Palma de Mallorca muss man echt gesehen haben, diese Inselstadt zu beschreiben, fällt nicht ganz so leicht. Wir wissen jetzt, dass Mallorca seit ca. 7000 Jahren besiedelt ist, und das alle ” Verdächtigen“, damit meine ich die alten Griechen, die Wikinger, die Cartager, die Vandalen, die Römer, die Phönizier, die Franken, die Engländer sowie natürlich das Königshaus von Aragon schon mal hier waren.
(Von dem haben sie übrigens die Flagge, die Balearen haben eine eigene Flagge mit vielen gelb-roten Streifen, wie Aragon).
Aber egal wie, wir können mittlerweile alle gut verstehen, warum das so war. Mallorca ist einfach sehenswert und Palma ist einzigartig.
Es ist der passende Mix aus Historie mit den alten Monumentalbauten, moderner Architektur, spektakulären Landschaften mit hohen Bergen, Schluchten und Buchten, das Meer mit allen erdenklichen Assoziationen, aber auch, und das ist ganz wichtig, die vorherrschende gelassene, beschwingte Art der hier lebenden Menschen in der Stadt.
Kurz gesagt, die Insel versprüht einen Charme, eine Freude. Die Freude hat auch uns gepackt und so gehen wir, oder, besser gesagt, so bummeln wir jeden Tag stundenlang durch die Altstadt, durch das nahegelegene Viertel Santa Catalina, am endlos langen Meeresboulevard, entlang der zahlreichen Yachthäfen. Abends rappeln wir uns auf, statt faul auf dem Sofa zu liegen, und stürzen uns in das bunte Nachtleben.
Vor zwei Tagen hat mich abends wieder mal der gleiche Backenzahn wie beim Skifahren und in Almerimar auf Trapp gehalten. Der ist nämlich genau von unten nach oben durchgerissen und das innere abgesplitterte Stück hat in meinem Mundraum hineingeragt, mehr als unangenehm.
Gestern Morgen haben wir dann erst mal das worldwideweb bemüht und einen lokalen Zahnarzt rausgesucht und kontaktiert. Und was für ein Glück, der sprach deutsch, hatte Zeit und war gerade mal zehn Gehminuten vom Hafen entfernt. Der Zahnarzt scheint ein Meister seines Fachs zu sein und hat, nach Röntgenbild und ausführlicher Untersuchung, ganz einfach das abgesplitterte Stück mit seinem Werkzeug rausgebrochen, die Ränder glattgeschliffen und mich mit der Empfehlung entlassen, den Rest bei Gelegenheit überkronen zu lassen. Darüber bin ich ein bißchen erleichtert, weil ich gedacht habe, dass zukünftig eine unschöne Zahnlücke mein Kauwerk schmücken würde.
Daraufhin sind wir spät abends doch noch losgezogen (statt faul auf dem Sofa zu liegen), und haben in einem historischen Herrschaftshaus, mit riesigem Kamin, alten Gemälden, angeschlossenem Museum und ganz viel Charme, einen Stop für ein Getränk eingelegt, dessen Preis allerdings offensichtlich für den Erhalt des Herrenhauses dienen sollte.
Danach ging es noch in kleines Altstadt-Pub, Nico durfte überall mit rein ( geht doch!) und bald war der Zahn vergessen. Seit heute haben wir wieder ein Leihauto, um das Inselinnere zu erkunden. Vor einigen Jahren waren wir schon mal für eine Woche Urlaub auf Malle, sind viel rumgefahren, haben viel besichtigt und gesehen, aber es gibt noch weiße Stellen auf der Insellandkarte die noch erkundet werden wollen.
Noch ein Satz zum Wetter, jeder, der hier lebt und mit dem wir sprechen, sagt, dass der letzte Winter mit Abstand der kälteste gewesen wäre, den er oder sie erlebt hat, und dass dieses Frühjahr dem kalten Winter in nichts nachsteht. Es ist meistens bewölkt, windig und kühl und über die Vorhersage wollen wir gar nicht schreiben. Das geht noch viel besser…