Bei der Tierhilfe „Sara“ auf Lanzarote

Am gestrigen, eher kühlen Samstag fahren Maren von dem Katamaran “Nica“ und ich zu der “Tierhilfe Sara”. Letzte Woche, an Allerheiligen, waren wir schon einmal dort, standen aber leider vor verschlossenen Türen, wegen des Feiertages. Eine freundliche Helferin erklärte uns damals, dass sie heute nur zum Putzen und Füttern gekommen ist, aber wir sollten wochentags oder Samstag wieder kommen, dann könnten wir mit den Hunden spazieren gehen. Nun sind wir eben am Samstag gekommen und bringen ganz viele Bilder mit, deshalb ist der Bericht ein wenig mit Fotos überlastet. Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Danke an Maren für ganz viele der Fotos.

Auf der Insel leben so viele Hunde und Katzen auf der Straße, vernachlässigt und meist abgemagert, oft werden sie furchtbar schlecht behandelt und verjagt. Bei Sara kümmert man sich um diese Tiere, sie werden von Menschen eingesammelt und in das Tierheim gebracht, das sehr sehr stark auf die Mitarbeit von Freiwilligen angewiesen ist. Die Käfige müssen schließlich jeden Tag, auch am Sonntag und feiertags, wenn keine Besucher kommen können, gereinigt werden, und auch das Essen muss verteilt werden. Für Spenden werden Spardosen in Geschäften aufgestellt, Geldspenden, aber auch Sachspenden, z.B. Büromaterial, sind herzlich willkommen. Ohne diese Zuwendungen könnte das Tierheim nicht überleben.

Derzeit befinden sich laut Angaben der Tierhilfe ca. 80 Hunde in dem Gelände sowie viele Katzen, die alle liebevoll versorgt werden.

War an Allerheiligen nur noch ein einziges anderes Auto mit uns auf dem Parkplatz, so hatten wir heute Mühe, überhaupt noch einen Abstellplatz für unser Auto zu finden. Hinter dem Gebäude gab es einen Flohmarkt, und am Eingang warteten schon mehrere Menschen auf einen Hund, um diesen ein bisschen auszuführen. Unter der Woche sei es viel ruhiger, sagte uns eine Mitarbeiterin, da seien sie froh um jeden Besucher, der mit einigen Tieren spazieren geht.

Wir hatten trotz der vielen Besucher dennoch Glück und bekamen, zusammen mit einer Spanierin und ihrem Sohn, eine Führung durch die Anlage, konnten alle Tiere in ihren Käfigen sehen, und auch bemerken, wie sauber alles war. Die Tiere sind gut versorgt, aber leider es gibt viel zu viele und sie bräuchten viel mehr Auslauf, denn hier drin sind sie nur in den Käfigen und schauen auf grüne Wände. Man kann nur hoffen, dass viele von ihnen bald ein Zuhause finden.

Natürlich war ein unglaublicher Lärm, fast alle Hunde bellten, wenn fremde Menschen vorbei kamen, und manchmal auch einfach nur so. Die Hunde werden meist zu zweit oder dritt in ihren Käfigen gehalten und sie scheinen sich sehr gut zu vertragen. 

Es wohnen hier Podenkos oder Bardinos, beides spanische Jagdhunde, und ebenso viele von ihnen gemixt mit irgendeiner anderen Rasse. Natürlich gibt es auch Hunde, die offensichtlich aus allen möglichen Rassen stammten, ebenso Kampfhunde und deren Mischformen.

Uns hatten es besonders zwei eher kleine Hunde angetan, so bekamen wir Vito und Jackie, beides Terrier-Mix, unkastrierte Rüden, die sehr vertraut miteinander umgingen. Auch sie werden zusammen in einem Käfig gehalten. Natürlich mussten sie überall markieren, und so zeigen, dass sie hier gewesen sind. Wir waren sofort verliebt in die beiden Kleinen, und machten einen ausgiebigen Spaziergang mit ihnen.

Maren ist Hundetrainerin und sie erzählte mir während des Spaziergangs ganz viel von ihrer Arbeit mit oft anscheinend schwierigen Hunden. „Eigentlich sind es die Menschen, die schwierig sind, und die muss man erziehen, damit sie ihre Hunde besser verstehen und anleiten können!“, sagte sie.

Auf ihren Vorschlag hin setzen wir uns nach der Hälfte des Weges gemeinsam auf einen Stein, spielen mit den beiden und streicheln sie ausgiebig. Beide Hunde scheinen direkt Zutrauen zu uns zu haben, sie kommen auf den Schoß oder legen sich entspannt bei uns ab. Man hatte uns gsagt, dass die beiden schon etwas älter seien, aber sie benahmen sich wie Hunde in den besten Lebensjahren. Nach vierzig Minuten sollten wir sie spätestens wieder abgeben, und mir brach es sofort das Herz, dass ich Jackie nicht mitnehmen konnte.

Es war noch ein bisschen Zeit, bis das Tierheim um 13 Uhr schloss, so holten wir noch Sura, eine etwas üppige Bardino-Mischung, die ganz ruhig neben uns her ging. Um ein Uhr mussten alle Hunde wieder bei „Sara“ abgegeben sein. Wir werden bestimmt nächste Woche wieder kommen, Volker wäre schließlich auch sehr gerne mit gegangen, aber heute waren noch einmal die Handwerker an Bord, und so musste er im Hafen bleiben.

Hier der Link zu der Webseite der Tierhilfe Sara:
https://www.tierhilfe-sara-lanzarote.com/index.php

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3 Antworten zu Bei der Tierhilfe „Sara“ auf Lanzarote

  1. Rolf sagt:

    Dann erklärt mal den kleinen Dieb zum Familienmitglied

  2. Thijs sagt:

    Congratulations, by the way we are in Marocco on the way south

  3. Volker sagt:

    Nee, nee, um mal ganz schnell die Missverständnisse aus dem Weg zu räumen….wir haben keinen neuen Bordhund, Cornelia war nur mit ein paar Hunden spazieren.
    Und das wollen wir, also auch ich von jetzt an regelmäßig tun.
    Wir haben ja Zeit

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