Der Bau unseres neuen Katamarans schreitet mit großen Schritten voran. Rumpf und Deck sind zusammengesetzt. Die Motoren, einer im linken und einer im rechten Rumpf, sind schon eingebaut, unzählige Kabel sind in Rohren verlegt, zahlreiche fleißige Werftmitarbeiter wuseln auf dem neuen Schiff herum. Ausgeliefert wird Ende Januar oder Anfang Februar, nächsten Jahres. Eine spannende Zeit für uns. Keden Tag gibt es irgendetwas zu entscheiden.
Ein ganz anderes Erlebnis der besonderen Art hatten wir heute in Aigues-Mortes, dieser mittelalterlichen Stadt in der Camarque, über die wir schon mehrfach berichtet hatten. Heute gab es dort ein Spektakel, das wir so noch nicht gesehen hatten. Überall an Kreuzungen in der Innenstadt standen Absperrgitter, allerdings mit so großem Gitterabstand, dass Menschen durchschlüpfen können. Zudem hingen an allen Ecken Lautsprecher und eine aufgeregte Männerstimme kommentierte irgendein Ereignis. Anfänglich wussten wir nicht so recht, was vor sich ging. Dann wurde die Lautsprecherstimme noch eine Spur aufgeregter, dann kam plötzlich Hufgeklapper.
Drei cowboyähnliche Reiter stürmen im wilden Galopp, mit einem freilaufenden Stier in der Mitte durch die historische Altstadt. Die Zuschauermenge stiebt auseinander und sucht Schutz vor dem herannahenden Reitertross. Kurze Zeit später folgen die nächsten Reiter, alle mit einem schwarzem Vollblutstier in der Mitte. Bei dem Stiertrieb dirch die Stadt handelt es sich wohl um ein langjähriges traditionelles Ereignis, das an drei Wochenenden hintereinander im Oktober stattfindet. Die Reiter stellen dabei ihr Können unter Beweis. Uns erinnerte es ein wenig an eine Cowboyshow. Manchmal hat der Stier seinen eigenen Weg gesucht und ist auf nicht rechtzeitig abgebogen, wobei besonders mutige Jugendliche mit aisgebreiteten Armen versuchen, den Stier in die richtige Richtung zu dirigieren.
Um 19 Uhr war das Spektakel vorbei, die Dorfbevölkerung ist zum nächsten Programmpunkt gepilgert und wir sind zurückgefahren nach La Grande Motte.