Die Capitania in neuem Gewand

Nachdem wir hier gestern angekommen sind, haben wir erst einmal mit reichlich Süßwasser die Salzkruste von unserem Schiff entfernt und die Gelegenheit zum Wäsche waschen beim Schopfe gepackt. Am Ende waren es dann mit Bettwäsche, Kleidern, Handtüchern und Ölzeug vier volle Waschmaschinen. Das ist ca. das Gleiche, was wir auch zuhause an Wäsche zu waschen haben. Dann war es auch schon wieder Abend und Zeit, den Lotusgrill anzuwerfen. Ein wirklich einfaches Grillsystem, bei dem die Glut schon nach fünf Minuten genug Hitze zum leckeren Grillen produziert. Danach waren wir doch ziemlich müde, der Skipper aber noch zu aufgekratzt, also haben wir für ein paar schöne Stunden die Altstadt von A Coruña unsicher gemacht. Dass wir dann am Ende in einer netten Kneipe gestrandet sind, wird sicher jeder verstehen, der uns länger kennt. Danach hat uns die Müdigkeit dann doch ins Bett getrieben und wir haben erst einmal 10 Stunden lang intensiv geschlafen.

Neuer Tag, neues Glück, das könnte sicher der Wahlspruch sein, seit wir Brest passiert haben. Und so ist es hier in A Coruña auch. Die malerische Altstadt ist gerade mal drei Gehminuten weg vom Hafen und es gibt so viel zu entdecken. Eine Gasse folgt der anderen und alle Gassen scheinen sich in Puncto Schönheit überbieten zu wollen. Café reiht sich an Café und Kunstateliers wechseln sich mit
Modegeschäften ab. Genau bei so einem Modegeschäft hat die Capitania dann zugeschlagen und sich einen wirklich hübschen Rock gekauft, der ihr super steht. (Das Beste war, wie die hübsche kleine Verkäuferin den Rock eingepackt hat: Erst hat sie ihn akribisch in Seidenpapier gewickelt, eingeschlagen, ihn sorgfältig in ein hübsches Täschlein gepackt, die Rechnung in ein kleines Etui, ebenfalls in das Täschlein getan, um es dann mit einem kleinen Aufkleber zu verschließen, sensationell!)
Dann haben wir – leider erolglos – versucht, unsere “Pilgerreise nach Santiago de Compostella” zu organisieren. Zuerst durfte Nico nicht in den öffentlichen Bus. Wir sind dann drei Kilometer zum Bahnhof gewandert. Dort hatten wir an der Information die Info erhalten, dass Nico nur in einer Tasche in den spanischn Zug einsteigen darf – frustrierend. Also fährt der Zug ohne uns los und die Muttergottes muss noch ein Weilchen auf uns warten. Wirwerden ganz einfach in einem der nächsten Häfen, die dann auch näher zum Wallfahrtsort sind, ein Auto oder ein Taxi mieten. Aufgeschoben ist in diesem Fall nicht aufgehoben!
Auf dem langen Rückweg haben wir einen Umweg in Kauf genommen, um durch einen hübschem Park zu spazieren. Ingesamt war der Spaziergang gut für unsere entwöhnte Beinmuskulatur.Der Skipper ist jetzt schön müde und hat seine Beine im Cockpit ausgestreckt.
Wie geht es weiter? Für die nächsten Tage ist wenig bis kein Wind vorhergesagt, weswegen auch unsere Pläne nicht so ambitioniert sind. Wir wollen langsam an der gallizischen Küste in Richtung Portugal segeln und dabei dann auch mal in ein paar Flußmündungen, sogenannten Rias ankern und kleine romantische. Orte besichtigen.
Vielleicht leiben wir noch ein Tag, getreu dem spanischen Motto “Mañana es otro día”, morgen ist ja auch noch ein Tag.

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