen sowieso gerade unsere ambitionierten (Segel-)Pläne wieder einmal komplett über den Haufen. Denn auch wenn es heute ein bisschen weht, hat der Passat aufgrund der großen atlantischen Tiefdrucksysteme und dem zurückgedrängten Azorenhoch seinen Dienst für die nahe Zukunft komplett eingestellt. Es geht sogar noch weiter, in der kommenden Woche wird sich eines dieser Tiefdruckgebiete, zwei weitere atlantische Tiefs einverleiben und sich so weit nach Süden ausdehnen, dass der Kern dieser Wetterbombe knapp über den Kanaren liegen wird, was zu tagelangen südwestlichen Winden führt. 

Gleichzeitig wird sich jedwede normalerweise vorherrschende nördliche Windströmung zwischen den Kanaren, den Kapverden und weitere 800 Seemeilen in Richtung der Karibik komplett einstellen. Dazu wird es, befeuert von dem Tief, außergewöhnlich hohe Wellen aus nordwestlicher Richtung geben, die dann gegen die südwestliche Windströmung anlaufen. 

Abfluss und Abflusschlauch

Der ausbleibende Passatwind ist schon Grund genug , dass wir wohl noch eine längere Zeit auf Lanzarote bleiben werden, hohe Wellen und Gegenwind sind ein weiterer KO-Faktor. Aber an Bord, beziehungsweise am Boot gibt es ja immer was zu tun, jedoch zum Glück nur der normale Unterhalt und keine großen Reparaturen. 

Die überarbeitete Fallentasche

Gestern hat Cornelia einen Teil der Steuerbord Fallentasche nachgenäht, unsere Nähmaschine ist ein sehr nützlicher Gegenstand an Bord. Bereits vor einigen Tagen haben wir beim reparierten Autopilot das endlich eingetroffene Hydrauliköl aufgefüllt. Heute waren dann der Abfluss und der Abwasserschlauch unseres Waschbeckens in dem Eignerrumpf dran. Bedingt durch die geringe Neigung und Führung des Schlauches muss hier doch häufiger für einen barrierefreien Durchfluss durch entsprechende Reinigung gesorgt werden. 

So ganz unglücklich sind wir jetzt nicht, dass sich die Abfahrt noch ein bisschen verschiebt, da es uns ja bekanntermaßen auf unsererLieblingsinsel gut gefällt. 

Jetzt noch kurz zur Überschrift. Als wir am Flughafen ankamen, hatten wir noch 2 Akkupacks, um unsere Handys und das IPad zu laden. Jedoch bemerkte Cornelia gleich nach dem wir das Gepäck am Schalter der Fluggesellschaft aufgegeben haben, dass sich ein Akkupack im aufgegebenen Gepäck befinden muss. Das ist in sofern schlecht, da Lithium-Ionen-Batterien nur im Handgepäck transportiert werden dürfen, wegen der Gefahr, dass sich diese nützlichen Helfer auch mal selbst entzünden können. Und tatsächlich hat der Sicherheitscheck das Akkupack gefunden und folgerichtig aus dem Gepäck entfernt. Als dann unsere Tasche in Lanzarote ankam, war ein entsprechender schriftlicher Hinweis in der Tasche hinterlassen worden, dass die Akkubank eingezogen worden ist. Der Wert ist so marginal, dass wir es auch nicht zurück fordern können.

Vier Tage später steigt die Capitania abends mit offenem Rucksack über die Bordleiter, als etwas mit einem lauten Platschen im Wasser landet. Wie sich kurz danach herausstellte, war das die zweite Akkubank. Salzwasser und Batterien vertragen sich garnicht. Am Folgetag habe ich dann einen kleinen Tauchgang eingelegt und die Powerbank aus Umweltgründen geborgen. Zum Glück gibt es seit kurzer Zeit einen gut sortierten Mediamarkt auf Lanzarote der eine Auswahl an Akkupacks hat, bei dem wir den Nullbestand, wieder auffüllen konnten.

„Olé, olé, Holanda ya se ve“ „Olé, Holland ist schon zu sehen“, so klingt es in dem Lied, mit dem die Heiligen Drei Könige in ganz Spanien begrüßt werden, wenn sie am Mittag des 5. Januars in den Städten eintreffen. Was genau Holland dabei zu tun hat, ist eher geheimnisvoll, fest steht, dass die Drei Könige nach einer langen und abenteuerlichen Reise eintreffen.

So auch hier auf Lanzarote, in allen Städten und Städtchen gibt es Umzüge mit Wagen, ähnlich unseren Karnevalsumzügen, darauf Kaspar, Melchior und Balthasar, die Bonbons (bei uns „Kamelle“) um sich werfen und die Wunschzettel der Kinder einsammeln. 

Nach den oft Stunden andauernden Umzügen gehen die Familien nach Hause, dort folgt die eigentliche Bescherung, nicht an Heiligabend wir bei uns. Entweder werden die Geschenke am Abend verteilt, oder die Kinder stellen ihre Schuhe raus, und die Könige haben die Wunschzettel gelesen und die Geschenke in der Nacht verteilt. Böse Kinder allerdings bekommen nur ein Stück Kohle …

Danach ist auch hier die Weihnachtszeit vorbei, und die Weihnachtsdekoration wird für nächstes Jahr verstaut. Und wahrscheinlich erscheinen in den Regalen der Supermärkte bald die ersten Ostereier.

