Um Punkt 9:30 Uhr werden wir von dem Hüter der Mooringbojen abgeholt und ans Ufer gebracht, wo gleichzeitig noch ein paar schwedische und dänische Segler eintreffen, mit denen es gemeinsam auf einen Tagesausflug geht, um die Naturschönheiten von Dominica zu erkunden. Gordon, unser Fahrer, steht schon abholbereit mit dem Minivan vor dem Gebäude von SeaCat. SeaCat ist eine kleine Organisation, die die Mooringbojen für Yachten im südlichen Inselteil von Dominica, der Hauptstadt Roseau betreibt, dazu Ausflüge organisiert und beim Einklarieren behilflich ist.
Der erste Stop unseres Ausflugsprogramms ist ein Aussichtspunkt, der einen grandiosen Blick bietet, auf die Inselhauptstadt mit Regierungssitz, auf den botanischen Garten und das Cricketstadion sowie auf die nahegelegene Universität. Der nächste Halt ist dann der erwähnte botanische Garten, der sehr schön angelegt ist und neben einem alten Baumbestand auch eine Baumschule und eine Aufzuchtstation für Papageien betreibt und sicherlich zu einem längeren Verweilen eingeladen hätte.
Doch Gordon mahnt zum Aufbruch, das Tagesprogramm ist vollgepackt mit Höhepunkten und die Zeit begrenzt. Beim nächsten Stopp sind wir dann auch schon mittendrin im tropischen Regenwald, mit einem schlichtweg überwältigenden Pflanzenreichtum.
Immer höher geht es auf der gut ausgebauten Straße mit dem inseltypischen Linksverkehr. Bald befinden wir uns auf über 1.000 Meter Höhe, es ist mittlerweile deutlich kühler geworden, und links von der Straße strömt ein Bach, während am rechten Fahrbahnrand ein gut ein Meter dickes Rohr verläuft.
Gordon erzählt uns, dass gut 40 Prozent der benötigten Energie auf der Insel durch strömendes Wasser und die dadurch angetriebenen Turbinen erreicht wird. Zudem ist ein Team von isländischen Ingenieuren dabei, die vulkanische Erdwärme als zukünftige Energiequelle von Dominica zu erschließen.
Wir stoppen an einer warmen Quelle, die sehr eisenhaltiges Wasser an die Erdoberfläche fördert.
Der nächste Halt ist an einem Süßwassersee, den wir bei einer einstündigen und kräftezehrenden Wanderung umrunden.Höhenmeter um Höhenmeter geht es steil bergauf und bergab. Einige Passagen sind mit Halteseilen gesichert, der Ausblick, hoch oben, ist dann so atemberaubend, dass die die ganze Gruppe in ein kollektives Schweigen verfällt.
Anschließend geht es mit dem Bus und unserem bewährten Führer am Steuer über Serpentinen und Straßen mit bis zu 25 Prozent Steigung zur nächsten Attraktion, einem Süßwasser-Fluss in der Titou-Schlucht, der von Steilhängen und Regenwald umgeben ist, dort kann der geneigte Tourist 100 Meter durch eine spektakuläre Landschaft schwimmen. Uns war das zu touristisch, wir hatten mit Gordon einen unterhaltsamen Schnack an der Basisstation.
Dnach ging es zu einem gemeinsamen Mittagessen in ein kleines Restaurant mit typisch kreolischer Küche und einer Terrasse mit Weitblick auf blühende Bäume. Kolibris flogen von Blüte zu Blüte, und ein Papagei schaute sich das von der hoch über dem Tal gespannten Leitung aus an.
Der nächste Ausflugsspot war das Highlight des Tages, mit den Trafalgar Falls. Es gibt dort zwei Wasserfälle, einer mit gut 50 Meter Fallhöhe, der als Papa-Wasserfall bezeichnet wird und dem Mama-Pendant, der mit 30 Meter Höhe, aber deutlich breiter zu Tale strebt. Es ging zunächst vom Parkplatz auf einem gut präparierten.Weg zu einer Holzhütte, die als Aussichtspunkt diente. Was dann folgte, war schlichtweg unfassbar, umwerfend, atemberaubend.
Zum Teil im Kriechgang ging es über Flussgeröll, Felsen und eine schmale Schlucht nach oben, bis zu einem Zwischenplateau, das unser Führer auf spassige Art als Umkleidekabine bezeichnete, wo wir alle auf die mitgebrachte Badekleidung wechselten. Weiter ging es durch einen kleinen engen wassergefüllten Canyon noch ein paar Höhenmeter weiter bergauf zum Ziel. Dort waren wir angekommen, direkt unter dem kühlen Wasserfall mit 50 Meter Fallhöhe und dem kleinen mit 36 Grad warmen Wasser, die keine zwei Meter voneinander entfernt in felsiges Bassin strömten, in dem man sogar schwimmen konnte. Die Aussicht von oben in die tieferliegende Schlucht, der Ausblick zum Wasserfall und die Rundumsicht zu den umliegenden Bergen war schlichtweg Mind Blowing.
Mittlerweile waren acht weitere Stunden des Tages vergangen, und es war an der Zeit für den Rückweg. Unsere Köpfe waren gefüllt mit, für uns, einzigartigen Eindrücken in diese besondere Insel mit einer einzigartigen Natur. Wir hoffen, dass die gezeigten Bilder dies wenigstens zum Teil vermitteln.
Unser Dank geht an das Team von SeaCat, für die Organisation des Ausflugs und an Gordon, unseren Guide, für seine positive Ausstrahlung und sein immenses Knowhow, mit dem er uns Fremde für seine Insel begeistert hat.
Sehr schöne Eindrücke von einer wundervollen Gegend.
Danke
Echt schön dort.
Danke