2 minus 2 = 0?

Schön gefeiert, an Sylvester

Seit dem frühen Vormittag heult der Wind in den Masten und Stagen. Die bekannt-vertraute Hafenmusik, die jeder Segler kennt, war in den letzten Tagen komplett verstummt. Absolute Windstille, kein Hauch hat den Atlantik gekräuselt oder gar in Bewegung gebracht, dafür gab es einen makellosen, sattblauen Himmel und spätsommerliche Temperaturen zwischen 24-26 Grad. Und auch das kühle Nass wartet noch mit angenehmen 21 Grad auf und lädt zum Schwimmen ein. 

Der Passatwind ist weg, dafür Gegenwind aus dem Tiefdruckgebiet

Aber das Wetter, und mit ihm speziell der Wind, werfen sowieso gerade unsere ambitionierten (Segel-)Pläne wieder einmal komplett über den Haufen. Denn auch wenn es heute ein bisschen weht, hat der Passat aufgrund der großen atlantischen Tiefdrucksysteme und dem zurückgedrängten Azorenhoch seinen Dienst für die nahe Zukunft komplett eingestellt. Es geht sogar noch weiter, in der kommenden Woche wird sich eines dieser Tiefdruckgebiete, zwei weitere atlantische Tiefs einverleiben und sich so weit nach Süden ausdehnen, dass der Kern dieser Wetterbombe knapp über den Kanaren liegen wird, was zu tagelangen südwestlichen Winden führt. 

Gleichzeitig wird sich jedwede normalerweise vorherrschende nördliche Windströmung zwischen den Kanaren, den Kapverden und weitere 800 Seemeilen in Richtung der Karibik komplett einstellen. Dazu wird es, befeuert von dem Tief, außergewöhnlich hohe Wellen aus nordwestlicher Richtung geben, die dann gegen die südwestliche Windströmung anlaufen. 

Abfluss und Abflusschlauch

Der ausbleibende Passatwind ist schon Grund genug , dass wir wohl noch eine längere Zeit auf Lanzarote bleiben werden, hohe Wellen und Gegenwind sind ein weiterer KO-Faktor. Aber an Bord, beziehungsweise am Boot gibt es ja immer was zu tun, jedoch zum Glück nur der normale Unterhalt und keine großen Reparaturen. 

Die überarbeitete Fallentasche

Gestern hat Cornelia einen Teil der Steuerbord Fallentasche nachgenäht, unsere Nähmaschine ist ein sehr nützlicher Gegenstand an Bord. Bereits vor einigen Tagen haben wir beim reparierten Autopilot das endlich eingetroffene Hydrauliköl aufgefüllt. Heute waren dann der Abfluss und der Abwasserschlauch unseres Waschbeckens in dem Eignerrumpf dran. Bedingt durch die geringe Neigung und Führung des Schlauches muss hier doch häufiger für einen barrierefreien Durchfluss durch entsprechende Reinigung gesorgt werden. 

So ganz unglücklich sind wir jetzt nicht, dass sich die Abfahrt noch ein bisschen verschiebt, da es uns ja bekanntermaßen auf unsererLieblingsinsel gut gefällt. 

Jetzt noch kurz zur Überschrift. Als wir am Flughafen ankamen, hatten wir noch 2 Akkupacks, um unsere Handys und das IPad zu laden. Jedoch bemerkte Cornelia gleich nach dem wir das Gepäck am Schalter der Fluggesellschaft aufgegeben haben, dass sich ein Akkupack im aufgegebenen Gepäck befinden muss. Das ist in sofern schlecht, da Lithium-Ionen-Batterien nur im Handgepäck transportiert werden dürfen, wegen der Gefahr, dass sich diese nützlichen Helfer auch mal selbst entzünden können. Und tatsächlich hat der Sicherheitscheck das Akkupack gefunden und folgerichtig aus dem Gepäck entfernt. Als dann unsere Tasche in Lanzarote ankam, war ein entsprechender schriftlicher Hinweis in der Tasche hinterlassen worden, dass die Akkubank eingezogen worden ist. Der Wert ist so marginal, dass wir es auch nicht zurück fordern können.

Vier Tage später steigt die Capitania abends mit offenem Rucksack über die Bordleiter, als etwas mit einem lauten Platschen im Wasser landet. Wie sich kurz danach herausstellte, war das die zweite Akkubank. Salzwasser und Batterien vertragen sich garnicht. Am Folgetag habe ich dann einen kleinen Tauchgang eingelegt und die Powerbank aus Umweltgründen geborgen. Zum Glück gibt es seit kurzer Zeit einen gut sortierten Mediamarkt auf Lanzarote der eine Auswahl an Akkupacks hat, bei dem wir den Nullbestand, wieder auffüllen konnten.

„Olé, olé, Holanda ya se ve“ „Olé, Holland ist schon zu sehen“, so klingt es in dem Lied, mit dem die Heiligen Drei Könige in ganz Spanien begrüßt werden, wenn sie am Mittag des 5. Januars in den Städten eintreffen. Was genau Holland dabei zu tun hat, ist eher geheimnisvoll, fest steht, dass die Drei Könige nach einer langen und abenteuerlichen Reise eintreffen.

So auch hier auf Lanzarote, in allen Städten und Städtchen gibt es Umzüge mit Wagen, ähnlich unseren Karnevalsumzügen, darauf Kaspar, Melchior und Balthasar, die Bonbons (bei uns „Kamelle“) um sich werfen und die Wunschzettel der Kinder einsammeln. 

Nach den oft Stunden andauernden Umzügen gehen die Familien nach Hause, dort folgt die eigentliche Bescherung, nicht an Heiligabend wir bei uns. Entweder werden die Geschenke am Abend verteilt, oder die Kinder stellen ihre Schuhe raus, und die Könige haben die Wunschzettel gelesen und die Geschenke in der Nacht verteilt. Böse Kinder allerdings bekommen nur ein Stück Kohle …

Danach ist auch hier die Weihnachtszeit vorbei, und die Weihnachtsdekoration wird für nächstes Jahr verstaut. Und wahrscheinlich erscheinen in den Regalen der Supermärkte bald die ersten Ostereier.

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