Veröffentlicht unter Leben an Bord | Schreib einen Kommentar

Happy New Year!

Cornelia hat es schon in den letzten paar Zeilen richtig ausgedrückt, wie froh wir sind,  dass unser Internetauftritt endlich wieder sichtbar und vollständig ist. Das Problem dahinter war, dass unser Provider ein angeblich besseres Gesamtpaket versprochen hat, was sich im Nachhinein als Irrtum rausgestellt hat. Der Umzug ins neue Datenpaket wurde als einfach und unkompliziert beschrieben, was es im eben nicht war, im Gegenteil und so wurde Cornelia und Christian, vor und während der Weihnachtszeit, unendlich viel Arbeit beschert, ein kleines Drama. Bei der Gelegenheit fällt einem sofort der Spruch ein, „never change a running system“, an den wir uns wohl besser gehalten hätten, doch Ende gut alles gut. 

Das neue Fenster ist eingebaut
Der neue Code Zero… bei einem kurzen Probeschlag

Aber nicht nur unsere Website hat uns auf Trab gehalten, sondern einmal mehr unser Frontfenster vom Boot. Denn kaum waren wir am 8. Dezember in Deutschland angekommen, traf auch das lang ersehnte Fenster dort ein. Damit wurde es Zeit für mich, abermals einen Flug nach Lanzarote zu buchen um das wichtige Ersatzteil zu unserem Boot zu bringen, damit das letzte Puzzlestück unseres Reparaturmarathons, eingebaut werden kann. Zum Glück waren gerade zwei Monteure von Outremer, mit entsprechender Fachkompetenz, vor Ort in Lanzarote, die unser Frontfenster einbauen konnten. 

Damit ist unsere Hexe nun abfahrtklar und bereit für neue Segelabenteuer. Wir sind es auch und sind aus dem winterlich-grauen Deutschland wieder zurück zu unserer Lieblingsinsel geflogen. Jetzt werden wir die letzten Vorbereitungen zur Segelreise in die Karibik abschließen. 

Schnee auf den Pyrenäen haben wir auf dem Rückflug gesehen

Leider wehen die Passatwinde noch nicht so wie wir das wollen, es gibt zahlreiche Windlöcher auf dem Atlantik. Aber zum Ende des Vorhersagezeitraums, um den 5.-6. Januar, scheint der flaue Passat ein bisschen an Fahrt aufzunehmen. Daher steht ab jetzt ein Blick auf den Atlantikwind ganz oben auf unserer täglichen Prioritätenliste. Wir freuen uns auf das Ende der langen, fast segelfreien Zeit und sehnen uns sehr nach den endlos langen atlantischen Weiten und nach dem tiefen Blau dieses Ozeans. 

Ab Mitte nächster Woche sieht es besser aus

Den Jahreswechsel wollen wir mit Freunden bei uns an Bord feiern, mit einem ausgiebigen Brühefondue, als kulinarischen Höhepunkt.

Von hier aus geht dann mal ein herzliches Dankeschön an alle unseren Blogleser raus. Euer Feedback und Eure Kommentare sind das berühmte Salz in der Suppe, auf das wir uns auch in 2024 sehr freuen.

Und nun wünschen wir allen Lesern ein glückliches neues Jahr 2024!

Veröffentlicht unter Leben an Bord | 3 Kommentare

Fröhliche Weihnachten

wünschen wir – etwas verspätet – allen unseren Lesern!

Schwiegersohn Christian hat uns eines der schönsten Weihnachtsgeschenke gemacht, dank seiner erfahrenen Hilfe ist unser Blog endlich wieder sichtbar, und wir – vor allem ich – sind sehr sehr erleichtert, weil ich in den letzten Tagen erfolglos an der Webpräsenz gebastelt, und in schlaflosen Nachtstunden über Lösungsmöglichkeiten gegrübelt habe. Eine Verkettung unglücklicher Umstände hat dazu geführt, dass unser Segelblog nicht mehr erreichbar war.

Jetzt sind wir wieder online und mega erleichtert, morgen folgt dann das Update zu unseren Reiseplänen, die wir schon hoffentlich bald in die Tat umsetzen können.

Veröffentlicht unter Deutschland | Ein Kommentar

Für Leib und Seele

Ein Gambaspieß für kleine Teufel

Am letzten Wochenende im November fand auf Lanzarote ein großes Food Festival statt, die „Saborea“. Auf dem Freigelände rund um die Kirche von Teguise, stellten mehr als 90  Aussteller ihre Produkte vor. Laut Schätzungen sollen es Samstag und Sonntag ungefähr 40.000 Besucher gewesen sein, es war ganz schön voll auf dem Markt. Für den Weg dorthin mussten wir, Elke, Petra, Cerstin, Rolf, und ich ganz schön weit draußen parken, weil fast alle Besucher mit dem Wagen ankamen. Eigentlich war das gut so, denn wir hatten zwar nicht gefrühstückt, aber so kamen wir wirklich mit einem Bärenhunger an, und es dauerte nicht lange, bis wir an einem der ersten Stände deren Köstlichkeiten probieren konnten.

