Die Wüste lebt,

Der Regen kommt, und eine Wasserhose bildet sich

oder besser gesagt, sie breitet sich aus, zumindest was den Sand angeht, denn der ganze Kat ist sandmäßig rot eingefärbt. Nach dem Regen der letzen Nacht haben sich heute Morgen wieder dunkle Gewitterwolken über Puerto Calero zusammengebraut und über dem Hafen abgeregnet, noch mehr rot an Bord. Wir waren zu dem Zeitpunkt gerade oberhalb des Hafens, mit Samy bei der lokalen Tierärztin, die hier auf Lanzarote nahezu jeder kennt, und die liebevoll „Jane the Vet“ genannt wird, der Hund hat immer noch Ohrenprobleme. Jedenfalls hatten wir von der Höhenlage aus einen guten Blick auf das Naturspektakel und unter einer Wolke bildete sich sogar eine kleine Wasserhose.

Vor zwei Tagen kamen Peter und Kathrin mit ihrem Schiff Florentine nach Puerto Calero, wenn auch nur leider für eine Nacht. Im letzten Winter haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt, und wir haben mit dem sympathischen Paar jede Menge Zeit verbracht. Jedenfalls ging es nach dem Anlegemanöver und einem Begrüßungsgetränk bei uns an Bord  ins Pub, um dort das Fußballspiel Deutschland-Holland anzuschauen. Horst, Erik und Doris kamen auch noch mit dazu, so standen wir da in einer sehr fröhlichen siebener Runde und sahen uns das Match gegen die holländischen Freunde angeschaut. Das Ergebnis nach 90 Minuten hat uns natürlich noch fröhlicher gestimmt, und dass der Wirt dazu eine fast halbvolle Flasche Limoncello spendiert hat, sorgte für noch mehr Erheiterung. Irgendwann war dann Schluss, schließlich wollten Kathrin und Peter am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe in Richtung Marokko aufbrechen.

Doch wir waren schon vor dem Wecker wach, fremd-reisegefiebert, sozusagen. Ein letztes Drücken, ein letztes Winken und dann warfen wir den beiden die Leine los, wünschten Ihnen Farewell und schon verschwand die Florentine hinter der Hafenausfahrt.

Kurz darauf kam Wes von Catlanza, um unsere Vorsegelrollanlage zu demontieren, die auf der Überfahrt reichlich Metallstaub verloren hatte, was ja kein gutes Zeichen ist. Die Wanten wurden gelockert, der Mast nach vorne mit Gennakerfall und dem Kutterstag gesichert, schon konnte die Rollanlage demontiert werden. Welches Problem genau den Metallabrieb verursacht hat, scheint klar zu sein. Der Vorstagspanner hat an einer zu tief eingedrehten Sicherungsschraube vom Rollmechanismus geschliffen; soweit die Expertenmeinung im Moment.

Morgen sollten wir mehr dazu hören. Es gibt  noch ein paar andere Baustellen, die Schiebetür zum Salon schleift, auch dort reibt Metall auf Metall; es muss ein neuer Elektrostecker für den Watt& Sea und ebenso ein neuer Plastikstecker für den Hydraulikanschluss besorgt werden. Wir warten auch noch auf ein Signal aus Arrecife, wann die Hexe dort an Land gekrant werden kann, um neue Antifoulingfarbe zu streichen.

 

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