Wir haben ein neues Besatzungsmitglied, Lukasz Blaszczyk ist gestern Abend mit dem Flieger aus Frankfurt angekommen und wird mit uns nach Lanzarote segeln. Wir haben die letzten beiden Tage vor dem malerischen Ort Camara de Lobos gelegen, mehr darüber folgt in unserem nächsten Blogbeitrag.
Nach dem ersten Kaffee fahren wir unter Motor aus der ruhigen Bucht vor der Praia Formosa nach Funchal. Dort wollen Lukasz und ich einen Stadtbummel machen, ich möchte ihm die Schönheiten der madeirianischen Hauptstadt zeigen.
Volker widmet sich derweil dem Putzen der Hexe, denn in den vergangenen Tagen wurde die Asche der Waldbrände, die auf Madeira gewütet haben, von dem Wind hinaus aufs Meer getragen. Und natürlich haben sich Tag für Tag kleine schwarze Aschepartikel auf unserem schönen weißen Boot abgelagert, wir kamen mit dem Putzen nicht mehr nach. Erst seit gestern Abend hat der Ascheregen aufgehört, außerdem sind wir heute früh eine Bucht weiter von den Brandherden weg gesegelt, nun ist einfach das gründliche Putzen dran. Und dabei möchte Volker niemand anderes auf dem Boot haben.
Lukasz und ich begeben uns also mit dem Dinghy zu der Marina für das Sightseeing-Programm. Wir beginnen auf den repräsentativen Ramblas mit dem Ritz Café, den vielen Andenkenläden und den Niederlassungen aller großen Marken der Welt, hier findet man auch H&M, Zara, etc. Wir drehen eine erholsame Runde durch den mit immer noch blühenden Bäumen und Sträuchern geschmückten Park, ehe wir uns in die Straßen mit Apotheken, Friseuren, Gemüsehändlern und der Markthalle stürzen und auf dem Rückweg zum Hafen durch die Gassen mit den zahlreichen kleinen Restaurants und Cafés schlendern.
Als Einstimmung für Lukasz wollen wir heute zur nordöstlichsten Spitze Madeiras segeln, das erste Stück wegen Windmangels unter Motor, dann zehn Seemeilen gegen den Wind. Natürlich ist es ab der Ponta da Oliveira, anders als vor Funchal, viel windiger, und natürlich kommt er genau von vorne. Aber die Hexe kann auch gut kreuzen, obwohl das nicht gerade die Paradedisziplin eines Katamarans ist. Es sind ja nur zehn Seemeilen, gekreuzt waren es dann fünfzehn.
Mit Reff 2 in Groß und Genua fahren wir immer noch zwischen sieben und acht Knoten. Schlag eins geht nach draußen aufs Meer, um 14:35 wird gewendet. Lukasz ist voll eingebunden, er musste schon vorhin das Beiboot hochwinschen, nun steht er am Ruder, muss steuern, die Genuaschot dicht holen, Volker hat einen gelehrigen Schüler.
15:05 Uhr zweite Wende, wieder ein Schlag nach draußen. Der Wind nimmt manchmal ein bisschen zu, es kommt die dritte Wende um 15:35, danach nimmt der Wind auf 13 – 14 Knoten ab. 15:55 Uhr folgt die nächste Wende, und schon sind es wieder 16 – 17 Knoten Wind.
Um kurz nach vier Uhr fällt der Anker, genau an der gleichen Stelle, an der wir vor ein paar Tagen geankert haben. Kurz darauf ist das Dinghy im Wasser und die Herren fahren los, die zahlreichen Höhlen in den Lavafelsen hier zu erforschen.
Morgen früh geht es los, es warten 280 Seemeilen auf uns bis zum Strand vor Papagayo im Süden von Lanzarote. Die Windvorhersage ist gut 12 – 15 Knoten Wind aus 110 Grad, besser geht nicht.