Ein Saucen-Brunnen

Die Aussteller zeigten Waren aus ganz verschiedenen Bereichen, die Bodegas stellten ihre Weine vor, verschiedene Käsereien boten Proben ihrer Kunst an, und zeigten, wie ihre Käse gemacht werden, Spezialisten für die „Süße Küche“ waren ebenso dabei, man konnte die vegane Küche auf die Probe stellen, oder einfach bei über 40 lokalen Restaurants und Gastro-Hotels ihre Spezialitäten probieren.

Daneben gab es ein umfangreiches Programm: Verschiedene Küchenchefs, nicht nur aus Lanzarote, sondern auch aus Portugal und sogar von Island, boten Show Cooking an. Es gab Seminare für die Käseproduktion, „Wie wird Wein angebaut und verarbeitet“, Alternativen für die vegane Küche, etc.. Es wurden Vorführungen abgehalten, z.B. wie man am besten welchen Fisch kocht, oder was man beim Fleischkauf beachten sollte.

“Every Day has a Story” Foto von Dmytro Schnaider

Auch das Kulturprogramm kam nicht zu kurz. Für die kleinen Gourmets gab es einen Geschichtenerzähler, eine Talkshow in Verbindung mit den besten Bodegas von Lanzarote. Bei einem Fotografen, der seine Werke auf große Formate gedruckt anbot, wurde unsere Freundin Elke schwach, und erstand ein sehr besonderes Motiv der Insel aus der Höhe fotografiert. Ich hadere noch mit mir, ob ich nicht ebenfalls ein solches Bild erstehen will, die Motive sind schon sehr besonders.

Das Konzept war unkompliziert: An zahlreichen Stellen rund um die Kirche konnte man Tickets kaufen, für einen Euro pro Ticket, und mit diesen dann an den jeweiligen Ständen bezahlen.

Einfache, kleine Essen wie kleine Scheiben Brot mit köstlichem Belag zwischen einem und zwei Tickets, ausgefallenere Häppchen mit bestem Rindfleisch, Fisch, Meeresfrüchten eher drei Euro. Ebenfalls drei Tickets brauchte man für ein Glas Wein, gut eingeschenkt, und für zwei weitere Euro konnte man das Glas mitnehmen, entweder nur bis zum nächsten Stand, um dort zu probieren, oder auch zum Mit-nach-Hause-nehmen. Wir haben jetzt drei neue Gläser!

Wir haben uns jedenfalls den Bauch voll geschlagen, und zum Abschluss bei zwei Bodegas deren Weine probiert, gut dass Rolf, der Biertrinker uns zum Boot zurück gefahren hat.

Und hier ein paar Fotos, die Cerstin uns zur Verfügung gestellt hat. Danke, Cerstin!

Veröffentlicht unter Leben an Bord | Schreib einen Kommentar

Schwarzer Freitag?

Cornelia war gestern mit Petra, Cerstin und Ulrike auf Shoppingtour, geeint in dem Gedanken, ein paar Schnäppchen zum Black Friday zu ergattern, der neben Halloween auch über den Atlantik rüber geschwappt ist und sich fest im spanischen (Geschäfts)-Kalender etabliert hat.

Die Spareribs schmecken, und die Currywurst danach weckt Begeisterung

Währenddessen bereitete ich in Ruhe den traditionellen Champagne Friday vor, den wir gestern mal wieder an Bord der Hexe gefeiert haben. Als Snacks gab es ausgelöste und im Ofen gegarte Spareribteilchen sowie Currywurst nach saarländischer Art, also mit Bratensoße und selbst gemachtem Curryketchup. Unser neuer Freund Jörn, der mit seinem Boot in der Marina Rubicon liegt, hat den Abend mit seiner gut gestimmten Gitarre und einer sehr angenehmen Stimme musikalisch untermalt.

Farbenfroh und schöner Stand

In den letzten 14 Tagen haben wir immer mal wieder ein paar Nächte außerhalb des Hafens verbracht und vor den wunderschönen Papagayostränden, die im Südwesten von Lanzarote gelegen sind, geankert. Doch nicht nur das Ankern hat uns erfreut, sondern endlich das zu tun, was der Hexenkat schlichtweg am besten kann, nämlich schön zu segeln. Wir haben nicht nur schön gesegelt, sondern auch unser neues buntes Vorsegel ausprobiert. Das steht wie eine Eins und wird uns hoffentlich noch viel Freude auf den zukünftigen Reisen bereiten. Nicht nur der fehlerfreie Stand des Segels macht Lust auf mehr Seemeilen, gleichermaßen begeistern uns dessen kräftige Farben.

