„Natürlich kann man ohne Hund leben,

So ein Hundeblick!

es lohnt sich nur nicht“ schrieb schon in frühen Jahren in wahrscheinlich leicht überzeichneter Form der bekannte deutsche Schauspieler Heinz Rühmann. Und so wollen wir nach über vier Wochen mit Samy an Bord mal eine kleine Zwischenbilanz ziehen.

keine Angst vor dem schwankenden Netz

Samy hat sich prächtig eingelebt, es gibt keinen Platz an Bord, den er nicht schon erkundet hat und er lässt sich auch in das doch durchsichtige Trampolin aufs Vorschiff locken, obwohl unter ihm das blaue Meer schimmert.

Das Hundekörbchen

Nachts schläft er in seinem Körbchen, das in der Backbordkabine vor unserem Bett steht. Enterversuche unseres Bettes hat er sich abgewöhnt, da wir das eheliche Schlafgemach konsequent gegen ihn verteidigt haben. Einen Ansturm aufs Sofa gibt es hin und wieder, doch ein kleiner Schubs und ein paar Worte genügen, um die Vorherrschaft aufs menschliche Polstermöbel zu verteidigen. (Nur wenn wir nachts segeln, darf er mit einer untergelegten Decke auf dem Sofa schlafen.)

Bereit zum Übersteigen

Wenn es zum Gassigang geht, stellt er sich ganz nahe an die Ausstiegstreppe, hebt dann seine linke Vorderpfote auf unsere jeweilige Schulter und lässt sich, sozusagen mithelfend, von Bord heben. Beim Segeln verhält sich unser vierbeiniger Freund total ruhig und besonnen. Egal ob wir reffen und die Segel im Wind schlagen, der Dieselmotor lärmt, oder irgendwas auf dem Vorschiff zu tun ist, Samy bleibt meistens im Salon liegen und wirkt nie ängstlich oder aufgeregt. Als echter Terrier scheint ihm sowieso sowas wie Angst oder Schreckhaftigkeit völlig fremd zu sein.

Wo sind die Fremden?

Mittlerweile verteidigt er bellend sein Schiff, wenn jemand an den Rumpf klopft, den er nicht kennt, oder Personen in der Nähe zu aufgeregt und laut reden. Eine Attitüde, die wir nicht immer begrüßen, wir können ihn jedoch leicht beruhigen. Dann lässt der Hund jeden an Bord und begrüßt Ihn oder sie schwanzwedelnd und freudig.

In übersichtlicher Umgebung spazieren wir mittlerweile ohne Leine mit Samy. Nur wenn Restaurants, Kneipen oder Bars, die Essen servieren, in der Nähe sind, wird er angeleint.

Samy trainiert in der Flugbox zu liegen

Da sind wir nun schon bei einem kleinen Negativpunkt von Samy angekommen, er wittert Essbares bereits aus unglaublich weiter Entfernung, und ehe man es sich versieht, hat er irgendetwas Gefundenes schon halb heruntergeschlungen. Dieses Verhalten, von dem wir schon am Anfang berichtet haben, lässt sich leider bis jetzt kaum korrigieren und uns hin und wieder dazu,  zu rennen, kämpfen, schimpfen, oder ganz selten zu fluchen. Letzteres nur, wenn er mal wieder etwas total gammliges, stinkendes oder verfaultes gefunden hat.

„Papa“ und Hund im Netz

Die positiven Momente mit Hund überwiegen in 99,9 Prozent aller Fälle und wir stimmen dem eingangs erwähnten Statement von Heinz Rühmann zu 100 Prozent zu. Oder wie Pablo Picasso es einmal formuliert haben soll: „Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben. Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird, und auch, wenn der erste Rausch verflogen ist, sehen sie uns immer mit genau diesem Ausdruck in den Augen an. Das tun sie bis zu ihrem letzten Atemzug. Vielleicht, weil sie uns von Anfang an als das sehen, was wir wirklich sind: fehlerhafte, unvollkommene Menschen. Menschen , die sie sich dennoch genau so ausgesucht haben. Ein Hund entscheidet sich einmal für den Rest seines Lebens. Er fragt sich nicht, ob er wirklich mit uns alt werden möchte. Er tut es einfach. Seine Liebe, wenn wir sie erst verdient haben, ist absolut.

Wer kann so einem felligen Schmusehund wie Samy schon widerstehen – wir jedenfalls nicht.

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2 Antworten zu „Natürlich kann man ohne Hund leben,

  1. Astrid sagt:

    Süss sind sie … der kleine und der große Mann …

  2. Rolf Brand sagt:

    Das hört sich toll an, weiter so für euch drei

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