Gestern war auch ich wieder mit von der Partie, bei der Morgensafari. Und eins ist ja echt wunderbar, kaum wenn man das erste Tier der Fahrt sieht, schüttet der Körper spürbar jede Menge Glückshormone aus, und die Müdigkeit verfliegt wie im Handumdrehen.


Doch zurück zur gestrigen Morgentour. Dick eingemummelt sitzen wir in der zweiten Passagierreihe des Toyota Landcruisers und fahren mal wieder Wege, die wir als Safari-Laien als nicht fahrbar erachten würden. Doch der stählerne, vierrädrige stählerne Lastesel und unser erfahrener Tourguide meistern das Terrain.
Der Gepard hat gejagt, zwei Elenantilopen standen auf seiner Speisekarte. Genüsslich knabbert der Jäger seine Beute, und wir sind live dabei, maximal fünf Meter entfernt. Kurz steht das Raubtier auf, markiert noch sein Revier, und schon überkommt den Geparden eine bleierne Müdigkeit. Ehe wir uns versehen, liegt das Tier wie ein übergroßer Schmusekater schlafend und gut getarnt im Gras der Savanne.
Wir fahren weiter und stehen kurz danach neben einer friedlich grasenden Elefantenherde, besehend aus fünf Tieren. Vier davon ziehen langsam weiter, ein junger fünf Jahre alter Bulle, lässt sich nicht irritieren und frühstückt genüsslich weiter. Irgendwann scheint er satt zu sein und kommt langsam, ohne jede Hektik, auf unser Fahrzeug zu. Ein Teil der Insassen bittet den Fahrer freundlich, doch jetzt loszufahren, doch Coolman, mit all seiner Erfahrung, lässt sich von der Situation nicht beeindrucken und sagt auch nix.


Wir bleiben also stehen, während der Koloss langsam immer näher kommt. Keiner an Bord sagt nun mehr irgendwas, es ist mucksmäuschenstill im sonst so gesprächigen Expeditionsfahrzeug. Dann ist der Elefantenbulle nur noch einen halben Meter und sein Rüssel noch maximal 20 Zentimeter von mir weg. Die Zeit vergeht im Zeitlupentempo irgendwann spaziert der Elefant weiter in Richtung seiner Familie, wo er hingehört.



Aufatmen bei allen an Bord und mein Herz schlägt ein paar Takte schneller. Was für ein Erlebnis, was haben wir für ein Glück mit diesen wundervollen Kreaturen der Natur, und mit unserem Tourguide, der mit seiner großen Erfahrung und seinem Spürsinn zielsicher die Tiere findet, und uns das Gefühl gibt, dass wir uns in guten und sicheren Händen befinden.



Nach der Morgentour ist vor dem Frühstück, ist vor dem Mittagsschlaf und vor der Nachmittagstour. So einfach ist der Tagesablauf im Safarialltag gestrickt. Nachmittags geht es zu den Giraffen in den geschützten, raubtierfreien Bereich des Gondwanaparks. Dort können wir seelenruhig zwischen einer Herde mit elf Giraffen rumspazieren, oder die Giraffen um uns rum, je nachdem, wie man es sieht. Das war mal wieder ein sehr schönes Erlebnis.



Nach dem Abendessen liegen wir müde und voll gepackt mit den Eindrücken des Tages bereits um 21:15 Uhr im Bett.
Als wir dann heute früh, nach einem sehr erholsamen Schlaf aus dem Fenster schauen, sehen wir, dass sich eine Herde Wasserbüffel und ein einsames Zebra um unser Haus versammelt hatten. Bei der Morgensafari sind uns die drei Löwen entgegengekommen, wir haben nochmals den Geparden gesehen, einige Zebrababys mit ihren Müttern beobachtet, die Elefantenherde von gestern auf einer Anhöhe bestaunt.



Nach der Rückkehr an der Lodge, sind wir direkt zu unserem Haus gefahren worden, haben flux die bereits gepackten Koffer geholt und sitzen jetzt für die nächsten sechs Stunden im Auto, auf dem Weg zurück nach Camps Bay, Kapstadt. Unsere erste Safari liegt hinter uns, wir sind schockverliebt in dieses Naturerlebnis, wie unsere liebe Freundin Martina es wohl beschreiben würde.
Morgen geht es mit der Fähre nach Robben Island, zum Gefängnis, in dem Nelson Mandela einst einsaß.
Wunderschöne Aufnahmen
Danke