Und nicht nur an dem Punkt schlägt das Freudenbarometer ungewöhnlich weit nach oben aus. Der teilrevisierte Motor auf der Steuerbordseite lief bei den Testfahrten anstandslos und die Kupplung am Backbordmotor wurde ebenfalls erfolgreich ausgetauscht. Jetzt entfaltet sich der Propeller wieder planmäßig und das sorgt damit nicht unerheblich für entspanntere Anlegemanöver.

In den letzten Wochen wurden wir alle paar Tage zu einem neuen Liegeplatz im Hafen geschickt, weil unsere eigentliche Liegeplatzreservierung nur bis Ende Oktober ging, mit der defekten Kupplung war das kein Spaß. Seit sechs Tagen haben wir nun einen festen Platz am Katamaran-Steg. 

Das Regatta-Feld auf dem Weg in die Karibik

Außerdem können wir uns noch mit einer guten Tat rühmen. Als wir am letzten Wochenende für ein paar Stunden vor den Los Lobos Inseln geankert haben, kam der Anruf, dass ein Schwesterschiff von uns in Gran Canaria dringend ein neues Ruderlager braucht, da das alte versehentlich beim Wiedereinsetzen des Ruders zerstört wurde. Wir haben seit dem Werftaufenthalt ein Ruderlager als Ersatz an Bord. Also sind wir sofort Anker auf gegangen und haben unseren Kurs in Richtung der Marina Rubicon abgesetzt. Währenddessen ist ein Crewmitglied der Outremer 5X „Swan“ zum Flughafen in Gran Canaria geeilt, hat den Abendflieger nach Lanzarote bestiegen und ist nach Arrecife geflogen. Die super hilfsbereite Mitarbeiterin von der Marina Rubicon hat das Ruderlager von uns in Empfang genommen, es nach Arrecife gefahren und dort dem Mitsegler von der Swan in die Hand gedrückt, der dann mit dem nächsten Kanarenflieger wieder zurückgeflogen ist. Am nächsten Tag hat die Mannschaft der Swan das Ruderlager eingesetzt, die Ruderquadranten und den Autopiloten neu fixiert und adjustiert. Nun sind sie unterwegs in die Karibik.

Am Folgetag, dem Sonntag, war der Start zur Atlantic Rallye for Cruisers, kurz ARC, bei der die Outremer dann zu ihrer Atlantiküberquerung gestartet ist. Wir sind so zwar selbst noch nicht auf unserer atlantischen Überfahrt, aber immerhin unser Reserveruderlager.

Inzwischen sind unsere Freunde, Rolf und Cerstin, gut mit ihrem Wohnmobil auf Lanzarote angekommen. Die Fähre brauchte 27 Stunden von Cádiz auf dem spanischen Festland bis nach Arrecife. Die beiden wollen jeweils ein paar Wochen auf vier verschiedenen Kanareninseln verbringen, bevor sie wieder mit der Fähre nach Spanien zurückreisen werden. Für alle, die gerne fernab von organisierten Campingplätzen mit dem Wohnmobil reisen, sind die Kanaren sicherlich ein spannendes Reiseabenteuer.

Es ist fast schon weihnachtlich in der “Open Mall”

Von den Temperaturen her hat sich wohl so ein Wetter eingestellt, das sich am treffendsten als Frühherbst umschreiben lässt. Tagsüber ist es mit 24 Grad angenehm warm und nachts mit 18 Grad angenehm kühl. Nur damit nichts schiefgeht, und wenn die Capitania doch mal ein bisschen frieren sollte, habe ich vor zwei Tagen mal die Dieselheizung zum Laufen überredet. Sie hatte drei Starversuche nötig, aber jetzt ist jegliche Feuchtigkeit aus dem Auspuffrohr raus, und falls sowas wie der kanarische Frühwinter Einzug hält, sind wir gerüstet.

Dass wir uns langsam dem Weihnachtsmomat Dezember nähern, sieht man nicht nur am Süßwarensortiment im Supermarkt, sondern auch an der hundertfach installierten Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen und auf den Plätzen, die diese bald im bunten Lichterglanz erstrahlen lassen werden. Wir freuen uns schon sehr darauf!

Veröffentlicht unter Leben an Bord | Ein Kommentar

Naturspektakel …

… letzte Woche bei 4 m hohen atlantischen Wellen am Charco de Palo im Nordosten von Lanzarote.

Veröffentlicht unter Leben an Bord | Schreib einen Kommentar

Bei der Tierhilfe „Sara“ auf Lanzarote

Am gestrigen, eher kühlen Samstag fahren Maren von dem Katamaran “Nica“ und ich zu der “Tierhilfe Sara”. Letzte Woche, an Allerheiligen, waren wir schon einmal dort, standen aber leider vor verschlossenen Türen, wegen des Feiertages. Eine freundliche Helferin erklärte uns damals, dass sie heute nur zum Putzen und Füttern gekommen ist, aber wir sollten wochentags oder Samstag wieder kommen, dann könnten wir mit den Hunden spazieren gehen. Nun sind wir eben am Samstag gekommen und bringen ganz viele Bilder mit, deshalb ist der Bericht ein wenig mit Fotos überlastet. Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Danke an Maren für ganz viele der Fotos.

