Das Warten hat ein Ende, nach vier Jahren. Die 40 Imoca 60, mit ihren wagemutigen Skippern sind gestern wieder in Les Sables d’Olonne gestartet, um mit ihren ultraschnellen Regattayachten, im Einhandmodus um die Welt zu segeln.
Das mit Einhandmodus muss man bei zwei Skippern sogar wörtlich nehmen, da ihnen jeweils eine Hand fehlt. Damien Séguin ist mit nur einer Hand geboren und Jingkun Xu hat im Alter von zwölf Jahren bei einem Unfall eine Hand verloren.
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Alle 34 Segler und die 6 Seglerinnen, die es an die Startlinie der 10. Auflage der Vendée Globe Regatta geschafft haben, mussten sich bei verschiedenen transatlantischen- und Sprintregatten qualifizieren, da die Anzahl der Bewerber auf diese Regatta so hoch war nie. Manche segeln mit Booten, die foilen, mit Budgets, die mehrere Millionen Euro überschreiten, finanzkräftigen Sponsoren und foilenden Booten der neuesten Generation. Andere Skipper sind mit bewährten Schiffen der älteren Generation und ohne Foils unterwegs. Erfahrungsgemäß werden ca. 30 Prozent der Teilnehmer bei der Hatz um den Globus wegen technischer Probleme aller Art aufgeben müssen.
Ich werde von jetzt an mehrfach am Tag die neuesten Nachrichten und Platzierungen auf der Website des Veranstalters angucken. Ist ja auch mal eine Abwechslung zu den „die-Welt-geht-unter-Nachrichten“ dass Trump in den USA die Wahl gewonnen hat, oder den “ich halte-meinen- Posten-fest-Berichten“, über den schlechtesten Kanzler der deutschen Nachkriegsgeschichte. Also hier …. oder… da gibt es erfrischende Segelnews und das für die nächsten 75 bis ca. 100 Tagen.
Anderes Kapitel:
Letztlich hat sich doch ein guter Monteur gefunden, der unseren Heizstab vom Warmwasserboiler fachgerecht und schnell in zwei Stunden ausgetauscht hat. Jetzt gibt es wieder ausreichend warmes Wasser an Bord und das brauche ich doch sehr, nach insgesamt drei jeweils einstündigen Tauchgängen zum Rumpf, um Ruder und Propeller zu reinigen. Nach so einer langen Zeit im Wasser bin ich innerlich ganz schön ausgekühlt, da hilft nur ausgiebig und heiß Duschen.
In den letzten Tagen haben wir uns mit 7 Kilo Fleisch, 1,5 Kilo Wurst, 11 Kilo Kartoffeln, 48 Eiern, 5 Kilo Obst und ca. 4 Kilo Gemüse, sowie verschiedenen süßen Delikatessen und Getränken verproviantiert. Die Kühlschränke und der Gefrierschrank sind zum Bersten voll.
Das Wetter ist noch ein bisschen uneindeutig, in 5-6 Tagen soll es windstill auf dem Atlantik werden, es bildet sich ein Tiefdruckgebiet, das sich weit nach Süden ausbreiten soll. Wir hoffen, dass sich dieses Wetterereignis in den zukünftigen Vorhersagen einfach in Luft auflösen wird und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Cornelia hat leider vorhin auf der Treppe runter zum Steg ein wenig die Balance verloren und sich vermutlich einen Zeh gebrochen. Unser Freund, Doktor Peter, wird gleich mal ein Auge auf die betroffene Stelle werfen. Wir sind dennoch guter Dinge, dass wir bald los können.