7. September: Heute Morgen war draußen erst mal alles grau in grau, Regentropfen trommelten auf unseren Luken und war schon ein bisschen wie ein Weltuntergangsszenario, dramatisch inszeniert. Doch der wenige Wind kam aus der richtigen Richtung und so hielt uns nichts mehr im Bett, Regen hin oder her. Noch schnell mit Nico die allmorgendliche Gassirunde gehen und schon, den Motor anlassen, die
Beeindruckend steigen um 13:00 Uhr die Felsen von Finisterre aus dem Meer. Cabo Finisterre, das Ende der alten Welt, doch wir hatten großes Glück und fielen nicht von der Erde runter, sondern schipperten weiter auf deren blauem Ozean.
Direkt danach fällt wieder so ein typisch nordspanischer Seenebel über uns ein, binnen Minuten gibt es keine Sicht mehr, Land und Meer werden zu einer einzigen grauen Masse. Dann kommt ein bisschen Wind auf, der Nebel lichtet sich, nur die Spitzen der Berge haben noch einen Schleier.
Wir können tatsächlich mal eine Stunde segeln, dann sind die Berge und mit ihnen der Wind vorbei, und der Motor muss wieder dran glauben. Eine wunderschöne raue Küstenregion begleitet uns.An der Bucht von Muros angekommen, ging der Regen, die Sonne kam raus, Kleiderschicht für Kleiderschicht konnte abgelegt werden und mit einem zarten Rückenwind und voll gefüllten Segeln liegt Portosin, der sprichtwörtliche Sinn unseres heutigen Törns, schon vor unserem Bug. Das Ganze umgeben von hohen Bergen, steilen Felsabbrüchen, durchzogen von sanften Hügeln, der passende Sonnen-Wolkenmix, ein wirklich schönes Szenario. So darf das Ende der Welt gerne aussehen.
Ach und der Skipper ist jetzt wieder fadenfrei, alles sieht gut verheilt aus, nur bei der größeren Wunde wird wohl eine kleine klaffende Narbe zurückbleiben. Das mit dem Job als Handmodell ist wohl entgültig vorbei, aber davon hatten wir es ja schon mal in einem früheren Beitrag