Seit ein paar Tagen haben wir leider ein paar Sanitärprobleme mit unserem Katamaran. Ständig steht irgendwo im Eignerrumpf Wasser, Süßwasser wohlgemerkt. Nach jedem kleinen Segeltörn, wenn das Boot von den Wellen ein bisschen durchgeschüttelt wird, ist es in drei Bilgenabteilungen nass. Zudem leckt auch der Heißwasserboiler aus dem Überdruckventil und sorgt für Wasseransammlungen in der Motorbilge. Das Problem mit dem Überdruckventil wird schnell gelöst, indem es gegen ein neues ausgetauscht wird.
Schwieriger ist es mit dem Wasser in der Bilge. Die Techniker von Outremer machen sich ihre Gedanken, probieren verschiedene Lösungsansätze aus, zunächst jedoch leider ohne den gewünschten Erfolg. Es kommt immer wieder Wasser nach und wir befürchten zunächst, dass der Wassertank einen Riss hat, was leider schon mal vorkommen kann. Gestern kam Malik, dem Chef des Sanitärteams, der rettende Gedanke. Kurzerhand wird der Wassertank ausgebaut und genau darunter befindet sich in einem abgetrennten Abteil viel Wasser. Das stand dort unerkannt seit dem Missgeschick mit der fehlenden Tankdichtung, und immer, wenn das Schiff sich bewegt hat, ist ein klein bisschen von dem Wasser übergeschwappt und weiter vorne im Boot zum Vorschein gekommen. Wir haben uns sehr gefreut, dass für dieses Problem nun eine Lösung gefunden war.
Heute morgen sind wir dann mit viel Elan aus den Federn gestiegen und haben das Schiff und uns für die Reise nach Tunesien vorbereitet. Die Wettervorhersage versprach für die nächsten Tage Wind aus der richtigen Richtung, der uns nach Nordafrika schieben sollte. Um 10 Uhr sind wir bei Flaute aufs offene Meer motort, Kurs Südost. Bei einem Kontrollblick in den Motorraum sah ich dann durch einen engen Spalt hinter dem Motor Wasser stehen. Ein kleiner geschmacklicher Kontrolltest ergab keine Klarheit, ob es sich um Süß- oder Salzwasser handelt. Die nächste Entscheidung war schnell gefallen, wir sind nach LGM zurückgekehrt.
Auch den herbeigeeilten Outremer-Technikern war nicht klar, woher das Wasser kommt. Um es jedoch zu entfernen, musste erstmal ein acht Zentimeter großes Inspektionsloch ausgeschnitten werden. Bis morgen werden wir die Angelegenheit im Auge behalten, um dann eventuell weitere Entscheidungen zu treffen.
Mit Patrick von der Pastis sind wir, um uns vom Wasserthema abzulenken, nachmittags in eine riesig große Wein- und Spezialitätenhandlung (http://www.maisondesvins-lespiguette.com) gefahren, die Produkte nahezu aller regionalen Weingüter und lokale Leckereien zum Verkauf anbietet.
Wir haben noch nie ein dermaßen großes Weinsortiment gesehen, vom Wein für 3,50 Euro je Flasche bis zu einigen hundert Euro teuren Weinen wurde alles angeboten. Ein Paradies für Weinliebhaber und Gourmets…