26. Mai 2016, Donnerstag, Baro 1012, bewölkt, leichter Wind aus Ost
Obwohl Volker schon vor halb sieben am Lesen ist, lässt er mich schlafen, wir können ja nicht gleich ablegen, denn die Hafenmeisterei ist erst ab 08:00 Uhr besetzt, und dort sind unsere Bootspapiere, denn die hat der Security-Mann uns gestern abgefordert, damit wir nicht abhauen, ohne bezahlt zu haben.
Kurz nach acht bin ich im Marinabüro, bezahle 28 € für die Nacht, das ist für hiesige Verhältnisse eher günstig, finde beim Hundespaziergang gleich zwei Bäckereien, und einen kleinen Laden, in dem man fast alles kaufen kann, mich haben dort die ausgestellten Kirschen angelockt, da musst ich doch gleich mal ein paar mitnehmen, schließlich müssen wir ja gegen den Skorbut mit Vitamin C ankämpfen. Es gefällt mir, dass mit so einem kleinen Laden und einer hübschen Bäckerei ein eher hässlicher Ort wie Canet etwas Charmantes bekommt, und ich mich gerne daran erinnern werde.
Auch an den kleinen Zigeunerjungen von gestern Abend werden wir uns gerne erinnern, der so neugierig war, er wollte wissen, wie das in einem Boot aussieht, und warum wir das Boot nach der Ankunft nassmachen, und wie der Hund da mitsegelt. Irgendwann mussten Mama und Papa den Kleinen überreden, dass er jetzt leider nach Hause und ins Bett muss.
Bei ganz leichtem Wind legen wir ab, Volker braucht dringend ein süßes Frühstück, eine Tasse Milch, und dann einen guten Schlaf, während ich Wache halte und versuche, einen schönen Ort zu finden, der nicht vierundvierzig Meilen weit weg ist wie Estartit, denn wir duddeln hier mit 1,5 – 3 Knoten Geschwindigkeit entlang. Mal sehen, wo wir heute Abend sein werden!
und gegen Mittag konmt der Wind! Nach dem Diskutieren mehrerer Möglichkeiten, zuerst Banyuls, dann Llançà, segeln wir jetzt doch um das Cap Roses rum, der Wind hat auf Ost zurückgedreht und wir können den Kurs fast anlegen. Die Sonne hat sich auch zurückgemeldet, was will man mehr!
um 18:30 Uhr sind die Leinen fest, nach einigen Diskussionen mit den Marineros und den Damen in der Capitaneria bleiben wir längsseits an der Abpumpstation liegen, den uns zugewiesenen Platz an der Außenmole wollten wir nicht, da stand sovirl Wind drauf, dass beim Anlegen garantiert irgendwas kaputt geht.
Wir sind zurück im Tapasland!