Seit Monaten lerne ich schon (fast) täglich für die Amateurfunkprüfung, am 25. Juli kommt der Tag der Wahrheit, um neun Uhr muss ich in Eschborn sitzen. Damit wir anschließend sofort losfunken können, haben wir bei Jörg Drexhagen von Yachtfunk.com bereits alle notwendigen Teile bestellt. Seit Mittwoch Mittag war Jörg bei uns an Bord und und hat alles akribisch eingebaut. Er kam – im Gegensatz zu dem Ersatzteil von Lorimar – anderthalb Tage zu früh, deshalb musste der Einbau unter verschäften Bedingungen erfolgen.
Am ersten Tag waren auch die Jungs von Agréement auf dem Boot, wieder kam ein Kranwagen, hat den Mast angehoben, von Lorimar war (mit Verspätung, Volker hat berichtet) der neue Mastfuß eingetroffen. Leider sitzt der alte Mastfuß soooo fest auf dem Deck der Hexe, dass keiner, und sei es mit großen Hebelkräften denselben bewegen konnte. Zu guterletzt hat man die ebenfalls mitgelieferte Teflonplatte auf den alten Mastfuß gesetzt, den Mast darauf gestellt, jetzt heißt es ausprobieren, ob vielleicht durch diese Maßnahme das Geräusch verschwunden ist.
Jörg hat in diesem ganzen Gewusel absolut die Ruhe behalten, hat seine Ausschnitte in den Geräteteil unseres Kartentischs geschnitten, Kabel verlegt, das Funkgerät eingebaut, einen Spannungswandler hinter das Salonsofa gesetzt.
Am Abend sind wir mit dem Beiboot zu „Chez Janine“ gefahren, und haben uns an leckeren Tapas ergötzt.
Am nächsten Morgen hatte sich Thomas von Pochon angekündigt, um sich um unser Elektronik-Problem zu kümmern. Nun musste Jörg auch noch den Kartentisch mit einem anderen teilen, aber dank guter Vorbereitung hat auch das hervorragend geklappt, es musst ja auch noch der Antennentuner und die sieben Meter hohe Peitschenantenne eingebaut werden. Da wir inzwischen auf dem Trockenen standen, ein großer Kran hatte uns am Morgen aus dem Wasser gehoben, konnten wir abends leider nicht mit dem Beiboot zu Janine, aber ich habe am Spätnachmittag die Gegend mit dem Fahrrad erkundet, und festgestellt, dass in Laufdistanz „La Voile bleue“, das blaue Segel einen gemütlichen Garten und frischesten Fisch anbietet. Hier haben wir vor vielen Jahren schon mal gut zu Mittag gegessen, dort habe ich uns für den Abend einen Tisch reserviert. Nachdem wir Jörg um 19:30 Uhr überreden konnten, jetzt mal Schluss zu machen, haben wir dort wiederum einen netten Abend mit köstlichem Essen in einer sehr entspannten Atmosphäre genossen.
Heute hat Jörg die Kupferfarbe auf den Boden unserer Motorbilge gepinselt, das Mikrophon aufgehängt, dann kam für uns eine Einweisung in Sailmail, und die verschiedenen Frequenzen, auf denen man die Funkrunden oder Wetterberatungen verfolgen kann, nun ist Jörg auf dem Weg nach Hause, wir sind um 16 Uhr mit neuem schwarzen Antifouling wieder ins Wasser gesetzt worden, und im Moment auf dem Weg nach Gruissan. Wenigstens noch fünfundzwanzig Meilen in Richtung La Grande Motte, wo wir ja am Montag sein sollen, und schließlich ist morgen der schöne Samstagsmarkt in Guissan.