Die gute Nachricht vorneweg: Das Auskranen aus dem Wasser lief buchstäblich wie am Schnürchen. Pünktlich um 8 Uhr haben wir bei Bleu Marine direkt beim Kran angelegt. Ehe wir uns versahen, standen wir hoch und und trocken auf unserem vorgesehenen Platz. Alle haben Hand in Hand gearbeitet, der Hochdruckreiniger war einsatzbereit, der Kranführer motiviert und der Chef vom Betrieb verbindlich.
Schnell war mit viel Druck, Wasser und Hingabe unser Unterwasserschiff von nahezu allen ungewünschten Bewüchsen befreit. Na, jedenfalls beinahe allen. Einiges klammerte sich geradezu hartnäckig an der Unterwasserfarbe fest. Besonders renitent und resistent waren einige Algenansammlungen und kalkhaltige Rückstände von kleinsten Muscheln. Schließlich und endlich hatten wir auch diese unerwünschten Anhaftenden mit Schleifpapier und Muskelkraft abgetrennt bekommen. Das ganze, sonst schwimmende Unterteil unseres Schiffes war nun bereit für den ersten Anstrich mit der neuen bewuchshemmenden Farbe. Dem ersten Anstrich folgte der empfohlene zweite Farbauftrag, immer schön aufpinseln, nicht zu dick, nicht zu dünn. Bloß keine Farbnasen produzieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, soviel steht fest. Eigenlob stinkt nicht in dem Fall, Fremdlob gab es von den vorbei laufenden Se(h)leuten.
Das Problem mit dem Ruder steht auf einem anderen Stück Papier. Da hat der Bootshersteller wohl beim Zusammenbau einmal mehr gepfuscht und das Außenlager, das das obere Ruderlager führt und hält, leider nachlässig montiert. Dadurch hatte die gesamte Ruderanlage das empfundene und erfahrene Spiel. Bei einem so großen und freistehenden Ruderblatt sollte so etwas nicht passieren, weil die Folgen durch die auftretenden Hebelkräfte äußerst fatal sein können.
Die Mechaniker von Bleu Marine haben das Problem gleich erkannt und hoffentlich dauerhaft gelöst. Morgen wird noch das Getriebeöl gewechselt und um 10 Uhr soll das Boot zurück in sein gewohntes Element gehen.
Das mit dem Hotel haben wir doch lieber sein lassen. Die Capitania hat ihre leichte Höhenangst überwunden und ist jetzt schon mehrfach schwindelfrei und sicher die angebundene Leiter hoch und runtergeklettert. Die Aussicht vom aufgebockten Schiff über die Bucht von Antibes und das weite Mittelmeer ist klasse. Home, sweet Home! Zur Belohnung gab es ein leckeres Essen beim ortsansässigen Italiener.
hier leider Tief und Nass!
aber vielleicht gibt es ja im Voralpenländle noch einen goldenen November?
liebe Grüße aus München
Sumalavaja