Dienstag, 27. Mai 2025
Calheta 11:10
Baro 1023, Sonne-Wolken-Mix, Wind im Süden um 9 Knoten, am westlichen Ende bis 35 Knoten, nach der Accelleration Zone um 20 Knoten, die See ca. 2,5 – 3 m
Motorstunden links 1088, rechts 1093, Logge (sie geht wieder, Hurra!) 7095 nm

Heute werden uns Wes und Roisin verlassen, sie müssen zurück nach Lanzarote, es gibt noch einiges an ihrem Katamaran „Time“ zu tun, bevor auch sie auf große Segelreisen starten können.
Als erstes wird der nahe gelegene Pingo Doce geplündert, mit dem gut gefüllten Einkaufswagen fahren wir bis vor das Boot. Der Tiefkühler ist jetzt proppevoll, da geht gar nichts mehr rein, der Kühlschrank ebenso, und draußen, in unserer Gemüse-Backskiste stapeln sich Kartoffeln, Zwiebeln, weiße Rüben, Blumenkohl, Lauch, Kürbis, Blumenkohl etc. sowie unempfindlicheren Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Orangen und Zitronen.


Die Hexe bekommt auch Proviant in Form von Diesel, und um 11:11 Uhr legen wir ab.
In Lee der Insel herrscht ein zarter achterlicher Wind, doch als wir an das westliche Kap kommen, sieht Volker schon die „weißen Pferdchen“, aber diesmal sind es eher große Rösser, die da aus dem Wasser steigen. Die Wellen haben dort sicher 3,5 m Höhe, und der Wind frischt auf, in Böen bis zu 35 Knoten. Volker hat vorsichtshalber das Großsegel nur bis Reff 2 hochgezogen, die Genua ist bei dem stärksten Wind in Reff 4, und die Hexe tanzt mit 9 Knoten auf den Wellen.
Alles ist soweit gesichert an Bord, der Wassersprudler in Decken eingepackt, die Kaffeemaschine an einem sicheren Platz, alle Schranktüren und die Schubladen sind verriegelt. Nur, warum ich gestern noch die Glastüren im Cockpit geputzt habe, weiß ich auch nicht, da kam doch gleich die Spray von so ein paar vorwitzigen Wellen herein, obwohl Volker schon vorausschauend das Cockpitzelt in Luv verschlossen hat.
Frühstück gibt es unter diesen Umständen aus der Hand, das Ei konnte ich gerade noch vorher kochen, Kaffee gab es morgens schon mit Wes und Roisin.
!5:00 Uhr: Der Wind hat nachgelassen und bläst nur noch mit 15-19 Knoten aus NNO, die Genua wurde etwas ausgerefft und wir konnten ein bisschen anluven. Unser Wunschziel ist nämlich nicht mehr Santa Maria auf den Azoren, wir wollen versuchen, doch zum Englischen Kanal hochzukommen, solange der Wind noch halbwegs gut in die Richtung bläst.
Jetzt ist schon viel angenehmer als unmittelbar bei der Insel, aber die Hexe tanzt doch noch wild übers Meer. Am Ende habe ich dann so viele blaue Flecken, dass es aussieht, als habe mich ein Dilettant tätowiert. Der Wind bewegt sich immer zwischen 15 und 24 Knoten, die Genua wird zwei Umdrehung ein- und wieder ausgerefft, aber trotz der Wellen sind wir schnell unterwegs, auf der Logge stehen nach zehneinhalb Stunden 94 sm!
Zum Abendessen gibt es heute Carbonara, das geht am einfachsten zu kochen für Volker auf diesem Rodeo-Kahn hier. Das Bett ist bereitet, also der Tisch im Salon abgesenkt, mit Polstern gefüllt, hier werden wir mit Unterbrechungen die Nacht verbringen. Ab morgen Nachmittag soll es etwas ruhiger sein, wir werden sehen!