Petri Dank

Haus auf den Klippen

Beeindruckende Felsformation am Cabo de la Nao

Die Sonne ist gerade – leider hinter Wolken – aufgegangen, da sind wir auch schon unterwegs, um unseren Weg nach Süden fortzusetzen. Die Nacht war ziemlich unruhig, eine doofe Welle kam 90° zum Wind, und damit auch seitlich auf den Kat zu, und hat ihn immer hin und her geschaukelt. Jetzt ist leider gar kein Wind, wir motoren zum Cabo de la Nao, bewundern die schönen Häuser auf den Klippen dort. Petra und ich würden uns auch mit dem traditionell spanischen Baustil anfreunden, wenn nur die Aussicht gut ist, Volker dagegen zieht die Anwesen in dem modernen hellen Stil vor.

Spanien oder New York?

Ebenfalls unter Motor geht es zunächst an der Costa Blanca entlang, schon vor Benidorm beginnen die Bausünden mit den Hochhäusern oder schrecklich eintönigen Appartmentanlagen. Benidorm selbst ist ja schon wieder speziell mit seinen architektonisch ausgestalteten Wolkenkratzern, so ein bisschen, als läge New York an der spanischen Küste.

Der erste selbstgefangene Fisch

Seit dem Cabo de la Nao ist die Angel draußen, wenn hier so viele Fischer rumfahren, muss doch auch bei uns mal einer anbeißen. Gerade wollen wir anfangen zu segeln, da ruft Petra: „Schau mal, die Angel…!“. Wir holen die Angelschnur ein, schnell, schnell, es ist aber nicht schwer, schon wollen wir uns auf eine Enttäuschung gefasst machen. Und siehe da, hat doch ein kleiner Thunfisch angebissen, wer weiß, wie lange wir den schon mitgeschleppt haben, den armen Kerl, er ist schon ziemlich fertig. Nun gießen wir ihm einen Schluck Gin hinter die Kiemen, Volker nimmt ihn auf der Badeplattform aus und Petra filetiert den Fisch anschließend für den abendlichen Grill. Na das ist ja was, unser erster selbstgefangener Fisch auf der Hexe!

Glücklicherweise frischt danach der Wind auf, wir können Segel setzen, und fahren auf Amwindkurs weiter. Hinter dem Boot tauchen Delfine auf, gut, dass wir die Angel eingezogen haben, nicht auszudenken, wenn so einer anbeißen würde, wie schrecklich! Außerdem sind das riesige Tiere, offensichtlich auf der Jagd, denn sie haben keine Lust, mit den beiden Katamaran-Rümpfen zu spielen, was die Delfine sonst immer gerne machen. Die Hexe wird immer schneller , sobald der Wind mit mehr als acht Knoten weht, springt sie an und läuft und läuft.

So schön empfängt uns der Ort

Getigerte Mama- mit schwarzen Kinder-Katzen

Ferienhäuser

So erreichen wie doch noch die Illa de Nueva Tabarca, das hatten Petra und ich heute morgen als Etappenziel ausgesucht, aber nach der Flaute am Vormittag schon gar nicht mehr erhofft.  Um halb sieben fällt der Anker vor der Insel, wir schalten noch die Elektronik und die Motoren aus, Ankerlicht und Courtesy Lights zum Heimkommen an, und schon sitzen wir im Beiboot, um neues Land zu erkunden.

Schnorchler im klaren Wasser

Die Kirche

Nueva Tabarca ist nicht ganz zwei Kilometer lang und an der breitesten Stelle 380 m breit, das können wir locker erkunden. Wir binden das Beiboot an dem Steg eines geschlossenen Restaurants an, und beginnen den Rundgang durch das Dorf. Als erstes fällt uns auf, wieviele Katzen hier leben, vor allem ganz schwarze wie unser Mikesch, und ein paar getigerte. Sie sind auch nicht unterernährt, weil – leider – sehr viel Müll herum liegt, die Tonnen laufen über, aber auch der Plastikdreck fliegt überall herum, sogar an den zahlreichen Stränden. Die Kirche, Peter und Paul gewidmet, wird gerade für über 600.000 € renoviert, man kann sie nicht besichtigen. Das Wasser ist sehr klar, ein Paar ist trotz der späteren Stund am Schnorcheln, ich vermute, dass sie Seeigel suchen.

Der Leuchtturm von Tabarca

Bald ist Sonnenuntergang

Die Saison ist vorbei, vielleicht kommen tagsüber und am Wochenende noch ein paar Touristen auf die Insel, jetzt sind alle Kneipen und Restaurants geschlossen, nur vereinzelt laufen ein paar Menschen herum, oder gehen mit Hunden spazieren. Wir laufen noch zum anderen Ende der Insel bis zum Leuchtturm, der auch gerade das Licht angemacht hat. Die Vegetation besteht aus Hartholzgewächsen mit Nadeln wie Rosmarin und Kakteen, aber selbst diese sind halb vertrocknet. Trotzdem ist es schön hier, fernab der Lichter, die nun drüben am Festland angegangen sind. Still ist es hier.

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