Gestern, am Samstag, ist nicht nur Larissa nach Hause gefahren, sondern auch Volker.
Ehestreit? Trennung?
Keine Sorge.
Da wir jetzt u.a. wegen des Mastproblems doch noch eine Weile in Frankreich bleiben werden, fand Volker, dass wir dann auch ein Auto brauchen, um beweglich zu sein, wenn wir nicht auf dem Boot sein können. So hatte ich plötzlich einen freien Samstag, den ich zunächst zum Bootputzen und Wäschewaschen genutzt habe. Als dann aber alles glänzte, und auch die Bettdecken auf der Leine baumelten, bin ich zum nahen Strand gelaufen und habe mich, zum ersten Mal in diesem Jahr, ins salzige Mittelmeerwasser getraut. Wunderbar! Es fühlte sich richtig gut an, endlich wieder ganz weit rauszuschwimmen, und es war auch nicht so kalt wie befürchtet.
Am Strand fand ein großes Rugby-Turnier statt, die Möglichkeit für mich, gemütlich zuzuschauen und vielleicht endlich mal die Regeln zu verstehen. Vorher habe ich noch schnell im Internet nachgeschaut, wie das in Theorie aussieht, was man darf und was nicht, und siehe da, nach ein paar Spielen war ich schon ziemlich viel weiter.
Bei dem hiesigen Beach-Rugby-Turnier wurde in Mannschaften von fünf Menschen gespielt, Männer und Frauen gemischt, und nur zweimal fünf Minuten.
Nur? „Ja, beim Zuschauen erscheint das wenig, aber auf dem Spielfeld ist es absolut genug!“, klärte mich ein offensichtlich Eingeweihter auf. „Das ist ganz schön anstrengend, in dem weichen Sand bei diesen Temperaturen zu rennen!“, Das wäre schon mal geklärt! Ziel des Spieles ist es, den eierförmigen Ball hinter einer Linie abzulegen, die über die ganze Spielfeldbreite geht, und kurz vor dem gegnerischen Tor angesiedelt ist. Wenn das geschafft ist, kann man irgendwie auch noch versuchen, den Ball von einer bestimmten Position aus in dieses seltsam geformte Tor zu treten, das hat aber, zumindest bei den Spielen, die ich gesehen habe, keiner geschafft. Einen Torhüter scheint es nicht zu geben, zu sehen war jedenfalls keiner.
Zu der Linie, um dort den Ball abzulegen, kommt man nur durch Rennen, gepasst werden darf der Ball, der getragen oder gekickt wird, nur nach hinten, niemals nach vorne. Das Vorankommen geht – wie gesagt – nur durch Laufen mit dem Ball im Arm, und dieses versucht die gegnerische Mannschaft mit vollem Körpereinsatz zu unterbinden.
Wenn man mal verstanden hat, worum es geht, ist das Spiel nicht schwierig zu verfolgen, und so kann ich auch auf meinem Zuschauerplatz am Strand ein paar bedeutende Bemerkungen fallen lassen, smile!