Auf der Insel leben so viele Hunde und Katzen auf der Straße, vernachlässigt und meist abgemagert, oft werden sie furchtbar schlecht behandelt und verjagt. Bei Sara kümmert man sich um diese Tiere, sie werden von Menschen eingesammelt und in das Tierheim gebracht, das sehr sehr stark auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen ist. Die Käfige müssen schließlich jeden Tag, auch am Sonntag und feiertags, wenn keine Besucher kommen können, gereinigt werden, und auch das Essen muss verteilt werden. Für Spenden werden Spardosen in Geschäften aufgestellt, Geldspenden, aber auch Sachspenden, z.B. Büromaterial, sind herzlich willkommen. Ohne diese Zuwendungen könnte das Tierheim nicht überleben.

Derzeit befinden sich laut Angaben der Tierhilfe ca. 80 Hunde in dem Gelände sowie viele Katzen, die alle liebevoll versorgt werden.

War an Allerheiligen nur noch ein einziges anderes Auto mit uns auf dem Parkplatz, so hatten wir heute Mühe, überhaupt noch einen Abstellplatz für unser Auto zu finden. Hinter dem Gebäude gab es einen Flohmarkt, und am Eingang warteten schon mehrere Menschen auf einen Hund, um diesen ein bisschen auszuführen. Unter der Woche sei es viel ruhiger, sagte uns eine Mitarbeiterin, da seien sie froh um jeden Besucher, der mit einigen Tieren spazieren geht.

Wir hatten trotz der vielen Besucher dennoch Glück und bekamen, zusammen mit einer Spanierin und ihrem Sohn, eine Führung durch die Anlage, konnten alle Tiere in ihren Käfigen sehen, und auch bemerken, wie sauber alles war. Die Tiere sind gut versorgt, aber leider es gibt viel zu viele und sie bräuchten viel mehr Auslauf, denn hier drin sind sie nur in den Käfigen und schauen auf grüne Wände. Man kann nur hoffen, dass viele von ihnen bald ein Zuhause finden.

Natürlich war ein unglaublicher Lärm, fast alle Hunde bellten, wenn fremde Menschen vorbei kamen, und manchmal auch einfach nur so. Die Hunde werden meist zu zweit oder dritt in ihren Käfigen gehalten und sie scheinen sich sehr gut zu vertragen. 

Es wohnen hier Podenkos oder Bardinos, beides spanische Jagdhunde, und ebenso viele von ihnen gemixt mit irgendeiner anderen Rasse. Natürlich gibt es auch Hunde, die offensichtlich aus allen möglichen Rassen stammten, ebenso Kampfhunde und deren Mischformen.

Uns hatten es besonders zwei eher kleine Hunde angetan, so bekamen wir Vito und Jackie, beides Terrier-Mix, unkastrierte Rüden, die sehr vertraut miteinander umgingen. Auch sie werden zusammen in einem Käfig gehalten. Natürlich mussten sie überall markieren, und so zeigen, dass sie hier gewesen sind. Wir waren sofort verliebt in die beiden Kleinen, und machten einen ausgiebigen Spaziergang mit ihnen.

Maren ist Hundetrainerin und sie erzählte mir während des Spaziergangs ganz viel von ihrer Arbeit mit oft anscheinend schwierigen Hunden. „Eigentlich sind es die Menschen, die schwierig sind, und die muss man erziehen, damit sie ihre Hunde besser verstehen und anleiten können!“, sagte sie.

Auf ihren Vorschlag hin setzen wir uns nach der Hälfte des Weges gemeinsam auf einen Stein, spielen mit den beiden und streicheln sie ausgiebig. Beide Hunde scheinen direkt Zutrauen zu uns zu haben, sie kommen auf den Schoß oder legen sich entspannt bei uns ab. Man hatte uns gsagt, dass die beiden schon etwas älter seien, aber sie benahmen sich wie Hunde in den besten Lebensjahren. Nach vierzig Minuten sollten wir sie spätestens wieder abgeben, und mir brach es sofort das Herz, dass ich Jackie nicht mitnehmen konnte.

Es war noch ein bisschen Zeit, bis das Tierheim um 13 Uhr schloss, so holten wir noch Sura, eine etwas üppige Bardino-Mischung, die ganz ruhig neben uns her ging. Um ein Uhr mussten alle Hunde wieder bei „Sara“ abgegeben sein. Wir werden bestimmt nächste Woche wieder kommen, Volker wäre schließlich auch sehr gerne mit gegangen, aber heute waren noch einmal die Handwerker an Bord, und so musste er im Hafen bleiben.

Hier der Link zu der Webseite der Tierhilfe Sara:
https://www.tierhilfe-sara-lanzarote.com/index.php

Veröffentlicht unter Leben an Bord | 3 Kommentare

Plan B?

Manchmal kommt es anders, als man denkt. Eine beliebte Volksweisheit, die sich sehr gut auf des Seglers Alltag und Planung übertragen lässt. 

