Wilhelm-Petersen-Konzert in Darmstadt

Am Donnerstag Abend fand in der Darmstädter Akademie für Tonkunst ein Konzert mit Werken des Darmstädter Komponisten Wilhelm Petersen statt, und gleichzeitig wurde der eher prosaische Name des großen Konzertsaals, nämlich “Großer Konzertsaal” in “Wilhelm-Petersen-Saal” geändert. Nein, es ist keine Bildungslücke, wenn man den Namen nicht kennt, leider ist Petersen nicht sehr bekannt. Wir haben ihn kennengelert, weil es in Darmstadt eine sehr aktive Petersengesellschaft gibt, von der wir die Notenwerke übernommen haben.

Das Relief von Detlef Kraft, links Jürgen Partsch, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, rechts Cord Meijering, Direktor der Akademie für Tonkunst und Wolfgang Mechsner von der Wilhelm-Petersen-Gesellschaft e.V.

Das Relief von Detlef Kraft, links Jürgen Partsch, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, rechts Cord Meijering, Direktor der Akademie für Tonkunst und Wolfgang Mechsner von der Wilhelm-Petersen-Gesellschaft e.V.

Wilhelm Petersen wurde am 1890 in Athen geboren, lebte aber seit 1891 mit einigen Unterbrechungen in Darmstadt. Ein eher ernster und vergeistigter Mensch ist er wohl gewesen, das hat der Bildhauer Manfred Kraft sehr schön umgesetzt in seinem Relief, das der Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, Jochen Partsch, anlässlich des Festaktes enthüllte. Bis in die dreißiger Jahre hat Petersen sich eher mit expressionistischen Stilen der Komposition beschäftigt, ohne jedoch die Tonalität zu verlassen, das hörte man sehr schön in den Morgensternliedern für gemischten Chor a cappella (also ohne Instrumente). Ab 1934 änderte er seine Kompositionsweise und fand zu einer sehr viel klassischeren Tonsprache. Das konnte man gut in dem ersten Werk „Von alten Weisen“, eine Kantate für gemischten Chor und kleines Orchester hören. Ein großes Lob gebührt dem Chor und Orchester der Akademie für Tonkunst unter der Leitung von Linda Horowitz für ihre wunderbar präzise und engagierte musikalische Darbietungen.

Lucas Blondeel und der Hammerflügel

Lucas Blondeel und der Hammerflügel

Ganz überraschend stand als zweites Stück inmitten all der Petersen-Werke Beethovens Klaviersonate “Pathétique” auf dem Programm. Und zwar deswegen, weil hiermit der von der Petersengesellschaft gestiftete Hammerflügel vorgestellt wurde, ein Flügel aus der Zeit der Entstehung eben dieser Sonate. Der belgische Pianist Lucas Blondeel überraschte mit einer großartigen Interpretation dieser Sonate, und brachte dem Publikum den andersartigen Klang des Hammerklaviers nah. Es gab tosenden Beifall dafür.

Nun also, wenn unsere geneigten Leser mal die Möglichkeit haben, so ein Stück von Wilhelm Petersen anzuhören, ich kann es nur empfehlen. Hier ist ein kleiner unprofessioneller Mitschnitt aus dem Konzert zu hören.

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