Menschenmassen wuseln durch die Altstadtgassen, Restaurants reihen sich aneinander und alle bekannten Innnenstadt-Markengeschäfte sind in Funchal vertreten. Wir haben gestern den geruhsamen Inselnordosten verlassen, den Anker hochgeholt, das Vorsegel ausgerollt. Der kräftige Rückenwind hat uns dann nach zwei Stunden schönstem Panoramasegeln entlang der Küste von Madeira nach Funchal gepustet.
Eine Korrektur noch, so einsam ist der Nordosten von Madeira nicht. Laut Wikipedia begeben sich täglich fast 1.00 Menschen auf den Wanderweg zur Oase, einem Ausflugsrestaurant, und zum Mirador Ponta do Furado, dem bekanntesten Aussichtspunkt der Insel. Schon im Dunkeln reihen sich Stirnlampenlichter am Bergkamm aneinander und selbst nach Einbruch der Dunkelheit sind noch leuchtende Wanderer unterwegs. Wir haben da die Abkürzung übers Wasser genommen, mit dem Beiboot und dem Stand-Up-Paddle sind wir zur Badestelle gefahren. Der kleine Felsstrand mit dicken Kieseln im Wasser liegt knapp unterhalb der Oase und damit auch unterhalb des höchsten Aussichtspunktes. Wir haben uns dort in die Trails der Wanderfreunde eingereiht, sind allerdings vorm Hochpunkt schon wieder umgedreht.
Abends ging es mit dem Dinghy in die nahegelegene Marina, Quinta do Lorde, die nicht nur ein Yachthafen für Segler ist, sondern auch eine Ferienanlage und Hotel, mit vielen Gebäuden. Hotel und Ferienanlage waren nun mehrere Jahre geschlossen. Die Hyatt-Gruppe hat schlussendlich das Gesamtensemble gekauft, und sichtbare Renovierungsarbeiten sind am Gange. Für den 1. Oktober ist die Wiedereröffnung geplant.
Eine Höhlentour mit Beiboot war am letzten Tag der krönende Abschluss unseres Ausflugsprogramms.
Am nächsten Morgen sind wir nur unter Vorsegel bis Funchal gefahren und haben nicht zu weit vom Hafen entfernt geankert. Die Innenstadt von Funchal haben wir bei zwei Ausflügen ausgiebig besichtigt. Am besten haben uns die drei Parks und die kleine Rambla gefallen.
Vorhin sind wir, wegen unnötigen Gedränges durch einen neu hinzugekommenen, saudepperten Ankerlieger, ankerauf gegangen und haben uns vor die Praia Formosa, einem bildhübschen Strand (so die Übersetzung), anderthalb Seemeilen entfernt von Funchal verholt. Hier liegen wir als einziges Boot, der Blick auf den Strand und die angrenzenden Berge ist famos. (Man darf nur nicht direkt nach Norden, zu den Hochhäusern der Außenbezirke Funchals schauen, der Rest ist wunderschön.)
Der Ankergrund ist bestens, aus Sand, der Anker ist tief eingegraben. Selbst wenn beide Motoren mit Volllast rückwärts laufen, hält das Grundeisen bestens. Es ist hier wunderbar ruhig und wir freuen uns auf eine entspannte Nacht.