Das Boot ist noch nicht fertig repariert, der Wind bläst viel zu stark, der Wind bekommt genau aus der Richtung, wo man hin will, der jetzige Hafen gefällt (zu) sehr, usw. Die Liste der Gründe, warum die Landleinen nicht gelöst, und die an langer Hand geplante Reise (noch) nicht startet, könnte endlos lang fortgesetzt werden. 

Trotzdem: Endlich mal wieder ein paar Stunden segeln

Was uns betrifft, sind wir leider auch noch nicht auf dem Weg zu den Kapverden und dann weiter nach Brasilien, wie eigentlich von langer Hand geplant und erhofft. Vielmehr liegen wir noch fest im Hafen in Puerto Calero auf Lanzarote. Und das natürlich aus gutem Grund, es kam in den letzten Tagen oder Wochen einiges anders als geplant. 

Fangen wir mal bei dem gerissenen Frontfenster an: Das Ersatzfenster sollte eigentlich schon seit Wochen hier und eingebaut sein. Die Betonung liegt ganz klar auf dem Wort eigentlich.Denn in den letzten Wochen haben wir, mit viel Energie und dennoch erfolglos, versucht, den Aufenthaltsort der Ersatzscheibe herauszufinden. Laut Tracker vom Paketdienst sollte das begehrte Paket beim Zoll in Madrid liegen, wo es schon am 20. November angekommen zu sein scheint. Dies ist der letzte bekannte Ort, den ganzen Weg von Frankreich aus dorthin kann man im Internet verfolgen. Das war es dann aber auch schon. Zahlreiche Nachfragen von FedEx und dem sehr bemühten Mitarbeiter von Outremer, wann denn die Scheibe aus dem Zoll herauskommt und klar ist für den Weitertransport nach Lanzarote ist, verliefen sich im Anschluss im Sand. Vor ca. 10 Tagen erhielten wir dann die ernüchternde Nachricht, dass das Paket als verloren erklärt wurde. Die Folge davon ist simpel, keine neue Frontscheibe = keine atlantische Überfahrt. Die Kröte haben wir mittlerweile geschluckt, und umgehend eine neue Scheibe bestellt. Der externe Lieferant von Outremer wird sie im November anfertigen und Ende dieses Monats in den Versand geben. Anfang Dezember soll dann das gute Stück in Deutschland ankommen. Schneller geht nicht, schneller gibt es in diesem Fall nicht. 

Ein nächster Rückschlag war in der vergangenen Woche die Aktion, den Motor rauszuholen, aus dem Motorabteil. Alle Experten waren sich sicher, dass der Motor ohne Probleme durch die Luke aus dem Motorraum herauskommen wird. Alle vorangegangen Nachfragen diesbezüglich von mir wurden mit “Ist doch alles easy, passt schon“ kommentiert.

Es hat dann nicht gepasst, der Kran kam, der Motor war vom Saildrive gelöst, wurde angehoben, passte aber nicht durch die Decksöffnung. Dann kam die zweite Kröte 🐸, die wir schlucken mussten. Laut Auskunft von der planerischen Abteilung von Outremer, muss das Deck ein Stück weit mit einer Stichsäge ausgeschnitten werden, und der Lukenrahmen entfernt. Genau so geschah es dann auch, ich konnte nicht hinschauen, als die Stichsäge angesetzt wurde…

Neue Relingsdrähte für die Hexe
…und auch endlich mal wieder ein paar Stunden gesegelt!

Am nächsten Tag kam der Motor endlich, wie geplant, raus und am Folgetag war er auch schon wieder mit einer neuen Ölwannen- und Kurbelgehäusedichtung sowie gereinigtem Turbo und neuem Abgaskrümmer an seinem angestammten Platz montiert. Auch die Ausfahrt unter Motor am nächsten Tag verlief ohne Zwischenfälle, vollständig dicht sind alle Dichtungen und auch das leichte Pfeifen des Turbos ist verschwunden.

Dafür gibt es ein neues, wenn auch nicht so großes Problem, die Kupplung am anderen Motor ist verschlissen, der Propeller entfaltet sich manchmal nicht mehr, wenn man von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt umschaltet.

Der lokale Volvo-Mechaniker hat eine neue Kupplung bestellt, die kommt in der nächsten Woche. Wir haben vor ein paar Tagen den Platz im Hafen bis Anfang Januar verlängert, denn früher werden wir hier nicht wegkommen. 

Plan B tritt in Kraft. Statt nach Brasilien geht es wieder in die Karibik. Auch schön. 

Los Hervideros

Ein Spektakel der besonderen Art gab es vor ein paar Tagen hier in Lanzarote, und einmal mehr war die Natur der Hauptdarsteller. Ein atlantisches Sturmtief, das bei den Azoren vorbeigezogen ist, hat drei Meter hohe Wellen an die Küste von Lanzarote gespült. Besonders zu Hochwasser und bei den sogenannten Hervideros, eine wild zerklüftete Felseinbuchtung, war es ein großartiges Schauspiel.

