Am 9. Januar sind wir wieder auf Sint Maarten gelandet, nach einem angenehmen Flug von Paris aus. In Paris war es am Flughafen Charles de Gaulle wieder sehr stressig, denn man muss an diesem riesigen Flughafen die Gebäude wechseln, das geht mit Bus und Bahn, dann muss man noch über einen Parkplatz laufen. Anschließend kommt wieder diePasskontrolle, danach – und das ist manchmal ganz furchtbar – der Security Check. Alle elektronischen Geräte, einschlich der Apple Watch, kommen in separate Boxen, der Rucksack und die Computertasche werden eingehend im Scan betrachtet, die Jacken müssen ausgezogen werden, manchmal sogar die Schuhe, und in den Hosentaschen darf sich kein Gegenstand mehr befinden. Nun, das kennt man ja schon von anderen Flughäfen, aber hier werden viele Taschen noch einmal händisch durchsucht, jeder einzelne Gegenstand wird herausgenommen und natürlich auch wieder eingeräumt, das kann dauern. Diesmal hatten wir Glück und waren relativ problemlos durch, danach kamen noch ein paar endlose Gänge, und pünktlich zum Boarding waren wir am Gate.
Sint Maarten hat uns mit Sonnenschein und Temperaturen um die 29 Grad begrüßt, und unsere Hexe lag unversehrt an ihrem Platz.
Am nächsten Morgen haben wir unser Großsegel abgeholt und es mit viel Mühe und dem Großfall an Bord gehievt, bis es auf dem Baum lag. Aber dann fing die Arbeit erst an. Volker wird im Bootsmannstuhl ein bisschen in den Mast gezogen, dann der Kopf vom Großsegel ebenfalls leicht angehoben, mit viel Mühe beginnt Volker dann, einen nach dem anderen Mastrutscher in die Schiene einzuführen. Ich kann ja nur Hilfsarbeiten ausführen, aber auch das fand ich schon anstrengend. Ohne Café am Morgen, ohne Frühstück und in der für uns ungewohnt heißen Sonne. Am Abend waren meine Arme rot leuchtend, und am nächsten Morgen hatte ich – buchstäblich – eine dicke Lippe, unsere Körper waren noch nicht an die Sonne gewöhnt.
Am nächsten Tag wollen wir zur morgendlichen Öffnung an der Brücke sein, die uns aus der Lagune entlässt.Vorher haben wir ausklariert bei dem Polizeiposten an der Brücke. Gestern Abend hatte ich gelesen, dass bei der Ausfahrt keine Gebühr für die Brücke erhoben wird, und freute mich. Doch am nächsten Morgen wurde das jäh verändert, denn bei den Holländern ist nichts umsonst.
Ich klariere also aus, zunächst an dem Kassenschalter, glücklicherweise hatte ich alle notwendigen Papiere dabei. Am Schluss sagt die dunkelhäutige Damen hinter der dicken Panzerglasscheibe: „one sixty seven“. Oh, das ist ja günstig, denke ich, und gebe ihr zwei Dollar, überlege noch, ob ich sagen soll: „Keep the change“ oder ob Polizisten das nicht annehmen dürfen. Aber sie gibt mir meine zwei Dollar lächelnd zurück und sagt: „It is one hundred sixty seven Dollars!“. Oh, that is a lot“, meine ich, aber ich bezahle den gewünschten Betrag. Das ist die Gebühr für fünf Wochen, und es werden nur vier berechnet, toll!
Bei der Abrechnung für den Liegeplatz geht der Spaß weiter: Wir müssen ja noch fünf Tage bezahlen, und normalerweise kostet ein Stegplatz für unsere Größe 250 Dollar! Ich verhandele ein bisschen, und schließlich bekommen wir es ein bisschen günstiger. Aber so ist es und in der nächsten Zeit werden wir eher ankern, da holen wir die hohen Spesen wieder rein. Ansonsten war die Blue Pearl Marina ein guter Ort, um in der Lagune Arbeiten am Boot auszuführen oder um das Boot sicher zu parken, wenn man z.B. nach Hause fliegt, die Türen sind nachts nur mit Code zugänglich, und es ist immer ein Security Mann auf dem Gelände.
Blue Pearl Marina, Shelter Bay 10.00 Uhr – Marigot Bay 12.33 Uhr. 3,2 sm
Pünktlich um 10 Uhr legen wir ab für die Brückenöffnung um 10:30 Uhr. Nachdem wir die Brücke passiert haben, wird bald das Großsegel gesetzt, zwanzig Minuten später sind die Motoren aus, und die Genua wird ausgerollt. Jetzt ist es Zeit für ein Frühstück! Da wir ja ich nichts eingekauft haben, gibt es französische Ravioli aus der Dose, dann ist kaum noch Zeit zu spülen, schon fällt der Anker in unserer geliebten Marigot Bay.
Wir wünschen euch eine tolle Zeit