ist der bekannte Titel des französischen Erfolgsautoren Jules Verne aus dem Jahre 1873.
Wer sich ein wenig mit dem Schriftsteller und technikbegeisterten Jules Vernes bschäftigt, wird schnell erfahren, dass dieser bereits im zarten Alter von 11 Jahren von zu Hause ausbüchsen wollte, um zur See zu fahren. Der Fluchtplan wurde jedoch vereitelt und so drückte Jules Verne die Schulbank bis zum erfolgreichen Abschluss des Gymnasiums und studierte Jura in Paris, um in die Fußstapfen des Vaters zu treten.
Nach einigen Umwegen gelang es ihm, von seinen schriftstellerischen Fähigkeiten und Romanen leben zu können. Eines seiner erfolgreichsten Werke war und ist die „Reise um die Erde in 80 Tagen“. In dem Roman geht es um einen Wette zwischen dem englischen Gentleman Phileas Fogg und dem Reform Club in London. Fogg behauptet, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. 80 Tage später, und um viele Erfahrungen und Abenteuer reicher, kehrt der Romanheld als Wettsieger zurück in die englische Heimat.
1990 wurde nach dem berühmten Namenstifter die Jules Vernes Trophy ins Leben gerufen. Eine Rekordjagd um die Welt mit dem Segelboot, oder besser gesagt mit echten Hochleistungssegelmaschinen. Der jeweilige Gewinner der Jules-Vernes-Trophäe ist derjenige, der am schnellsten um die Welt segelt, der Weltrekordhalter. Die Startlinie für die Hatz um die Welt ist eine gedachte Linie zwischen der englischen Halbinsel The Lizard und der französichen Insel Ouessant.
Bei der Weltumsegelung müssen
- das Kap der guten Hoffnung in Südafrika,
- das Kap Leeuwin in Südaustralien und
- das Kap Hoorn am Südzipfel von Amerika jeweils an Backbord gelassen werden.
Das Ziel ist erreicht, wenn die Startlinie wieder übersegelt wird und damit gleichzeitig zur Ziellinie wird. Der Wächter über den Rekordversuch ist das World Sailing Speed Record Council, kurz WSSRC. Bereits der erste Rekordversuch, dieErde in einer Zeit von unter 80 Tagem zu umsegeln, war erfolgreich.
Zur Jahreswende 1993/94 umsegelte der Franzose Bruno Peyron umseren blauen Planeten in 79 Tagen und 6 Stunden. Bei dem Bau des Hochseetrimarans “Commodore explorer” von Bruno Peyron wurden konsequent neueste Bootsbautechnik und leichtere stabilere Materialien sowie, dank höherer Rechnerleistungen, verbesserte Konstruktionsberechnungen verwendet. Zudem kamen verbesserte Wettervorhersagemodelle ins Spiel und das sogenannte Wetterrouting während der gesamten Segelreise führte zum Erfolg. Doch kein Rekord währt ewig und bereits 1997 segelte der Landsmann von Peyron, Oliver de Kersauson mit seiner “Sport Elec” in 71 Tage um Welt. Zwischen 97 und heute wurde der Rekord immer wieder um ein paar Tage von verschiedenen Segelprofis unterboten.
2005 war dann wieder das Jahr des Bruno Peyron, der die Erde in einer Fabelzeit von gerade einmal 50 Tagen mit seiner “Orange 2” umsegelte. Ein Quantensprung, ein Meilenstein und der Höhepunkt seiner Segelkarriere, ein Held für und in Frankreich.
Eine signifikante Rekordverbesserung gab es dann im Jahre 2012. Abermals ein Peyron, diesmal der Bruder von Bruno, Loick Peyron, er umrundete mit der “Banque Populaire” die Erde in der Bestzeit von gerade einmal 45 Tagen. Dabei waren Tagesetmale (= die innerhalb von 24 Stunden zurückgelegte Strecke) von über 600 Seemeilen keine Seltenheit.
Doch wie komme ich ünerhaupt auf das Thema? Gerade jetzt sind erstmals in der Geschichte der Trophäenjagd zwei Rennyachten gleichzeitig, aber unabhängig voneinander, unterwegs auf Rekordjagd. Zum einem der schweizerische, 40 Meter lange Renntrimaran „Spindrift 2” mit Skipper Yann Guichard und die etwas kürzere Hightechkonstruktion “IDEC Sport” mit Skipper Francis Yoyon und dem deutschen Navigator Boris Herrmann. Beide Schiffe befinden sich zur Zeit auf der Höhe von Südafrika und sind kurz davor, den Atlantik hinter sich zu lassen und den Indischen Ozean zu erreichen.
Wer nach dem Lesen dieses Beitrags Lust hat, die Rekordjagd dieser Segelgiganten zu verfolgen, hier die Internet-Adressen: www.spindrift-racing.com und www.idec-sport.com oder www.yacht.de, wo regelmäßig über beide Teams berichtet wird. Bis jetzt ist das Rennen spannend und der Ausgang noch völlig offen, da beide Teams mal kurz hinter der alten Rekordzeit hersegeln oder ein paar Stunden der vergleichbaren Zeit von 2012 voraus sind.
Übrigens ist die neue “Spindrift 2” die modifizierte und umbenannte “Banque Populaire“.
Hallo ihr beiden,
zum aktuellen Anlass, ein Gruß an die Lilien!
Alles Liebe
Simone