Wellenspektakel

Zwischendrin wird auch gefeiert:

Veröffentlicht unter Leben an Bord | Ein Kommentar

Höhen und Tiefen

Mal wieder ist in den zwei Wochen unserer Abwesenheit keine der vereinbarten Arbeiten an Bord, die auf der To-Do-Liste standen, ausgeführt worden. Normalzustand hier, ich hätte es wissen müssen, oder noch simpler gesagt, erst garnicht erhoffen sollen.

Leckeres Mittagessen im Flugzeug

Aber der Weg ist ja das Ziel, und auf dem sind wir ein gutes Stück weiter gekommen. Zuerst einmal ging alles super prima, beim Einchecken am Discover Schalter am Frankfurter Flughafen, mit unseren zwei großen Segeln und und zwei prall gefüllten großen Sporttaschen, mit allerlei technischen Dingen. Insgesamt 135 Kilogramm Gepäck gingen über die Waage am Eincheckband, unsere Eincheckmitarbeiterin lächelte uns dazu noch fröhlich und gut gelaunt an, als wären solche Gepäckmassen der Standard. Sehr beruhigt gingen wir zum Flugsteig und warteten auf das bevorstehende Boarding. Nach der Ankunft in Lanzarote stieg dann nochmal die zuvor abgefallene Anspannung an, denn wir mussten erstmal nachfragen, an welchem Gepäckband die übergroßen Pakete mit unseren Segeln an uns übergeben werden sollen.

Dank Cornelias guter Spanischkenntnisse war auch das flott geklärt, und nachdem wir unsere Sporttaschen vom Band 2 abgeholt hatten gingen wir frohen Mutes zu Band 6, das für Sport und Sperrgepäck ausgelegt ist. Ein Gepäckstück nach dem anderen kam auf das überbreite Band, Kinderwagen en Masse, Rennräder in speziellen Packtaschen, 2 Hunde in ihren Transportboxen, erst nach bangen dreißig Minuten dann endlich unsere Segel. Angesichts der Gepäckmassen hat Cornelia vorsorglich ein großes Auto gemietet, in dem wir alles gut verstauen konnten.

Der neue Code Zero, die übergroße Genua

Angekommen am Boot, packte ich sogleich die Segel aus den Transportkartons aus und öffnete die Segelsäcke. Leider waren bei beiden Segeln die eingearbeiteten Kauschen zu dick, als dass sie in unsere Rollanlage, sowohl im unteren Bereich, dem sog. Segelhals, als auch am Topwirbel, passen würden. Ein kleiner Schock, hatten wir doch die Bilder unserer Rollanlage mit zum Segelmacher geschickt. Um es vorweg zu nehmen, Delta Voiles, der Segelmacher, handelte am folgenden Tag vorbildlich. Sie setzten sich mit dem regionalen Segelmacher in der Marina Rubicon auseinander, und eine halbe Stunde nach meiner Reklamation war klar, dass uns schnell und unkompliziert geholfen wird. Der Kontakt zu Manuel, dem Inhaber, der Lanzarote Sails, gestaltete sich so positiv, dass wir dann noch mit ihm kurzerhand vereinbarten, unser komplettes Cockpitzelt mit seinen mittlerweile fast blinden und stockigen Kunststoffscheiben, zu ihm zu bringen. Inzwischen haben wir sowohl das renovierte Cockpitzelt, als auch die Segel mit den modifizierten Kauschen wieder zurück an Bord. Lanzarote Sails, da werden Sie geholfen…

Die neuen Batterien sind an ihrem Platz

Dann haben wir es tatsächlich geschafft, dass in dieser Woche der von uns mitgebrachte 24-Volt-Motor an der Wassermacher-Einheit angeschlossen wurde, und auch unsere komplette Verbraucherbatteriebank gegen einen neuen Satz Batterien ausgetauscht wurde. Den alten Batterien habe ich nicht mehr getraut, seit sie mal bei einem Ladevorgang auf den Azoren einen Überhitzungsalarm ausgelöst haben, obwohl sie sich danach wieder recht normal verhielten. Egal, drei Jahre Batteriezyklus, überwiegend vor Anker oder segelnd, mit ständigem Betrieb des Wassermachers, der Waschmaschine, den elektrischen Winschen, dem Kühlschrank, etc. sind schon eine große Belastung für die Energiespender.

Das Motorrelais

Anderes Thema, der vermeintliche Fehler am Motorrelais auf der rechten Schiffsseite hat sich dann, Gott sei Dank, fast von selbst aufgelöst, die relaiseigene Sicherung war rausgesprungen.

Zudem ist es Petra, Jochen und mir, wenn auch mit viel  Mühe, wegen unnötiger Ungeduld, gelungen, den noch nicht gerollten 212 Quadrameter großen Gennaker zu setzen und aufzurollen. Der Wind hatte genau zu diesem Zeitpunkt aufgefrischt und kam von vorne, das Segel schlug gegen den Mast und gegen die Saling, keine halbe Stunde später war es windstill. Deswegen gibt es noch kein Foto von dem neuen bunten Segel.

