Seit gestern Abend schweigen die Dieselmotoren, mit der Kraft des Windes in den Segeln, geht es beständig in nordöstlicher Richtung voran. Heute Morgen gegen 10 Uhr haben wir die Genua gegen den Code D getauscht. Mit seinen kräftig-bunten Farben leuchtet das Segel in der gleißenden Sonne. seitdem hat der Bootsspeed zugelegt und hin und wieder erreichen wir zweistellige Werte. Die Sonne in Verbindung mit den Sollarzellen und der Hydrogenerator haben tagsüber die Batteriespannung zurück auf 100 Prozent gebracht. Wir freuen uns sehr, dass der Batteriehaushalt jetzt perfekt stimmt.
Gegen 17 Uhr haben wir dann mit einem kleinen Bier auf 200 zurückgelegt Seemeilen (ein Drittelmdess Weges) angestoßen, als ein lautes Klong-Geräusch uns ganz schnell aus der Feierlaune rausgeholt hat. Was ist da mit so einem hässlichen Geräusch kaputt gegangen? Es hat eine Weile gedauert, doch dann war die Bescherung offenbar. Die obere Hälfte des Bolzens, der den Großbaum mit dem Mast verbindet, war abgebrochen. Jetzt war schnelles Handeln angesagt, denn ein potenziell führungsloser, herumbaumelnder Großbaum, zumal mit dem Seegang und dem Wind, die wir im Moment haben, stellt allein mit seiner Masse eine große Gefahr für Schiff und Mannschaft dar, wenn der restliche Bolzen rausfallen sollte. So einen riesigen Bolzen haben wir auch nicht als Ersatzteil anBord. Mit Gurtbändern haben wir den Bolzenrest fixiert und anschließend eine Manschette aus fünf Metern Panzerband geflochten. Wir hoffen, dass dieses Provisorium bis nach Gibraltar hält, andernfalls ist es Essig mit der Segelei, und der kiloschwere Baum, samt 80 kg schwerem Großsegel muss sicher an Deck verzurrt werden. Aber jetzt glauben wir mal ans Positive.
Hingegen den Glauben ans Positive kann man bei denjenigem verlieren, die das Großsegel angebaut haben. Der hat nämlich unsinniger- bzw. fahrlässigerweise den Unterliekstrecker des 127 Quadratmeter großen Segels mit dem Auge des Bolzenoberteils mit einem Dyneemalasching verbunden. Bei jedem Großsegelsetzen und während der Segelei selbst kamen somit sehr große Zugkräfte auf den Metallring, der dafür aber nicht konstruiert ist.
Es ist wirklich ein fortlaufendes Ärgernis und mal wieder fragen wir uns: Wie man nur so viele Fehler in ein Schiff einbauen kann??? Bilder folgen, wenn wir wieder Netz haben.
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Kommt gut nach Gibraltar !
Ach ihr Lieben, das ist nicht schön mit diesem Schiff, so schön dieses doch sonst auch ist. Sagte man früher nicht Montagsauto? Ich drücke die Daumen, dass ihr heil in Gibraltar ankommt. Nur gut, dass ihr euch nicht direkt auf ganz große Tour begeben habt. Schön, dass ihr diesen Blog habt.