Pizza at Sea

Samstag 4. Oktober 2025, Tag 7
Baro 1025, wolkig, Wind ab 06:00 wechselnd zwischen 6 und 18 Knoten, die See 1 m
Etmal 126

Kurz nach Sonnenaufgang

Nach einer Motornacht haben wir um sechs Uhr die Genua ausgerollt und um acht Uhr werde ich wach, als Volker den Motor anstellt, um das Großsegel zu setzen. Das ziehen wir bis in Reff eins, denn wir haben, wie fast immer auf dieser Fahrt, den Wind von achtern, und mit einem Reff steht das Großsegel ruhiger. Der sehr unbeständige Wind wechselt mit einer Vehemenz die Richtung, dass man mit dem Nachsteuern kaum nachkommt. Außerdem bewegt er sich in der Stärke auch gerne zwischen neun und sechzehn Knoten.

Zum Frühstück gibt es heute selbst gebackene Brötchen, da es heute Abend Pizza geben soll, habe ich den Teig schon gestern Abend gemacht, und im Kühlschrank gehen lassen. Hat prima funktioniert. Als die Frühstücksbrötchen im Ofen waren, hat Volker sich erstmal beschwert, sie seien im zu flach, aber geschmeckt haben sie dann trotzdem.

Der Tag verläuft eher unspektakulär, Kurse korrigieren, Logbuch und Blog schreiben. Manchmal läuft der Motor mit, wenn der Wind eine Pause macht.Wir schlafen immer mal wieder abwechselnd ein bisschen, und zum Abendessen gibt es selbst gebackene Pizza.

Volker schreibt:

Die selbstgemachte Pizza von Cornelia ist natürlich der Megaknaller, knusprig und saftig zugleich, nach Wunsch belegt, für mich Hawaii und dann noch ein Stück klassisch mit Salami und Champignons. Damit habe ich auch meistens keine Lust, im italienischen Restaurant eine Pizza zu bestellen, weil ich sowieso weiß, dass sie in der Regel nicht so gut ist wie Pizza Capitania.

Nochmal eine kleine technische Ausführung für alle Interessierten

Der mit Gas gefüllte Ausgleichsbehälter

Der nochmals modifizierte Wassermacher läuft, als sei er neu. Kein Wunder, es ist ja auch alles neu, außer den Membranen, der 24-Volt-Motor, der 220-Volt-Motor und last but not least die Hochdruckpumpe mit dem Expansionsgefäß. Genau da, bei dem kleinen Expansionsgefäß, das die Funktion hat, kleine Druckschwankungen abzupuffern, saß noch ein Fehler im Detail. Ich ging davon aus, dass die Entsalzungsanlage mit einem Druck. Von 60 Bar arbeitet, deshalb hat der super freundliche Mitarbeiter von Catpumps den Druck auf 60 Bar im Ausdehnungsgefäß eingestellt. Damit hat die Anlage aber nur die Hälfte der Trinkwassermenge, nämlich 50 Liter/h, bei einer kleinen Testfahrt im salzhaltigen Wattenmeer geliefert. Im Original hat das Expansionsgefäß einen Druck von 120 Bar. 

Also habe ich es nochmal ausgebaut und zum Mitarbeiter von Cat Pumps in Idstein mitgenommen, um es wieder auf 120 Bar auffüllen zu lassen und einen neuerlichen Versuch starten zu können. Auffüllen ging leider nicht, da die dafür vorgesehene Hochdruckgasflasche alle war. Dafür gab es ein neues Ausdehnungsgefäß geschenkt. Und genau das war der springende Punkt, oder das hüpfende Komma, der fehlende Baustein. Jetzt entsalzt unsere Entsalzunganlage das Meerwasser wieder wie sie soll. Läuft schnell an, funktioniert ohne Druckschwankungen, wenn sie einmal auf den richtigen Druck eingestellt ist, eben wie neu. Wir sind begeistert. Danke Team Cat Pumps, ihr seid Spitze! 

Die general überholte Heizung springt schneller an als je zuvor, die neue Schubstange des Backbord Autopiloten hält das Schiff allzeit und unter allen Umständen ohne Leckagen auf Kurs, und der fast neue knallbunte Gennaker verbreitet sofort gute Laune, wenn er das Schiff mit seiner schieren Größe von 212 Quadratmetern über den blauen Ozean zieht.

Bei so einer langen Fahrt zahlt sich unser steter Fokus auf den Unterhalt der Hexe wieder einmal aus. Wer will schon unterwegs mit technischen Problemen kämpfen?

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