Der neue Code Zero, die übergroße Genua

Besser erging es dann meiner Capitania und mir vor drei Tagen, wir pickten den richtigen Zeitpunkt heraus. Bei einem leichten Wind von der Seite, hissten wir die neue übergroße Genua, die ebenfalls noch nicht gerollt war und rollten sie danach, diesmal mit Beweisfoto, ganz gemütlich auf. Man(n) lernt ja dazu. 

Ansonsten vergehen die Tage hier wie im Fluge, wir haben wieder mal neue Outremer-Segler kennen gelernt und mit ihnen einen wunderbaren Abend, Tapas essend, in der Marina Rubicon verbracht. Ich habe in der letzten Woche einen jungen, 29 Jahre alten Polen kennen gelernt, der jetzt nach seinem Studium das Ziel hat, als trampender Segler bis nach Brasilien zu kommen. Marcin hat es immerhin schon von südlich von Warschau, bis nach Gibraltar trampend und dann mit einem Segler, der ihn mitgenommen hat bis nach Lanzarote geschafft. Gerade jetzt sucht er händeringend ein Segelboot, das ihn mitnimmt bis zu den Kapverden. Sein Fazit; alles nicht ganz so einfach, aber er betonte, dass er seine Schüchternheit abgelegt hat und jetzt alle potenziellen Segler ganz einfach und ohne Scheu ansprechen kann. Marcin habe ich an einem Abend zu ein paar Bier eingeladen und mich mit ihm über Gott und die Welt unterhalten. Ein toller Typ…

Feiern mit Freunden

Vorgestern Abend sind wir von Jan und Ria, einem Seglerehepaar aus Belgien, zu einem indischen Abendessen eingeladen worden. Die beiden sind spät im Leben zur Segelei gekommen und hadern damit, ob sie über den Atlantik segeln wollen oder sollen, oder eben nicht. Manche Entscheidungen sind wirklich nicht leicht zu treffen und die Nutzen-Risikoabwägung muss wohl überlegt sein, zumal wenn gesundheitliche Problemchen eventuell im Wege sind. Jedenfalls, der Spaß kommt mit den beiden nie zu kurz, und die abendlichen Stunden mit ihnen fliegen nur so dahin.

Zum Schluss: Wir sind sehr gespannt, wann die restlichen Punkte von der Arbeitsliste an unserem Schiff abgearbeitet sind, und ob wir unsere ambitionierten Reisepläne so umsetzen können, wie wir uns das gedacht haben. Doch dazu das nächste Mal mehr.

Veröffentlicht unter Leben an Bord | Ein Kommentar

An manchen Stellen hakt es noch, 

Die Capitania inspiziert die Verpackungen der eingetroffenen Segel auf mögliche Beschädigungen

an einigen Punkten machen wir ganz gute Fortschritte, was das ambitionierte Ersatzteilprogramm für unseren Hexenkat angeht. Die im Juli bestellten neuen Vorsegel von Delta Voile für raume Windrichtungen sind vor einer Woche bei uns eingetroffen. Sowohl die übergroße und bauchige, kurz Code Zero, genannte Genua, als auch der große Gennaker, der auch nach Luv vom Vorstag wandern kann, kurz Code D. genannt, liegen solide verpackt im Keller und warten zusammen mit uns auf den Flug nach Lanzarote mit Discover Airlines am kommenden Sonntag.

Das vordere Verschlussstück nebst Dichtsatz für unseren hydraulischen Autopiloten von Lecombe und Schmitt haben wir bei Mörer Schiffselektronik in Bremen bestellt, und dank des super Einsatzes der dortigen Mitarbeiter wurde das Ersatzteil noch am gleichen Tag von L&S in Frankreich an uns losgeschickt, und traf am Folgetag bei uns ein. 

Jetzt ist noch der 24-Volt-Motor von Dessalator für unseren Wassermacher auf dem Weg zu uns und soll nach dem Tracking am morgigen Abend hier eintreffen. Mit ein bisschen Glück trifft auch noch das Konverterset für die Fernbedienung unseres Reserveautopiloten, das wir bei SVB bestellt haben, rechtzeitig vor unserem Abflug in den Süden ein.

Jetzt könnte sich ja der geneigte Blogleser fragen, warum wir diese Ersatzteile nicht schon in den zurückliegenden Wochen bestellt haben, sozusagen mit einem größeren Zeitpolster und nicht wie jetzt erst, Last-Minute.

Die Antwort ist einfach. Wir gingen davon aus, dass die Ersatzteile vom Reparaturbetrieb auf den Kanaren bestellt, bezahlt und auf den Weg nach Puerto Calero gebracht werden.. Da hat es an der Kommunikation oder was auch immer gemangelt, und besonders auch wegen der nicht zu unterschätzenden Tücken des Transportes auf die kanarischen Inseln. Egal wie, Hauptsache, die To-Do-Liste nähert sich dem zumindest vorläufigen Ende. 

Cornelia hat sich schon mal über die möglichen Zielhäfen in Brasilien informiert, unserem nächsten Reiseprojekt. Wir wollen Ende Oktober von Lanzarote aus dorthin aufbrechen.

Veröffentlicht unter Deutschland | 4 Kommentare