


Zu recht beschwert sich Kees, dass wir noch garnicht davon geschrieben haben, dass die Hexe wohlbehalten in Hoorn liegt. Und nicht in irgendeinem Hafen, denn wir hatten Glück, der WSV Hoorn, also mein holländischer Segelverein, in dem ich nun seit über 20 Jahren Mitglied bin, hatte tatsächlich einen freien Liegeplatz für unseren großen Katamaran. Wir sind sehr froh, wieder in Hoorn und wieder beim WSV zu sein. Viele Freunde und Bekannte kennen wir hier schon seit vielen Jahren, und die wunderschöne Altstadt lädt zum Bummeln und Verweilen ein.


Dazu ist es sommerlich warm, das Wasser ist warm und lädt zum Schwimmen ein. Holland und Hoorn im Speziellen zeigen sich von ihrer besten Seite. Doch wir sind nicht nur zum Vergnügen hier. Es gibt einiges an Bord zu reparieren, bzw. auszutauschen. Bei einem Zwischenstopp in Workum, unserem früheren Sommerhafen, habe ich mit Freund Wolfgang bereits die leckende Hochdruckpumpe vom Wassermacher ausgebaut. Und siehe da, die Pumpe ist „Made in Germany“ und auf der Frontseite steht Cat Pump (das ist der Hersteller), „the Pump with nine Lifes“ (die Pumpe mit neun Leben).
Wolfgang und ich müssen lachen und kommen zu dem Schluss, dass ein Leben der Pumpe jetzt zu Ende ist, sie aber glücklicherweise noch acht weitere haben muss. Bei der weiteren Recherche stellte sich dann sogar heraus, dass der Hersteller ebenfalls in Hessen angesiedelt ist, und wir die Hochdruckpumpe dort persönlich zur Revision vorbeibringen können, was wir vorgestern auch taten. Jetzt warten wir auf den Kostenvoranschlag von Cat Pumps und die anschließende Reparatur.



Hier in der Werkstatt vom Segelverein konnte Lukas dann noch mit seinem neuen Edelstahlschweißgerät den abgebrochenen Navistuhl wieder anschweißen. Das war garnicht so einfach und ziemlich trickreich, da das relativ günstige Schweißgerät nicht so wollte, wie er das gerne gehabt hätte. Am Ende hat dann noch ein Vereinskamerad mit einem wegführenden Hinweis maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Der Navistuhl ist wieder an seinem Platz und er hat bis jetzt auch mehreren Sitzversuchen von mir Stand gehalten.


Am zweiten Arbeitstag haben wir dann erfolgreich den leckenden Hydraulikzylinder vom Autopiloten gegen eine neue Einheit ausgetauscht, anschließend das Leitungssystem entlüftet und denAutopiloten, wenn auch nur im Hafen, ausprobiert. Weiterhin haben wir den alten Teppich, der noch als Muster für einen neuen dienen soll, zum Auto gebracht, ebenso unseren alten 6-PS-Tohatsu-Außenborder, dann noch überflüssige Leinen und Ersatzteile. Zudem hat die Capitania tief in den diversen Bilgeabteilen gewühlt und lang abgelaufene Lebensmittel aussortiert. Da kamen echt Dosen und Verpackungen zum Vorschein, die schon mehr als drei Jahre über dem Mindesthaltbarkeitsdatum waren und auch ziemlich seltsam rochen, nachdem wir sie testweise geöffnet hatten. Samstag ging es dann nach Hause, denn am letzten Sonntag wurde unsere jüngste Tochter Larissa 30 Jahre alt. Die Folgetage sind dann nur so dahin geflogen, und es blieb echt noch nicht mal genügend Zeit, um einen aktuellen Blogbeitrag zu erstellen.
Insgesamt sind wir auf dieser Reise von Lanzarote bis Hoorn 2300 sm gesegelt, waren an 21 Tagen, davon über 12 an einem Stück, auf See (oder dem Ijsselmer), und sind nun sehr froh, mit dem Boot mal wieder in heimischen Gefilden zu sein.



Jetzt sind wir wieder für ein langes Wochenende auf unserer Hexe, und nehmen uns die Zeit.