27. August 2015, Donnerstag, Baro 1013, sonnig, warm, leichter Ostwind
Capo Coda Cavallo 10:30 – Olbia 12:40 – Olbia 15:30 Baro 1010 – Caprera, 35 sm
Heute ist Larissas Abflugtag. Nachdem wir gestern Abend nicht bis Olbia gesegelt sind, sondern es vorgezogen haben, uns noch einmal bei Johannes und Co. zum Pizzaessen einzuladen (zum letzten Mal, =(( – und das war wieder so köstlich, vielen Dank, Johannes!), mussten wir heute morgen eher früh raus. Schnell noch mit dem Nico Gassi gehen, und schon gehen der Anker und die Segel hoch. Der Wind ist leicht, aber wir schaffen es, so rechtzeitig in Olbia zu sein, dass wir noch einen kleinen Imbiss nehmen und dann Larissa mit dem Taxi zum Flughafen fahren können.
Wir legen danach gleich wieder ab, sodass wir schon auf dem Wasser sind, als Larissas Swiss-Maschine direkt über uns fliegt. Wir haben schönen Wind, das ist auch gut so, denn hier sind wieder alle großen Motorboote unterwegs und wühlen die See auf.
Volker ist davon auch ordentlich genervt, und will nicht in einer der Buchten der Costa Smeralda bleiben, sondern hoch ins Maddalena-Archipel. Mit dem letzten Tageslicht schaffen wir es, den Anker in der Bucht vor Caprera fallen zu lassen, morgen wollen wir die Ruinen dort besichtigen.
Freitag, 28. August 2015, Baro 1012, sonnig, warm, Wind O um 3
Caprera 11:00 – Porto Liscia, 12:30, 9 sm
Mit dem Beiboot fahren wir zu den Ruinen des Forts von Punta Rossa. Es besteht aus zwei Teilen, die aus unterschiedlichen Epochen zu stammen scheinen. Wir laufen an den verfallenen Häusern vorbei, versuchen zu deuten, was was gewesen sein könnte. Der untere Teil stammt aus neuerer Zeit, und ist wohl noch bis nach dem zweiten Weltkrieg im Einsatz gewesen. Aber jetzt fallen die Häuser ein, und die Natur überwuchert sie.
Interessanter ist der obere Teil des Forts, der auch wesentlich älter sein muss, die Wände sind aus geschichteten Steinen, hier waren auch die Unterkünfte der Soldaten. Eine Italienerin, die mit uns entlang läuft, erklärt ein paar Sachen, sie ist schon öfter hier gewesen. Wir finden das Waschhaus, die Küche mit dem großen Herd, viele Treppen aus solidem Granit, die irgendwohin führen, und ganz vorne, an der Punta Rosa eben, müssen einst riesige Kanonen gestanden haben, man sieht noch die Verankerungen im Boden.
Durch die Schießscharten hat man einen großartigen Blick auf die Bucht, in der die Segelschule gerade eine Regatta segelt.
Zurück an Bord machen wir uns auf, Liz und Kevin von der “Black Velvet“ zu treffen, sie haben in einer Mail geschrieben, sie seien in der Bucht von Liscia. Das ist keine zwei Seemeilen weg, allerdings in die falsche Richtung, aber wir Motoren mal hin. Ich lasse mir die Koordinaten geben, wo sie vor Anker liegen, und bin verblüfft: Das ist ganz woanders! Trick der Italiener: „Liscio“ heißt „glatt“ und es scheint mehrere „glatte“ Buchten zu geben. Also, umgedreht, Segel gesetzt und die neun Meilen schön hingesegelt. Die Bucht bei Porto Pollo ist entzückend, es sind auch ein paar Segler und Motoryachten da, aber sie liegt gut geschützt und ohne Schwell.
Ein Nachmittagsspaziergang führt uns zum Campingplatz, dort gibt es Mohrrüben für abendliche Gulasch. Nur eine kleine Landzunge trennt die Porto-Pollo-Bucht von der Porto-Puddu-Bucht, und auf beiden Seiten ist der schönste Sandstrand. Ganz viele Windsurfer sind auf dem Wasser, das st praktisch mit den zwei Buchten, da kann man mit Anfängern immer dort surfen, wo sie im Zweifel zum Land zurück geweht werden.