Cadaquès

Nana vorher…

Nach einem so schönen Segeltag wie gestern bescherte uns der Wettergott heute leider einen Tag ohne Wind, also mussten wir motorsegeln, mit Großsegel und Motor sind wir spät gestartet, haben das von uns so geliebte Argeles mit seinem entzückenden Nebenort Le Racou verlassen, um nach Spanien zu kommen. Rechtzeitig wurde die spanische Gastlandflagge gehisst, wieder die spektakulär schmale Meerenge bei Cap Creuse durchfahren, und schon waren wir vor der Bucht von Cadaquès.

Cadaquès war ursprünglich nur ein eher unbedeutendes Fischernest mit Weinbau vor einer spektakulären Kulisse. Die Kirche, der heiligen Maria gewidmet, stammt aus der Gotik, ist aber mit einem monströsen Barockaltar verziert, und sieht von außen kein bisschen gotisch aus.

Bougainvillea-Pracht

Die Gassen sind eng und pittoresk, mit ungeheuren Bougainvilleas bewachsen, und die Pflaster sind aus kleinen Natursteinen, die das Gehen, vor allem das steile Hinuntergehen nicht einfacher machen. Der große spanische Maler Salvadore Dalí hat hier Teile seiner Jugend verbracht, und ist nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten im Alter hierher zurückgekehrt. Alles in der Stadt orientiert sich an ihm, obwohl doch auch so viele andere bedeutende Künstler aus allen Sparten diesen Ort besucht und bewundert haben.

Ein Blick über die Bucht …

… und noch ein Blick

Wir haben an einer der teuersten Bojen unseres Segler-Lebens (90 €) festgemacht, den Ort erkundet und ihn gleich ins Herz geschlossen. Hund Nana fand ihn nicht so toll, weil es wenig Auslauf für Hunde gab, aber das Bad im Mittelmeer nach dem Festmachen hatte schon für so viel Aufregung im Hundeleben gesorgt, dass sie nach dem Hundespaziergang am Abend jetzt völlig erschöpft im Cockpit liegt und schläft.

Alle diskutieren aufgeregt…

Nach der Ortserkundigung am Nachmittag waren wir noch auf einen Apéritif in einer kleinen Bar am Hafen, als plötzlich ein heftiger Knall das ganze Lokal aufschreckte: Ein kleines weißes Auto hatte beim Ausparken aus Versehen heftig zurückgesetzt und war gegen die Mauer der Hafenbar gefahren, wo dummerweise auch noch eine der Gäste mit den Beinen nach außen auf eben dieser Mauer saß. Nun sah es so aus, als wolle die Fahrerin direkt ganz schnell wegfahren, heldenhaft stürmte ein Spanier vor und stahl den Zündschlüssel aus dem Schloss. Daraufhin entspann sich für uns Zuschauer eine dramatische Situation: Die nicht gnaz leichtgewichtige junge Fahrerin sprintet hinter dem eher schmalen aber offensichtlich sportlichen Schlüsselräuber, um ihm das vermeintliche Diebesgut wieder abzujagen, sie drehen sich im Kreise, es gelingt natürlich nicht, und ein paar Passanten greifen ein. Schnell ist auch die Gendarmerie da und regelt den Fall, glücklicherweise ist ja nicht wirklich jemand zu Schaden gekommen, außer das Auto der Fahrerin. Aber das hat dann ein Polizist weggefahren…

… Nana fertig

Wir verbringen den restlichen Abend mit Spaghetti carbonara an Bord, und schauen zu, wie sich die Hexe im Wind um die Boje dreht, mal haben wir die schön erleuchtete Stadt als Ausblick vom Cockpit, mal stockdunkle Nacht.

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Eine Antwort zu Cadaquès

  1. Jörg sagt:

    Hola!

    Vielen Dank für die Berichte, es macht soo viel Spaß euch zu folgen. In Cadaques war ich direkt nach dem Abi, also quasi vorgestern 😉 – Weiter gute Fahrt!

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