Noch im süßen Wasser

Montag, 22. September 2025
Hoorn 13:30 – 21:30 Ijmuiden, 37,5 sm
Baro 1022, leicht bewölkt, Wind 10 – 20 Knoten, kühl

“Auf nach Hoorn!” hieß es vorgestern für uns. Um 8 Uhr stehen Ute, Wolfgang und Aljoscha vor unserem Haus, um uns abzuholen. Wolfgang hatte angeboten, uns mitzunehmen, weil er mit Familie sowieso nach Workum fahren will. Wolfgang und Aljoscha wollen morgens am Strand der Bucht von Workum kiten, und am Nachmittag werden sie ihr neu erworbenes Schmuckstück, ein zwölf Meter langes Plattbodenschiff namens „Swantje“ abholen. Wolfgang wusste, dass wir diesmal ohne eigenes Auto zum Boot kommen müssen, da wir ja den Hafen für unbestimmte Zeit verlassen werden. Für uns war das großartig und wir genossen die Fahrt im VW-Bus.

Bei strömendem Regen verlassen wir die hessischen Gefilde, und kurz nach 13 Uhr, ohne nennenswerte Stau auf der Route, steigen wir auf dem Parkplatz vom WSV aus. Wir räumen kurz ein, dann gehe ich mit Maureen bei Lidl einkaufen, einen ganzen Einkaufswagen voll. Der Inhalt wird verstaut, Matthijs ist auch schon da, um das neue Großfall einzuziehen. 

Dann kommen Leo und Doris Strempel vom Segelclub Saar, in dem Volker Mitglied ist, so ungefähr seit er laufen und in ein Boot steigen konnte. Die beiden machen Urlaub hier oben an der holländischen Küste und haben die Gelegenheit genutzt, einmal unseren Katamaran anzuschauen. Das hat uns natürlich sehr gefreut, auch wenn es nur ein kurzer Besuch war. Viele Freunde von dem SC Saar lesen auch fleißig unsere Blogs, dadurch sind sie immer auf dem Laufenden, wo wir uns gerade befinden.

Am frühen Abend gönnen wir uns ein köstliches Abendessen im Clubrestaurant. Es war wieder wunderbarer. Man wird empfangen wie bei Freunden, der Service ist super freundlich. Mein Tunfisch war eine Sensation, Volker genoss sein Ribeye sehr, und die Creme brulée war eine Offenbarung, ganz ungewöhnlich begleitet von einem hinreißenden Mousse au Chocolat. Das Lokal ist wirklich ein Gewinn für den Hafen.

Die Bösewichte

Doch am heutigen Morgen:
Um neun Uhr wollten wir ablegen, Segelfreund Matthijs wird uns begleiten bis irgendwo in Frankreich, pünktlich steht er, von Sabrina gebracht – vor dem Boot. Aber:
Was für ein Schreck! Kurz davor sind – plötzlich und unerwartet – alle Heizungslüfter ausgegangen. Und sie lassen sich auch nicht mehr starten. Es wird der Fehler gesucht, in der Elektrik, an dem Motor, mit telefonischer Hilfe von Freunden, aber nix passiert. Matthijs findet einen Monteur aus Alkmaar, der auch verspricht, gleich loszufahren.

Tatsächlich steht Kevin von Elektrostat eine Stunde später vor dem Boot, und er schafft es tatsächlich, dass nach relativ kurzer Zeit die Heizung wieder dreht und die Lüfter wieder die warme Luft ins Boot blasen. Der Temperatursensor war kaputt, der Brennereinsatz wurde ebenfalls ausgetauscht, Kevin hatte die richtigen Teile dabei. Wir sind glücklich, der Skipper auch wieder entspannt, und dann sind wir nicht mal fünf Stunden zu spät los gefahren und segelten bei schönstem achterlichem Wind Richtung Amsterdam.

Um 17 Uhr sind wir an der Schellingwouder Brug, aber die öffnet während der Amsterdamer Rush Hour von 16 – 18 Uhr nicht für den Schiffsverkehr, also müssen wir warten, damit wir anschließend noch in die Schleuse fahren können, und dann endlich im Kanal nach Ijmuiden sein werden.

Um 18 Uhr dreht die Brücke, wir fahren direkt in die Oranjesluis, direkt danach wird bei dem dahinter liegenden Bunkerschiff getankt. Nun werden wir wohl nicht bis 21 Uhr in Ijmuiden sein, um bei dem leckeren chinesischen Restaurant zu essen, also gibt es Hamburger an Bord, mit frisch gemachtem Kochkäse, auch lecker. 

Während der ca. 15 Meilen langen Fahrt durch den Nordseekanal wird es langsam Abend, und als wir in die Zeesluis vor Ijmuiden fahren, ist es eine stockdunkle Nacht, wir sind nur einenTag nach Neumond. Das war spannend, denn obwohl die Schleuse 11 m breit ist, blieb an jeder Seite neben den Fendern nur wenig Platz. 

Weiter geht es an den unbeleuchteten Bojen vorbei in die Seaport Marina, wo um 21:30 die Leinen fest sind. Es waren nur 35,7 sm mit zwei Schleusen, aber nun ist es auch genug, und nach einem alkoholfreien Radler fallen wir alle drei müde ins Bett. Morgen früh um sechs soll es weitergehen.

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Eine Antwort zu Noch im süßen Wasser

  1. Rolf Brand sagt:

    Schön dass ihr auf Tour seid

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