
Dienstag 30. September 2025
Baro 1023, bewölkt mit wonnigen Abschnitten, Wind zwischen 9 und 20 Knoten, die See 1,5 – 2 m
Etmal 11:00 122 sm
Die Nacht über mussten wir immer noch mit dem Motor fahren. Ich hab wieder mal bis 06:00 Uhr geschlafen, heute allerdings mit weniger schlechtem Gewissen, denn da ja hier auf dem Ozean fast kein Verkehr ist, kann Volker zwischendurch auch mal 20-30 Minuten am Stück schlafen.
Um neun Uhr kann ich die neuen Wetterberichte holen, es sieht so aus, als hätten wir doch immer mal ein bisschen Wind, allerdings heute bis zum Abend eher so um zehn Knoten. Daher: 09:25 Uhr, wir segeln mit Gennaker! Die Motoren schweigen.
Der Gennaker bleibt stehen bis nach dem Abendessen, zunächst war es sehr wenig Wind, ständig wechselnd wischen sieben und zehn Knoten, wir mussten dauernd den sehr schwankenden Kurs anpassen. Ab vierzehn Uhr stabilisiert sich der Wind bei 14 Knoten, es geht mit sieben bis acht Knoten schnell voran. Zum Sonnenuntergang sind es öfter über 15 Knoten Wind, wir rollen das bunte Segel ein, so ist die Nacht ein bisschen entspannter. Mit der Genua muss man nicht dauernd auf jede kleinste Winddrehung reagieren, die steht ruhiger.
So vergeht der dritte Tag unserer atlantischen Reise. Wir schlafen abwechselnd mal ein bisschen, die Wäsche, die heute morgen in die Waschmaschine gekommen war, musste auf- und abgehängt werden, wir sitzen ein bisschen in der Sonne, ich lese ein Kapitel von Tim Sawyer vor, das ich morgen mal an Zoey wegschicken werde.

Um 18 Uhr schaffe ich es tatsächlich, hier von Bord aus an dem Zoom-Yoga-Meeting mit Katja teilzunehmen. Bei Ihr in Maribor ist es so kalt, dass sie heute von drinnen aus die Stunde macht, bei Roisin in Lanzarote hingegen ist es so warm, dass sie sämtliche Fenster offen hat, na und hier an Bord ist es irgendwas mittendrin. Auf jeden Fall angenehmer als im Norden.

Zum Abendessen gibt es heute Schnitzel. Volker klopft schon eifrig, und ich bekomme, mitten auf dem Atlantik, ein Kochkäseschnitzel mit selbst gemachtem Kochkäse (Danke an Leo Strempel vom SC Saar für den Quark!).
Danach wird der Gennaker geborgen, die Genua ausgerollt, wir sind vorbereitet für die Nacht. Auch einen neuen Wetterbericht haben wir geladen, heute Nacht werden wir genug Wind haben, 16 – 20 Knoten schieben uns flott voran. Nachts brennt nur die kleine rote Lampe über dem Kartentisch, nach Einbruch der Dunkelheit begleitet uns für ein paar Stunden das Solar-Flackerlicht, das uns Freundin Sabine in die Karibik mitgebracht hat.

