Auf nach Süden, Tag 6

Freitag 118.11. 2022, Seemeilen 12:00 Uhr 131 sm, Rest bis San Juan Puerto Rico 938
Baro 1021, bewölkt, Wind 4-8 Knoten, die See ist ruhig

Heute ist es deutlich wärmer als in Rudee Inlet, aber für mich immer noch zu kalt, ich sitze mit dicker Jacke hier beim Schreiben. Wenn die Sonne allerdings durch das Fenster scheint, ist es sehr angenehm.

Gestern haben wir uns eine kleine Mittagsruhe gegönnt, nacheinander, um den versäumten Schlaf der letzten Nacht nachzuholen, danach war die See viel ruhiger geworden. Bis dahin sind wir der kaputten Latten wegen nur mit der Genua gefahren, denn die Wellen ließen das Boot so schaukeln, dass eine vernünftige Reparatur mit Klettern aufs Dach für mich sehr heldenhaft erschienen wäre.
Glücklicherweise segeln wir schon seit Anfang an einen Satz Segellatten spzieren, an die untere Reihe der Reling gebunden. So konnten wir zwei davon benutzen, um die völlig Zersplitterten zu ersetzen. Das Problem beim Einziehen der Latten in die Lattentaschen ist nur, dass, wenn das Segel auf dem Baum liegt, diese Lattentaschen eben nicht bis hinten hin gerade sind,. Es geht ganz gut, die Latten bis kurz vor den Mast zu schieben, aber die letzte Hürde ist der verstärkte Teil, das Futteral, denn dort gleitet die neue Latte nicht so einfach hinein. Letztlich haben wir aber gesiegt, Volker hat das Segel am Mast so gerade wie möglich gehalten, und ich habe vom Achterliek aus geschoben und gehämmert, bis die Segellatten sich wieder an ihrem Platz befanden.
Zur Belohnung gab es am frühen Abend Schnitzel mit Kartoffelbrei und Butterkarotten, dann haben wir im Wachwechsel viele Stunden Schlaf nachgeholt.

…

Heute morgen mussten wir zunächst weiter motoren, aber um 10 Uhr wurde das Großsegel gesetzt, um 11:30 kam der bunte Code D dazu, und jetzt segeln wir bei vier bis neun Knoten Wind mit sechs bis neun Knoten Fahrt dahin. Laut PredictWind erwarten uns in den nächsten fünf bis sechs Tagen bis zur Ankunft auf Puerto Rico wenige schwachwindige Phasen aus allen möglichen Richtungen, aber überwiegend segelbar, als auch drei Tage mit Halb- bis Amwindkursen bei 15-20 Knoten Wind.
Nun, es ist inzwischen fast 15 Uhr, der Code D zieht trotz leichten Winds die Hexe immer noch nach Südost, genauso schnell oder schneller als mit Motor, nur deutlich leiser. Volker hat mit dem Wasserschlauch das Boot entsalzen, den Edelstahl gepflegt und die Decks geschrubbt.

Das Wasser ist wieder so ungaublich blau wie zuletzt auf den Bahamas, wenn wir durch das Fluchtluk unter der Treppe schauen. Es gibt wieder fliegende Fische zu beobachten, diese Künstler der Luft, sind eine echte Bereicherung. Gestern im stürmischen teil der Golfstromüberquerung kamen wie aus dem Nichts riesig große Delfine und vollführten wahrhaftige luftakrobatische Stunts. Einen dieser Stunts mit zwei zugleich fliegenden Delfinen konnte Volker mit dem Handy einfangen. Wir werden es später in die Zusammenfassung der Überfahrt nach der Ankunft posten.

Mal sehen, was der Nachmittag und die Nacht noch so bringen werden; ereignislos wäre am besten, dann schlafen wir besser!

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