Positiv …

… gestimmt sind wir seit gestern in der Hinsicht, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir wieder startklar sein werden, und zu neuen, oder altbekannten Horizonten mit unserer Hexe aufbrechen können. Alle haben sich mächtig ins Zeug gelegt und eigentlich könnten wir drei neue Drähte in den nächsten acht Tagen auf Madeira haben, um den gebrochenen Draht zu ersetzten. Miguel und Francesco waren so hilfsbereit seit unserer Ankunft und haben hier eine Firma auf Madeira aktiviert, die einen neuen Draht pressen könnte, die Materialien würden von Festland-Portugal kommen. 

Outremer, sowohl Maud Aleci als auch Christoph Commard, sind sofort in die Bresche gesprungen und haben einen Draht beim original Hersteller, dem Mastenbauer in Frankreich, der Firma Sparcraft, organisiert.

Und last but not least hat unser Freund Wes von Lanzarote mit einem Rigger auf den Kanaren Kontakt aufgenommen, der einen neuen und stärkeren Dyformdraht, mit 25 statt 19 Einzeldrähten, in Spanien bestellt hat, der dann bei dem Rigger in Teneriffa gepresst wird. Dort will Wes ihn am Donnerstag abholen.

Klar, wir brauchen keine drei Drähte, die ja auch ein paar Euros kosten werden. Aber um ganz sicher zu sein, dass nix schief geht mit der Lieferkette, haben wir uns, rein zur Sicherheit für zwei Lösungen parallel entschieden und hoffen damit auf der berühmten sicheren Seite zu sein. Das Original von Spacraft über Outremer und die Lösung aus Teneriffa haben wir ausgewählt.

Da liegt die Hexe (danke für das Photo an Beate und Dieter)

Bis zum Ende der nächsten Woche „müssen“ wir uns dann irgendwie auf der schönen Ferieninsel Madeira die Zeit, segelfrei, vertreiben.

Wir haben uns dazu erstmal in den Arbeitsmodus begeben. Der aufmerksame Leser kennt es schon; wir polieren und wachsen alles, was aus Edelstahl und Gelcoat ist, Cornelia hat den Salon massiv aufgeräumt, geputzt und ausgemistet, die Rümpfe sind ebenfalls perfekt aufgeräumt worden. Aßen ist das Teak  außen mit Holzschutzmittel eingepinselt, das Dinghy vom Lanzarotestaub befreit, die Füllstände der Motoren sind kontrolliert, die Starlinkantenne hat eine hübsche neue Abdeckung genäht bekommen, zwei kleine Stellen am Cockpitzelt sind nachgebessert, und die dazugehörigen Haltegummis wurden ausgetauscht. Weitere Arbeiten werden folgen.

Aber abgesehen von der Arbeit haben wir es hier doch sehr nett. Wir haben die Bekanntschaft mit Dieter und seiner lieben Frau Beate gemacht, beides Saarländer, sehr sympathisch. Dieter ist sogar wie ich in Völklingen geboren, was für ein netter Zufall. (Und sie haben den halben Abend darüber gesprochen, wo sie damals in welchen Kneipen und Discos waren, und wer wen aus dem Segelclub kennt, usw., da war ich erstmal außen vor!)

Der Soßenkoch am Werk

Was liegt doch nichts näher, als heute Abend saarländisch für uns vier zu kochen. Es gibt gefüllte Knödel, mit dunkler Bratensauce und einer Speck-Sahnesauce. Dazu gibt es Sauerkraut, das die beiden dazu beisteuern werden. Das wird ein Fest für die saarländischen Gaumen, und die Frankfurter Capitania, leider nicht der größte Fan von diesem Gericht,   findet es dennoch in Ordnung. Da muss sie jetzt durch, die saarländische Küche ist schon große Klasse, einfach mal die leckeren Gerichte, wie Dibbelabbes, gefüllte Knödel oder Geheiratete ausprobieren. Das Internet hilft bei den Rezepten weiter.

Neben all den beschriebenen Jobs am Boot haben wir gestern eine kurze Dinghytour zu den Wasserfällen gemacht, die uns von See aus bei der Hinfahrt an der Küste aufgefallen sind. Der Dinghyanker hielt das Beiboot fest am Grund, ab ging es ins Wasser, dann noch über ein paar Steine kraxeln und schwupp stand ich unterm Wasserfall, der sich prasselnd und kühl auf mich ergoss. Was für ein schönes Ereignis! Das hatte ich so zum letzten Mal in der Karibik. Nach einiger Zeit kletterte ich zurück. Vorsichtig stieg ich in die Brandungszone, da sind schon Wellen!, und schwamm zurück zur wartenden Capitania mit Beiboot, die fleißig den Ausflug fotografiert hat.

Wir wünschen allen ein schönes Wochenende!

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Eine Antwort zu Positiv …

  1. Rolf Brand sagt:

    Das hört sich sehr gut an, ihr macht das Beste aus der Situation…..

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