Was für ein Glück, wie lieb von den Franzosen. passend zu unserer Rücklehr haben die doch glatt ein Hafenfest organisiert. Heute Morgen sind wir ganz zeitig aufgebrochen, irgendwie war ich früh wach und habe auch Cornelia mit meiner Unruhe angesteckt und geweckt. So waren wir schon vor neun Uhr beim Boot. Nach dem Zwischenstopp bei Nina und Thierry zum Abendessen im „Mas des Gres“ (darüber berichten wir demnächst detailliert, die Speisekarte zum Appetit machen gibt es unter http://www.masdesgres.com/blog/) war es auch nicht mehr ganz so weit. 260 Kilomteter sind es von Isle de la Sorgue nach Cannes. Freie Fahrt, freie Autobahn, leider nur ein total ausgeglühter Tanklaster, der eine Böschung heruntergekippt ist. Das Führerhaus eingedrückt, wir wissen nicht, was mit dem Fahrer ist. Das Schreckenszenario hat mich angepackt.
In Cannes dann Sonnenschein, Meer, blauer Himmel und unser Schiff. Vertraute Umgebung. Erstmal habe ich alles, bepackt wie ein Muli, zum Schiff geschleppt, drei Gänge waren notwendig. Cornelia hat derweil das Auto gehütet, weil das im eingeschränkten Halteverbot gestanden hatte. Danach alles einrämen, verstauen, Kühlschrank einschalten und auffüllen, Sonnenschutz übers Cockpit spannen, Frisches einkaufen, Nittagessen statt Frühstück und dann ein langer Mittagsschlaf. Angekommen. Am späten Nachmittag sind wir für ein ausgiebiges Schwimmen (für Cornelia) im mittlerweile angenehm warmen Meer und zum Sonnenbaden (für Volker) an den nahegelegenen Strand gepilgert.
Seit 19 Uhr steppt im wahrsten Sinne des Wortes die Luzie. Das Motto des Hafenfestes sind die 50er und 60er Jahre. Rock ’n‘ Roll auf der großen Bühne, drei Livebands spielen dort. Durch die gesperrten Straßen läuft eine Marching Band, Künstlerinnen auf Stelzen mit Petticoat bekleidet, drei junge Männer mit einem Fahrrad, auf dem auch ein Klavier und ein Schlagzeug Platz gefunden haben.
Es gibt eine Tanzgruppe, die den Twist auf hohem Niveau darbietet – ein Genuss für die Zuschauer, Hochleistungssport für die Tänzer.
Und für die Freunde alter Autos stehen schöne amerikanische Schlitten zum Anschauen, mit charmanten „Pin-up-Girls“, die dazu posen.
Für den kleinen Hunger gibt es „Soccer“, sieht aus wie Eierkuchen, wird salzig oder süß gegessen, oder Fish ’n‘ Chips oder Eis oder Waffeln, und die Restaurants rundum profitieren auch von der Menge.
Es gab aber auch Artisten – besser gesagt eine Turmspringergruppe, die aus bis zu 25 Meter Höhe in ein kleines, nur 2,70 Meter tiefes mit Wasser befülltes Becken gesprungen sind – atemberaubend ( Jens, dabei habe ich an Dich und deine Turmspringkünste gedacht. Das hätte Dir gefallen!). Der letzte Auftritt war um 22:45 Uhr, da ist Igor tatsächlich in dunkler Nacht aus 25 m Höhe in das kleine Becken gesprungen, Gänsehaut pur!
Ein gelungener Abend. Jetzt sitzen wir im Cockpit, wird wohl eine lange Nacht. Die letzte Band wird um 23 Uhr aufspielen, die Hexe liegt Luftlinie vielleicht 150 Meter von der Hauptbühne weg. Eine Nacht zum Feiern, Schlafen geht auch später. Und mitten in der letzten Band gibt es ein großes Feuerwerk, das aber anscheinend nichts mit dem Hafenfest zu tun hat. Danke Cannes, für die Begrüßung!
Und Künstler aller Art stellen ihre Kunst aus, skurrile Fotos, gemalte Bilder, Handwerkskunst, großartig (zum Vergrößern einfach anklicken).