Heißer Ritt

22. Januar 2015, Donnerstag, Baro 1011, sonnig, Wind NW um 4 Beaufort

Heute früh war es noch kühl, und heute nachmittag eher nass

Heute früh war es noch kühl, und heute nachmittag eher nass

Ablegen 08:50, nachdem um sieben Uhr noch viel zuviel Wind war, hatten wir uns schon mit einem weiteren Tag in dem schönen San José abgefunden, aber eine halbe Stunde später ließ der Wind nach und wir sprangen aus den Federn. Schnell noch mit dem Hund spazieren, den Schlüssel für die Duschen beim Marinero abgeben, und schon sind die Leinen los. Ohne Frühstück, Kaffee oder Tee (den koche ich meist später), wie so oft, meistens gibt es dann was lecker Warmes zur Mittagszeit. Direkt nach der Hafeneinfahrt geht das Großsegel hoch und der Motor aus, ein perfekter Anfang. Bei dieser Windrichtung haben wir hier keine Welle und so segeln wir gemütlich unserem nächsten Ziel entgegen. Mal sehen, wo wir heute Abend landen werden und was der Tag noch so bringt.

Leider nimmt der Wind plötzlich drastisch ab, dreht um kurz nach zehn Uhr auf die Nase und schläft dann komplett ein. So ganz ohne Wind kann auch unsere sportliche Hexe nicht segeln, nun muss der Motor mithelfen.

So schräg kann Seglers Leben sein

So schräg kann Seglers Leben sein

Viertel nach zwölf kommt der Wind zurück, erst ganz langsam, Volker will schon Spinnaker setzen, dann flaut der Wind wieder ab. Um viertel vor eins ist der Wind richtig da, mit Böen bis zu 22 Knoten. Und um viertel nach eins steppt die Luzie, Halbwind mit konstant 20 – 25 Knoten, Böen über 30 Knoten. Wir reffen zuerst die Fock, dann zwei Reffs ins Großsegel, die Fock noch ein bisschen weiter eingerollt, das Großsegel ganz weg. Weißes Wasser, wohin man schaut, der Begriff vom kochenden Wasser kann so neu interpretiert werden, vereinzelt finden brechende Wellen ihren Weg ins Cockpit, unserem eigentlichen Refugium. Die Hexe segelt dabei schon ganz schön wild und ist dennoch gut auf Kurs zu halten. Doch hoffen wir in solchen (Grenz-) Situationen immer, dass an Bord alles hält und nichts kaputt geht, das Naturspektakel ist immer wieder faszinierend. Hier geht es zu dem Video:

In der Bucht vor Aguila lässt der Wind zum Glück ein bisschen nach; damit wir die Höhe gegen den Wind halten können, setzen wir das gereffte Großsegel dazu.  Die Rechnung, bzw. die Navigation geht auf und um 16.30 Uhr liegt die Hafeneinfahrt vom Puerto Deportivo Juan Montiel einladend vor uns. Die ursprünglich geplante Marina Aguilas ist wegen aufwändiger Bauarbeiten gesperrt. Die neue Marina liegt sehr geschützt, hat großzügige Liegemöglichkeiten, einzig die hohe umlaufende Hafenmole vermittelt ein wenig “Knastcharakter”. Wir werden vom Marinero freundlich empfangen, er hilft uns mit den Leinen und wir haben schon wieder einen Längsseits-Liegeplatz, großartig!

IMG_2340Heute sind wir immer weiter an den großartigen Mondlandschaften vorbeigesegelt, es sah alles sehr schön aus, durch den Sonnenschein wirkte auch der viele Wind nicht so unangenehm, aber wir sind ganz schön froh, dass wir jetzt hier sicher im Hafen sind, auch wenn Schiffe nicht für den Hafen, sondern für die See gemacht sind.

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