Wieder unterwegs

Donnerstag, 11. Mai 2023
Baro 1030, bedeckt, Nieselregen, Wind um 4, die See 1 -1,5 m

Hexe, Mann und Hase?

Gestern Abend haben wir einen schönen Spaziergang durch das noch ziemlich verschlafene Städtchen Praia Vitória gemacht. Man merkt sofort den portugiesischen Geist. Die Straßenfronten der Häuser sehen aus wie in Porto oder Sines, es gibt schöne kleine Plätze und ungefähr sechs Kirchen auf engem Gebiet.

In der eigentlichen Innenstadt ist nichts los, einzelne Gestalten, gerne auch mit Hund, wandeln durch die Straßen. Die Läden sind alle geschlossen, in den Kneipen oder Restaurants, die allerdings auch mehr Fast-Food-mäßig aussehen, ist höchstens ein Tisch besetzt. Die eigentliche Saison auf den Azoren fängt wohl erst im Sommer an. 

Der allererste Drink seit der Karibik

Glücklicherweise haben wir auf Anraten eines Australiers, der mit seinem Kat in der Marina liegt, eine Restaurantempfehlung bekommen für „O Pescador“. Volker hatte ein bisschen Bedenken, dass es dort nur Fisch geben würde, aber auf der draußen hängenden Speisekarte waren die verschiedensten Steaksorten aufgeführt. Wir wurden nicht enttäuscht! Der Service war großartig, das Essen eine Sensation, Oktopus für mich, Steak für Volker, beides außergewöhnlich lecker. Es gibt hervorragenden Wein vom ganzen Archipel. Hier wird tatsächlich auf allen Inseln Wein angebaut, wenn man mit dem Flugzeug anreist oder mit dem Boot, was auffällt, sind die Vulkankrater und die terrassierten Traubenfelder.

Die Hexe am Anker

Dass die Saison erst noch anfangen wird, ist uns auch von unserem Ankerplatz aufgefallen. Die wunderschönen langen Sandstrände werden in Ordnung gebracht, der Bagger schiebt Massen an Sand auf. den Strand und verteilt sie gleichmäßig „Praia“ heißt ja „Strand“ auf portugiesisch, wahrscheinlich ist die Stadt dafür berühmt, denn ansonsten gibt es bei vulkanischen Inseln höchstens mal schwarze Strände aus Lavasteinchen.

Die Azoren sind alle aus Vulkaneruptionen entstanden, Terceira zum Beispiel hat fünf Vulkankrater, bei den anderen habe ich es nicht gezählt. Und wie uns Freundin Inge-Lore von ihren früheren Reisen hierher beschrieb, gibt es auch immer noch Seebeben, ausgelöst durch Vulkanausbrüche unter Wasser. So sind die acht Inseln des Archipels entstanden.

Tja, und heute Nachmittag sind wir schon wieder Ankerauf gegangen, morgen früh wollen wir in Ponta Delgada sein, um einen Tag mit einem Leihauto die Insel zu erkunden und um unsere Vorräte aufzufüllen für die Überfahrt nach Lanzarote.

Warum wir es so eilig haben? Nun, bei der Ankunft auf Terceira hat Volker plötzlich festgestellt, dass unser Backbord Ruderblatt einen Schaden haben muss, denn statt der gewohnten Farbe schaute er auf glattes Weiß! Ein Teil des Ruderblattes ist weg! Noch können wir das Ruder normal gebrauchen, solange nicht mehr Teile sich verabschieden. Irgendwie müssen wir etwas getroffen haben, ein „UFO“, (ja das gibt es auch im Wasser, ein „Undefined Floating Object“), ein Stück Holz, einen Container oder sonst was, undefined halt. Deshalb sollen und wollen wir jetzt nach Lanzarote, weil dort der Schaden repariert werden kann. Es gibt einen Travellift, der breit genug ist, um die Hexe aus dem Wasser zu holen. Außerdem ist es viel einfacher, dort eventuell nötige Teile hin schicken zu lassen.

oh je!

Heute Abend, auf See, gibt es “Reste essen” zum Abend, damit wir den Kühlschrank frei haben für die Einkäufe. Außerdem gehen wir sicher die nächsten beiden Abende an Land essen, ehe wir wieder allein auf weiter See sind.

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Eine Antwort zu Wieder unterwegs

  1. ingo sagt:

    that’s really too bad !~ it looks almost like someone took a bite out of it !!! success

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