Endlich mal wieder auf See

28. Februar 2015, Samstag, Baro 1020, sonnig, Wind West um 4 Beaufort
Als wir am Morgen nach der spontanen Abschiedsfeier mit all den lieben Seglerfreunden aus der ganzen Welt um halb acht Uhr aufstehen, schläft der Wind noch tief und fest. Auch Ralf und Inge sind schon wach und schauen nach den stillstehenden Windmessern. Also jetzt müssen wir noch nicht ablegen, deswegen gehen Ralf und ich erstmal Brot holen. Aber, große Enttäuschung: Unser Lieblingsbäcker hat noch geschlossen! Dabei ist es inzwischen kurz nach acht Uhr! Gut, dann gehen wir eben zu dem Café, das sogar sonntags um acht Uhr öffnet. Aber offensichtlich nicht samstags, denn auch hier stehen wir vor verschlossenen Türen. Wahrscheinlich ist es so, dass die Cartagener freitags gerne ausgehen, da ist abends die Stadt immer voll, dann stehen sie Samstag Morgen einfach nicht so früh auf.
In dem kleinen Sandwichladen ist das Brot gerade im Ofen, das gibt uns die Gelegenheit, einen Guten-Morgen-Café zu trinken, Ralf macht das ganz gerne auf dem morgendlichen Brötchengang.

Die “malwieder” legt auch pünktlich un zehn ab, wir machen ihnen die Leinen los, gemeinsam mit Beate und Bernhard von den “Kentipi”. Nach einer Stunde kommt der Anruf: “Hier draußen sind elf Knoten Wind, wir segeln mit dem Blister.” Sofort bricht Hektik aus, ich gehe schnell Strom und Wasser bezahlen, der Hund darf nochmal Pipi machen, ein paar schnelle herzliche Umarmungen, und schon sind die Leinen los. Am Hafenausgang steht Walt von der Lagoon mit der Kamera und dokumentiert das Auslaufen, noch einmal winken, ade Cartagena.

IMG_9474Der Wind hält, was Ralf versprochen hat, es sind 12 Knoten, und schon bald ist der Spinnaker oben. Die alte Welle lässt das Boot schaukeln, die Sonne scheint, der Rückenwind macht es angenehm warm, Volker sitzt mit kurzen Hosen und einer Kappe gegen die Sonne zufrieden im Heckkorb.
Auch nach dem Cabo de Palos und den vorgelagerten Islas Hormigas bleibt der Wind, wir müssen nur immer mal schiften, d.h. die Segel auf die andere Schiffsseite stellen, manchmal vertüttelt sich auch so ein Spi dabei, dann muss er runter und neu eingepackt werden. Auf jeden Fall war es der Tag mit den meisten Spi-Manövern unserer bisherigen Reise. Aber die Hexe bringt uns schnell voran, bis zum Abend fahren wir einen Schnitt von 7,5 Knoten.
Nach sieben Uhr schläft der Wind leider ein, wir müssen die letzten beiden Stunden bis Alicante motoren, und es wird saukalt. Im Hafen von Alicante werden wir von Jens und Martina von der “Maje” und von Jens von der “Linda” empfangen, wir kommen auf einen “Schnack” zu ihnen ins Cockpit, bevor wir müde ins Bett fallen.

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