Madeira

Eins noch am Rande, Madeira konnte man förmlich riechen, bei der Annäherung von See aus. Ein leicht torfiger Geruch, dazu etwas Feuchte, gerade soviel, dass es nicht unangenehm ist.

Jetzt liegen zwei Tage mit einem intensiven Besichtigungsprogramm hinter uns. Gestern fuhren wir in den Inselnorden, über die hohen Bergkämme, durch den Nebelwald bis zur Westküste. Beeindruckend, die Vegetation, sei es bei den Bäumen, den unzähligen blühenden Blumen, oder dem wuchernden, so bisher noch nicht gesehen Farn am Wegesrand. Das Ganze garniert mit Wasserfällen, die sich aus höchster Höhe in die tiefen Schluchten oder direkt ins Meer ergießen. Mal brausend laut, mal plätschernd leise, eine Freude fürs Auge und die übersprießende Natur.

Auf 1.240 Meter, mitten im Dunst, haben wir den höchsten Punkt der Rundfahrt erreicht; in Porto Moniz konnten wir die Naturschwimmbecken bewundern, die auch Inhalt eines jeden Reiseführers von Madeira sind. Zu Recht, obwohl bei den Becken in Porto Moniz der Mensch doch recht kräftig,mit der einen oder anderen Absperrmauer mitgeholfen hat, damit das Wasser ausreichend hoch in dem Vulkangestein zum Baden einlädt. Es gibt aber in zahlreichen anderen Orten an der Westküste naturnähere Becken, die zudem touristisch nicht so überlaufen sind. Wer sucht, der findet.

Nach Porto Moniz haben wir noch ein paar ausgedehnte Zwischenstopps in Seixal, Sao Vincent ind Ribeira Brava eingelegt. Bilder sollen hier mehr als Worte sagen.

Nach fünf Stunden fahren, wandern und bewundern, ist die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht.

Heute früh ging es dann zum östlichen Teil der Insel, nicht ganz ohne Diskussion mit der besten Navigatorin der Welt. Eigentlich war ich schon mit den Gedanken bei der Weiterreise zu den Azoren und wollte los schippern. Aber den Kampf habe ich schon verloren, ohne ihn richtig begonnen zu haben. Um 9.30 Uhr waren wir on the Road, am östlichen Zipfel gibt es ein Walfangmuseum. Der Walfang ist, bzw. war mit Madeira sehr eng verknüpft. Das Museum bietet einen tollen Rundgang durch diesen Teil der Geschichte an, man trägt ein Audiogerät mit sich rum und viele historische Dokufilme hinterlassen ein eindrückliches Bild vom damaligen harten Leben der Madeiraner und dem traurigen Schicksal der prachtvollen Meeressäuger.

Der nächste Besichtigungspunkt war mega touristisch, aber doch sehr schön. Über den Dächern von Funchal, liegt der wundervolle botanische Garten mit seinem alten Baumbestand, dem überschwänglichen Blumenreichtum und thematischen Akzenten, wie z.B. dem japanisch angelegten Parkteil.

Zufälligerweise haben wir genau neben dem botanischen Garten einen Parkplatz für unseren kleinen Fiat Panda bekommen und der Rückweg führte die gleiche Straße hinab, auf der auch die Touristen in den offenen traditionellen Holzschlitten hinabrutschen, geführt von zwei versierten Führern.

Seit 15 Uhr sind wir wieder segelnd unterwegs. Ein neuerlicher Besuch auf Madeira steht für den kommenden September auf dem Plan, es hat uns sehr gut auf dieser schönen Insel gefallen. Für die kommenden Tage bis zu den Azoren, wie gewohnt, die Capitania unseren Blog mit ihren Live-Beiträgen füllen. Wir freuen uns auf die Segelzeit.

Ein letzter Wasserfall verabschiedet uns
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